Virtuose Klassik

Mit Werken von Haydn und Mozart zeigte sich das 2. Wiener Klassikkonzert am 16. Februar 2015 im Konzerthaus von seiner virtuosen Seite. Von Mozart wurde Musik aus „Idomeneo“ und seine Sinfonie Nr. 39 gespielt. Franziska Batzdorf, die bei den Dortmunder Philharmonikern das Cello spielt, zeigte sich an diesem Abend mit dem Violoncello-Konzert in D-Dur von Joseph Haydn als virtuose Solistin.

Zu Beginn stand Mozart auf dem Programm. Zu hören war die Ouvertüre und die Ballettmusik zu seiner Oper „Idomeneo“. Mit diesen fünf kurzen Tanzstücken endet die Oper. Doch auch ohne Tänzer hat man als Zuhörer an Mozarts Musik ein Vergnügen, zumal die Philharmoniker unter der Leitung von Motonori Kobayashi in guter Stimmung sind.

Danach konnten die Zuhörer wohl eines der anspruchsvollsten Cellokonzerte genießen. Franziska Batzdorf spielte Haydns Violoncello-Konzert in D-Dur mit Bravour. Vor allem ihre Solo-Kadenz am Ende des ersten Satzes war eine beeindruckende musikalische Leistung, zumal Batzdorf auch die sensible Seite des Konzertes herausgearbeitet hat.

Nach der Pause war es wieder Zeit für Mozart. Die Sinfonie Nr. 39 gehört zu seinen letzten Sinfonien und überrascht mit seinem Ende. Sie trägt auch den Titel „Schwanengesang“ als eine Art Allegorie auf den kommenden Tod von Mozart, doch in der Musik ist eher Freude und Glück zu spüren. Dann erklingt der vierte Satz: Typische Mozartsche Ideen erklingen, die ein wenig an die Ouvertüre von „Hochzeit des Figaro“ erinnern. Doch dann endet der Satz etwas überraschend, als ob man in einen Teig eine Nadel steckt, der dann in sich zusammensackt.

Schatten und Schnitte

Seit Sonntag, dem 15. Februar 2015 zeigt die Künstlerin Jessica Maria Toliver in der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark ihre Werke unter dem Titel „In Gegenden, die uns ähnlich erscheinen“. Neben Scherenschnitte sind auch einige Fotoschnitte zu bewundern. Die Ausstellung geht bis zum 08. März 2015.

Die ausgestellten Werke von Toliver haben alle etwas Weiches an sich. Die Fotoarbeiten wirken wie mit einem Weichzeichner bearbeitet und entfalten ihre Wirkung, wenn man ein wenig weiter weg steht. Ihre Scherenschnitte hingegen wirken weich, weil die Zeichnungen mit dem Kohlenstift etwas Malerisches an sich haben.

Bleiben wir bei den Scherenschnitten. In ihren früheren Arbeiten hat Toliver ihre Scherenschnitte noch filigraner ausgeführt, so dass es aussah, als ob sie Schriftarten ausgeschnitten hätte. Die späteren Schnitte lassen mehr Fläche übrig. Die Künstlerin hat die Scherenschnitte aber nicht einfach auf ein Blatt geklebt, sondern mit Abstandshaltern versehen. Somit entsteht ein dreidimensionaler Effekt und dieser gibt ihren Bildern eine Körperlichkeit.

Chirurgisches Werkzeug benutzt Toliver bei ihren Fotoschnitten. Die großformatigen Werke werden mit einem Skalpell in verschiedene Teile geschnitten und wieder zusammengesetzt. Dadurch wird die Geschichte, die das Bild erzählt, unterbrochen und der Betrachter muss sie neu zusammensetzen. Mit dem Bild „give him eyes“ regt die Künstlerin den Betrachter durch den Titel sogar explizit an, über das Sichtbare weiter zu denken. Denn auf dem Bild sind die Augen nicht zu sehen, sie müssen imaginiert werden.

Eine Ausstellung, die vom Besucher Zeit fordert. Denn schnell von einem Bild zum anderen zu huschen, wäre den Arbeiten von Toliver nicht angemessen. Ihre Werke erfordern vom Betrachter Zeit, denn je nach Betrachtungswinkel verändert sich das Bild. Schatten und Schnitte haben ihre Eigenarten.

Seit wann sind Eltern objektiv?

Er wird doch wohl nicht nach dem Notenzettel schauen? Bianka Lammert, Rainer Kleinespel und Andreas Ksienzyk. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Er wird doch wohl nicht nach dem Notenzettel schauen? Bianka Lammert, Rainer Kleinespel und Andreas Ksienzyk. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Willkommen in der Schule. Mittlerweile sind Zeugnisse nicht mehr allein der Schrecken mancher Schüler, sondern auch der Eltern. Vor allem, wenn das wichtige Zeugnis ansteht, das entscheidet, an welche weiterführende Schule das Kind gehen wird. Alles andere als das Gymnasium ist für die Eltern aus dem Stück „Frau Müller muss weg!“ nicht akzeptabel. Daher sind nicht ihre Kinder Schuld an den schlechten Noten, sondern die Klassenlehrerin. Fast parallel zum Kinostart des gleichnamigen Films präsentiert das Kinder- und Jugendtheater die Theaterfassung. Ein Premierenbericht vom 13. Februar 2015.

Wer den Unterschied zwischen Kinofilm und Theater kennenlernen möchte, sollte sich ins Kinder- und Jugendtheater aufmachen. Auch wenn im Schauspielhaus mit Kay Voges sogar eine Mischform zwischen den beiden Genres probiert wird, zeigt die Inszenierung von Intendant Andreas Gruhn, welche Vorteile das Theater gegenüber dem Kino hat und immer haben wird. Die Zuschauer sind hautnah an den Schauspielern, Missgeschicke passieren und können nicht in der nächsten Aufnahme entfernt werden und die Schauspieler bekommen danach den Applaus des Publikums.

Andreas Gruhn versucht aber auch einige „typische“ Filmtricks unterzubringen: So agieren die Schauspieler in wichtigen und entscheidenden Situationen wie in Zeitlupe. Beispielsweise wenn die Tasche von Frau Müller durchsucht wird und die Lehrerin plötzlich in der Tür steht. Dazu erklingt Musik aus bekannten Westernfilmen wie beispielsweise „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Die Geschichte kurz erzählt: Der überwiegende Teil der Eltern der Klasse 4b möchte, dass die Klassenlehrerin Frau Müller ihre Klasse abgibt, weil die Kinder in ihren Noten abgesackt sind und der wichtige Übergang zur weiterführenden Schule bevorsteht. Das Gymnasium ist natürlich Pflicht. Aus der Gruppe haben sich fünf Eltern gefunden, die Frau Müller diese Entscheidung mitteilen wollen. Doch nach und nach bricht auch der Konflikt zwischen den Eltern auf, als sie erkennen, wie sich ihre Kinder in der Klasse verhalten. Beim Blick in die Notentabelle von Frau Müller sehen sie, dass die Lehrerin vorhat, ihren Kindern doch gute Noten zu geben. Jetzt soll sie doch Klassenlehrerin bleiben. Hätten sie mal genauer gelesen.

„Frau Müller muss weg“ erinnert ein ganz klein wenig an Yasmin Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Das Stück von Lutz Hübner ist aber deutlich humoriger, vor allem weil die Eltern aus unterschiedlichen Schichten stammen. Aber in beiden Stücken wird das hohe gemeinsame Ziel „Frau Müller muss weg“ langsam aber sicher wegen persönlicher Eitelkeiten geopfert, interne Konflike treten zutage und untereinander sind sich nicht alle grün.

Johanna Weißert spielt die Karrierefrau Jessica Höfel. Passenderweise im Hosenanzug hat sie die Kontrolle über die Elternschaft übernommen und möchte alles „businessmäßig“ über die Bühne bringen. Als das Gespräch mit der Klassenlehrerin auf dem Ufer läuft, erfährt auch sie die Wahrheit: Laura, ihre „coole“ Tochter fälscht Entschuldigungen. Sehr schön, wie Jessica vorher gefällte Entscheidungen ohne mit der Wimper zu zucken umwirft, frei nach dem Politiker-Motto „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.

Ein anderes Kaliber sind die beiden Jeskows. Sie sind von München hergezogen. Bianca Lammert gefällt in der Rolle der „Zicke“ Marina Jeskow, die wegen ihres Mannes aus München wegziehen musste. Das nimmt sie ihrem Mann übel. Sehr übel. Als dann noch herauskommt, dass ihr „hochbegabter“ Sohn in Wirklichkeit der Klassenkasper ist und von allen anderen Kindern geschnitten wird, wird Marina zur Furie.

Patrick Jeskow (Rainer Kleinespel) ist der Pantoffelheld, der unter der Fuchtel seiner dominanten Frau steht und erst gegen Ende den Mund auf bekommt. „Ich lande nicht bei Hartz IV, nur damit Lucas Fußball spielen kann“, bringt Patrick sein Dilemma auf den Punkt. Kleinespel bringt den arg gebeutelten Charakter sehr gut rüber.

Désirée von Delft spielt die alleinerziehende Mutter Katja Grabowski. Anfänglich scheint sie keine Probleme zu haben, denn ihr Sohn Fritz ist der Klassenbeste. Daher steht sie dem Ansinnen, Frau Müller das Vertrauen zu entziehen, nicht positiv entgegen. „Ich bin nur aus Solidarität dabei“, so Katja. Ihr Problem ist, dass sie keinen Zugang zu ihrem Sohn findet. „Mein eigenes Kind ist mir fremd“; sagt sie in dem Stück. Später kommt heraus, dass Fritz ein ernstes Problem mit Lukas hat. Dass sie das von der Lehrerin nicht mitgeteilt bekommen hat, lässt ihre Sympathien für Frau Müller erkalten.

Hinzu kommt, dass Katja ein Verhältnis mit dem verheirateten und impulsiven Wolf Heider (Andreas Ksienzyk) hat. Heider bringt durch seine direkte Art Feuer in das Gespräch mit der Lehrerin, das danach eskaliert. Da er arbeitslos ist, versucht er seine Tochter Janine möglichst viel Bildung zukommen zu lassen, dass das Mädchen schier erdrückt und in eine sklavische Freundschaft mit Laura bringt.

Bettina Zobel spielt die Rolle der Klassenlehrerin Sabine Müller, die völlig unerwartet mit der Drohung der Absetzung konfrontiert wird. Denn die Eltern waren allesamt nicht in der Lage, vorher ein Gespräch mit der Lehrerin zu suchen. Zobel spielt diese Rolle sehr sanft, zart und zerbrechlich.

Der ernstere Hintergrund des Stückes ist der immer stärker werdende Druck, sein Kind auf das Gymnasium schicken zu müssen. „Ich bin heute Abend angetreten, weil ich Laura auf dem Gymnasium haben will“, erklärt Jessica Höfel klipp und klar. „Ich habe mehr Angst vor dem Zeugnis als Janine“, gibt Wolf Heider zu. Und in dieser Situation können alle Objektivität nicht gebrauchen. Denn „seit wann sind Eltern objektiv?“

Ein Stück mit vielen lustigen Déjà-vus für Lehrer und Eltern. Beispielsweise wenn die Lehrerin voller Stolz auf die Ergebnisse der Projektwoche mit den Kastanienmännchen zeigt und später herauskommt, dass Eltern an dem Werk nicht ganz unbeteiligt waren. Vielleicht wegen der Zielgruppe ein ungewöhnliches Stück für das Kinder- und Jugendtheater, aber ein Besuch lohnt sich.

Flüchtige Berührungen

'The Piano': Emilie Nguyen (Ada McGrath), Casey Hoskins (Flora McGrath) und Ensemble (Foto: ©Bettina Stöß)
‚The Piano‘: Emilie Nguyen (Ada McGrath), Casey Hoskins (Flora McGrath) und Ensemble
(Foto: ©Bettina Stöß)

Ballettdirektor Xin Peng Wang hatte zu einem Ballettabend der besonderen Art mit Choreographien der Sonderklasse von Benjamin Millepied, Demis Volpi und den in Dortmund bekannten und auch als Tänzer zusammen mit seinem Zwillings-Bruder Otto beliebten Jiři Bubeníček geladen.

Unter dem Oberbegriff „Drei Streifen Tanz“ konnte sich das Ballett-Publikum im Dortmunder Opernhaus bei der Premiere am 14. Februar 2015 von der Qualität der technisch höchst anspruchsvollen Choreographien und deren Umsetzung durch die Tänzer und Tänzerinnen überzeugen.

Wenn man alle Choreografien in einem Begriff zusammenfassen könnte, würde wohl „flüchtige Berührungen“ dabei herauskommen. Während die Duette von Millepied und Volpi deutlich die Beziehung zwischen Mann und Frau in den Mittelpunkt stellen, ist es beim vertanzten Film „The Piano“ von den Bubeníčeks ähnlich. Auch hier geht es um flüchtige Berührungen zwischen Ada und George und die vergeblichen Bemühungen von Alister eine Beziehung zu Ada zu bekommen.

Zu Beginn stand Benjamin Millepied im Vordergrund. Seine Choreografie „Closer“ setzt stark auf die fast schon hypnotische Musik von Philip Glass und seinen „Metamorphosen“. Live am Klavier gespielt wurde das rasante Stück von Tatiana Prushinskaya. Dazu tanzten Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov die Geschichte eines Paares, das nach einer Zeit der Leidenschaft eigentlich voneinander loskommen will, es aber nicht schafft.

Denis Volpi setzte das Thema der Anziehung und der Abstoßung von Körpern in seinem getanzten Triptychon „Little Monsters“, „Private Light“ und „Ebony Concerto“ auf seine Art und Weise um. Gleich zu Beginn von „Little Monsters“ wird die Aufdringlichkeit thematisiert. Der Tänzer versucht sich der Umklammerungsversuchen der Tänzerin zu widersetzen. Unter der Musik von Elvis Presley entwickelt sich ein munterer Liebesreigen. Alle drei Duette glänzten mit hohen technischen Anforderungen, die die Tänzerinnen und Tänzer der Dortmunder Compagnie meisterten. Ein Wort noch zur letzten Choreografie von Volpi, der Uraufführung von „Ebony Concerto“.Vielleicht bin ich zu Überempfindlich, aber wenn in der Choreografie die Frau vor dem Mann wegläuft, der Mann sie nach einigen Metern einholt und am Weiterlaufen hindert, habe ich ein ungutes Bauchgefühl.

Nach der Pause wurde es auf der Bühne opulent. Standen bei Millepied und Volpi die Körper und das Licht im Mittelpunkt, zeigten die Bubeníčeks in ihrer Uraufführung üppige Kostüme aus dem 19. Jahrhundert (Kostümbildnerin Elsa Pavanel), Requisiten auf der Bühne und eine Videoleinwand im Hintergrund. Der Film „Das Piano“ von Jane Campion handelt von der stummen Ada McGrath, die im 19. Jahrhundert aus Schottland mit ihrer Tochter nach Neuseeland verheiratet wird. Ihr Mann, Alistair Steward, ist ihrer Leidenschaft, dem Klavierspielen, gar nicht angetan. Dafür aber der Nachbar George.

Die Bubeníčeks schaffen es, die Atmosphäre des Filmes wiederaufleben zu lassen. Aufnahmen vom Strand oder von der Natur, die im Hintergrund abgespielt werden, verstärken das Gefühl, den Film zu sehen. Dafür mussten die Akteure in Kauf nehmen, die Requisiten auf- und abzubauen. Otto Bubeníček, der für die Bühne verantwortlich war, ließ Maori und Matrosen auftreten, die für einen nahtlosen Übergang der Szenen sorgten.

Flüchtige Berührungen waren auch hier das Thema. Vor allem zwischen Ada und George entwickelt sich schnell eine Beziehung, die von Berührungen in Leidenschaft wechselt. Weniger Glück hat Alistair, der im Laufe der Handlung versucht, Kontakt zu seiner Frau aufzunehmen.

Emile Nguyen tanzte die Hauptrolle der Ada. Sie zeigte eine Figur, die zunächst völlig unsicher in eine neue Umgebung kam und ihre Kämpfe zwischen Leidenschaft und Treue. Dimitry Seminov präsentierte einen kalten, abweisenden Alistair, der erst spät versucht, Zugang zu Ada zu finden. Arsen Mehrabyan überzeugt in der Rolle des Naturburschen George, der ein gutes Verhältnis zu den Ureinwohnern hatte.

In einer witzigen Nebenrolle war Arsen Azatyan zu sehen, der den Reverend Campbell tanzte und viel Humor in seine Rolle legte.

Die Musik war sehr unterschiedlich. Natürlich hatten die Bubeníčeks einiges von der Originalmusik von Michael Nyman übernommen, aber auch Klänge von Debussy, Strawinski und anderen Komponisten waren zu hören bis hin zur traditionellen Musik der Maori.

Ein gelungener Ballettabend, der mit Standing Ovations vom Publikum gefeiert wurde. Weitere Termine sind: SO, 01. MÄRZ 2015, SA, 07. MÄRZ 2015, DO, 19. MÄRZ 2015, FR, 24. APRIL 2015, DO, 07. MAI 2015, SA, 16. MAI 2015 und FR, 05. JUNI 2015.

Aktuell wie nie

Der Physiker Ziffel und der Arbeiter Kalle treffen sich in den späten 30er Jahren mehrmals in einem Bahnhofsrestaurant in Helsinki. Beide sind im Exil und unterhalten sich über politische Ansichten und private Geschichten. Der Text von Bertolt Brecht ist stark autobiografisch geprägt. Brecht floh 1940 vor den Nazis nach Finnland. In der heutigen Zeit, wo viele Menschen auf der Flucht sind, ist dieser Text aktuell wie nie. Zwei erfahrende Schauspieler wollen aus diesem Text etwas Spannendes machen. Jürgen Mikol (von 1974-1982 und 1985 bis 1992 Schauspieler am Theater Dortmund) und Andreas Weißert (von 1975-1980 Leiter des Schauspiels) übernehmen die Rollen und Kalle und Ziffel. Premiere ist am 20. Februar 2015.

Es gibt Texte, der einen weniger ansprechen, andere Texte lassen einem mit sich selbst konfrontieren“, lobt Weißert den Text von Brecht. „Brecht hat die Dinge immer sehr klar benannt.“

Doch neben Brecht werden weitere Texte in die „Flüchtlingsgespräche“ integriert. So beispielsweise von Lily Braun, die, obwohl sie Sozialistin und Frauenrechtlerin war, die Kriegspolitik des Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg vorbehaltlos unterstützte. Ein modernerer Text stammt aus der „Frankfurter Rundschau“, die die marode Bundeswehr auf die Schippe nimmt. Aber immer wieder wird deutlich, wie stark der Text von Brecht immer noch in die Gegenwart wirkt.

Für das Gastspiel am 20. Februar 2015 sind alle Plätze ausverkauft, für den Termin am 08. März gibt es noch Karten.

Geschichten mit Augenzwinkern

Am 25. Februar ist es wieder soweit. In einem leerstehenden Ladenlokal an der Oesterholzstraße 103 lädt der Autor, Regisseur und Schauspieler Rolf Dennemann um 18 Uhr zu seinen „Sprechstunden“ Hier können Bewohner zusammenkommen und erzählen, was es so zu erzählen gibt im Quartier. Die daraus entstehenden Geschichten nennt Dennemann „Borsig-Blinks“. Das Projekt wird organisiert von der Machbarschaft Borsig11 e.V. und der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft.

Im Mai soll dann ein Ergebnis vorliegen. Was daraus werden soll, erzählt uns Dennemann in einem Interview.

Ars tremonia: Was ist „Borsig-Blinks“ eigentlich?

Dennemann: Ich treffe hier Menschen, die mir ihre Geschichten erzählen. Nicht ihre Lebensgeschichten, sondern die aus ihrem Alltag. Das ist nicht einfach, denn viele Leute merken nicht, was sie an kleinen Geschichten so sehen und erleben.

Ich habe hin und wieder etwas über diese Gegend hier geschrieben, kleine kurze Texte, die ich „Blinks“ genannt habe. Es gibt keine direkte Übersetzung dafür. In etwa „Geschichten mit Augenzwinkern“, aus dem Alltäglichen, die dann etwas in Übertreibungen münden.

Wir richten daher „Sprechstunden“ ein. Eine habe ich schon gemacht, ab dem 15.02. gibt es jeden Sonntag um 18 Uhr in dem Ladenlokal in der Oesterholzstraße 103 Sprechstunden mit mir und Gästen.

Ars tremonia: Was sind das für Gäste?

Dennemann: Mit Gästen sind erst mal alle gemeint, die kommen, aber auch jemanden, den wir mitbringen. Prominent oder nicht prominent. Das muss sich herumsprechen. Wir brauchen natürlich die Bürgerinnen und Bürger. Das ist ein schwieriges Unterfangen in dieser Gegend. Es ist nicht so, dass jeden Sonntag ein Programm stattfindet. Das Programm ist die Sprechstunde. Man kann sich treffen und es wird einem zugehört.

Ars tremonia: Welche Geschichten sollen die Menschen denn erzählen?

Dennemann: Das weiß ich nicht. Das ist ja der Punkt. Manche fangen einfach an. Beim ersten Mal ging es von Hölzken auf Stöcksken. „Da war doch mal einer, der war obdachlos und ganz beliebt.“ Da sagt die nächste: „Ja, da hatte ich noch meinen kleinen Hund“ und dann muss ich schauen, wie ich aus den ganz kleinen Abrissen meine Texte mache, die durch meine Art und Weise überhöht werden, so dass sie nichts mehr damit zu tun haben, was ich gehört habe. Ich kann mir auch vorstellen, einen Sonntag die Leute einfach meckern zu lassen. Darüber hinaus planen wir auch, eine Art Bürgertalkshow zu machen, weil das Format bekannt ist und wir über diese Talkshow mit den Leuten ins Gespräch kommen.

Daneben wird es einen weiteren, kleineren Kreis von Menschen geben, die sich anmelden. Mit denen werde ich mich woanders treffen und können mit den Geschichten tiefer gehen.

Ars tremonia: Was soll aus dem Projekt entstehen?

Dennemann: Das Programm endet im Mai. Es gibt eine Art Ziel, ich will mir nicht ein Resultat setzen und muss dann darauf hinarbeiten. Ich kenne kein Ergebnis und bin gespannt, wie sich das zusammenpuzzelt.

Die Geschichten, die ich sammele, könnten am Ende eine Art Drehbuch ergeben. Das ist das ehrgeizigste Ziel. Das ist nah an den Leuten. So kann ich ihnen vermitteln, wie kommt eine reale Szene in einen Film.

Ars tremonia: Haben Sie keine Angst, dass Nörgler und Besserwisser in die Sprechstunde kommen

Dennemann: Man muss den Leuten immer wieder klarmachen, dass wir das mit einem Augenzwinkern betrachten. Manche Leute muss man auch bremsen.

Abstürzende Helden und befreite Künstler

Ein Instrument, das man spielt, ohne es zu berühren. Ein virtuoses Violinkonzert und eine Abrechnung mit einem Diktator. Das 6. Philharmonische Konzert im Konzerthaus am 10. und 11. Februar 2015 unter dem Titel „helden_mut“ präsentierte spannende Solisten und energiegeladene Musik.

Das Konzert begann mit dem Werk „Ikarus“ von Lara Auerbach. Die Komponistin schrieb das Stück 2006 und behandelte den Mythos von Ikarus, der mit seinen Flügeln zu hoch fliegt und die Sonne seine Wachsflügel schmelzen lässt, so dass er ins Meer stürzt und stirbt. Carolina Eyck hatte ihr außergewöhnliches Instrument mitgebracht: Das Theremin. Es klingt ein wenig nach Science-Fiction und fliegenden Untertassen und ist eine Besonderheit, weil es ohne Berührung gespielt wird. Eycks spielt ihr Instrument mit Handbewegungen und es sieht von weitem ein wenig aus, als ob sie ihr Theremin beschwören möchte.

Zwar war „Ikarus“ ein recht dynamisches und energiegeladenes Stück, doch das Theremin kam nicht so zur Geltung, außer beim Absturz des Ikarus. Wenn man schon die Gelegenheit bekommt, so ein ungewöhnliches Instrument zu erleben, sollte es ruhig prominenter präsentiert werden.

Danach war ein weiterer Solist an der Reihe. Stefan Jackiw spielte das Violinkonzert von Mendelssohn Bartholdy in e-moll. Ungewöhnlich bei dem Werk: Das Hauptthema wird direkt im zweiten Takt von der Violine gespielt. Im großen und ganzen ein sehr beliebtes Stück für Violinisten, hier kann der Solist zeigen, was er kann. Und Stefan Jackiw musste alle Register seines Können ziehen.

Nach der Pause war die 10. Sinfonie von Dimitri Schostakowtisch an der Reihe. Entstanden nach dem Tod von Stalin atmet die Sinfonie ein Stück weit Tauwetter, Erleichterung. Immer wieder in der Sinfonie erklingen Schostakowitschs Initialen: D – Es – C und H. Doch auch nach Stalins Tod war die Musik von Schostakowitsch der alten Nomenklatura verhasst. Denn in den ersten drei Sätzen ist die gedrückte Stimmung der Stalin-Zeit fast mit Händen greifbar. Erst im vierten Satz wird sie gegen Ende fröhlicher, ja befreiter.

Den Dortmunder Philharmonikern unter dem Gastdirigenten Alan Buribayev gelang ein heldenmutiger Abend.

Eine Form der Flüchtigkeit

Mit „Drei Streifen: Tanz“ präsentiert das Ballett Dortmund diesmal drei Handschriften von verschiedenen Talentschmieden. Benjamin Millepied steht für die neoklassische Tradition eines George Balanchine. Demis Volpi kommt aus der Stuttgarter Talentschmiede und Jiří und Otto Bubeníček sind geprägt von John Neumeier. Die Premiere ist am 14. Februar 2015 um 19:30 Uhr.

Eröffnet wird das Programm von der Kreation „Closer“ von Benjamin Millepied. Erzählt wird die Liebesgeschichte eines Paares, dass sich trifft, wieder entzweit, aber immer wieder begegnet. Dazu erklingt die Musik von Phillip Glass („Mad Rush“).

Ähnlich poetisch sind die drei Duette von Demis Volpis. Auch hier wird die Geschichte von leidenschaft und Trennung erzählt. Bemerkenswert ist, dass beim ersten Duett „Little Monsters“ Musik von Elvis Presley erklingt. Die dritte Choreografie „Ebiony Corner“ wurde extra für diesen Abend geschaffen und ist somit eine Uraufführung.

Nach dem poetischen Tanz, wird es mehr prosaisch. Denn die beiden Zwillinge Jiří und Otto Bubeníček haben sich für diesen Abend etwas ganz besonderes ausgedacht. In der Uraufführung von „The piano“ haben sie eine tänzerische Fassung des gleichnamigen Films von Jane Campion.

Der Film erzählt die Geschichte der Schottin Ada McGrath , die im 19. Jahrhundert mit ihrer Tochter nach Neuseeland zwangsverheiratet wird. Ada ist stumm und nur mit dem Klavier kann sie ihre Gefühle ausdrücken. Ihr Mann Ailster ist für solche Art von Kultur völlig unempfänglich, im Gegensatz zum Nachbarn George.

Während Millepied und Volpis bei ihren Choreografien den Fokus auf die Körper der Tänzer legen, haben die beiden Bubeníčeks eine andere Herangehensweise gewählt. Eine Musikcollage aus unterschiedlichen Quellen von Nyman über Schostakowitsch bis hin zu Gesängen der Maori wird die Umsetzung unterstützen. Dazu gibt es eine Videoproduktion, die die gewaltige Natur Neuseelands zeigen wird. Die Pariser Bühnenbildnerin Elsa Pavanel hat passende Kostüme entworfen, die das Publikum ins 19. Jahrhundert entführen.

Für die Premiere gibt es noch Restkarten. Weitere Termine sind: SO, 01. MÄRZ 2015, SA, 07. MÄRZ 2015, DO, 19. MÄRZ 2015, FR, 24. APRIL 2015, DO, 07. MAI 2015, SA, 16. MAI 2015 und FR, 05. JUNI 2015.

Getanzte Reminiszenz am Oskar Schlemmer

Das Theater der Klänge präsentierte am 07. und 08. Februar 2015 im Theater im Depot eine Neuinterpretation des „triadischen Balletts“ von Oskar Schlemmer unter dem Titel „Trias“. Angelehnt an die 20er Jahre und der Bauhaus-Schule gelangen den Künstlern eine ästhetische Rückkehr in die Zeit der Weimarer Republik, wobei sie das Ballett leicht modernisierten, aber ohne die Wurzeln zu zerstören.

Die Zahl Drei spielt eine große Rolle im Ballett von Oskar Schlemmer (1888-1943). Für den Maler, Bildhauer und Bühnenbilder symbolisierte die „Drei“ die Überwindung der egoistischen „Eins“ und der dualistischen „Zwei“ zur kollektiven „Drei“. Daher gibt es drei Farben (Rot, Gelb, Blau) drei Formen (Kegel, Zylinder, Kugel) oder auch die Einheit von Tanz, Musik und Kostüm. Darüber hinaus hat das triadische Ballett drei Akte (Gelb, Rosa und Schwarz).

Die Kostüme, die Caterina Di Fiore für Trias entworfen hat, sind den Originalkostümen sehr ähnlich. Beeindruckend waren vor allem die Scheibentänzer, die wie Wachsoldaten bei einem Wachwechsel agierten. Der Flair der 20er Jahre war bei den Kostümen deutlich zu spüren.

Neu war auch die Musik. Entwickelt hat sie Thomas Wansing. Auch hier tauchten Elemente der 20er Jahre auf, die an Swing und andere Jazzmusik aus dieser Zeit erinnerten, aber es gab auch moderne Klänge zu hören. Wansing spielte seine Musik live am Klavier begleitet von Beate Wolff am Cello und Oliver Eltinger am Schlagzeug.

Kai Bettermann war nicht nur Tänzer, sondern er gab auch den launigen Conferencier zu Beginn, der das Publikum mit ein paar Anekdoten aus der Geschichte des Balletts unterhielt. Daneben war er auch eine Art „Pausen-Clown“, der zwischen den Akten auftrat.

Die Haupttänzer waren Phaedra Pisimisi, Darwin Diaz und Elisa Marschall. Sie tanzten nach der Choreografie von Jacqueline Fischer, die sich Schlemmers Erbe mit behutsamer Hand genähert hat.

Kein Wunder, dass beide Abende schnell ausverkauft haben. Zu Recht: Die Zuschauer waren restlos begeistert von der Vorführung. Es ist ein Unglück, dass dieser Weg der klassischen Moderne im Ballett wie so vieles künstlerisch Aufregendes 1933 zwangsweise beendet wurde.

Am Ende lauert der Faschismus

Caroline Hanke als desillusionierte Elektra im ländlichen Exil. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Caroline Hanke als desillusionierte Elektra im ländlichen Exil. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Elektra gegen Klytaimnestra. Revolte gegen Ordnung. Alexander Kerlin schuf aus dem Familiendrama „Elektra“ von Euripides ein wortgewaltiges Gesellschaftsdrama. Was passiert, wenn sich der ewige Kampf zwischen Revolution und unbedingten Machterhalt abnutzt? Dann entsteht aus dem Chaos etwas viel schlimmeres: Der absolute Vernichtungswillen. Etwas, das skrupellos genug ist, ohne mit der Wimper zu zucken, 100 Millionen Menschen umzubringen. Ein Premierenbericht vom 07. Februar 2015.

Die Geschichte bleibt im wesentlichen die alte: Elektra, zwangsweise mit einem Bauern verheiratet, sinnt auf Rache an ihrer Mutter Klytaimnestra. Diese hat ihren Mann und Elektras Vater Agamemnon umgebracht und ihren Liebhaber Aighist zum König ernennen lassen. Die Hoffnung auf Rache wächst, als Elektras totgeglaubter Bruder Orest auftaucht, im Schlepptau seinen Freund Pylades. Endlich kann es zum Showdown kommen, doch am Ende spielt Pylades seinen letzten Trumpf aus.

Im ersten Teil von Kerlins Neubearbeitung treffen zwei Systeme aufeinander. Das Prinzip „Machterhalt“ mit dem Motto „In unserem erfolgreichen Staat, der gut ist und ohne Alternative“ gegen die Revolte. „Ich lehne deinen Staat ab, Seine Freiheit ist die größte Heuchelei“ schreit Elektra ihrer Mutter vor ihrer geplanten Hinrichtung zu. „Lieber das Nichts als dieses Leben“.

Doch in der großen „Beschimpfungsszene“ wird deutlich, wie sich Mutter und Tochter doch ähneln. „Unsere Mittel gleichen sich und wer am Ende Recht hat weiß der Geier“, so Klytaimnestra zu Elektra.

Orest klingt am Anfang ebenfalls revolutionär, dabei ein wenig naiv. Er will „mit seinem letzten blutigen Schlag den Kreislauf des Tötens durchbrechen“. Für ein goldene Zeitalter, das gerechtere Menschen und eine bessere Ordnung der Dinge schafft. Auf zum letzten Gefecht. Doch sein Ziel Aighist zu töten, schafft er nicht, denn „Aighist ist überall. Er ist nirgendwo. Überall und nirgendwo“, verzweifelt Orest, der statt des Kopfes des Königs einen Schweinskopf mitgebracht hat.

Nachdem Elektra Klytaimnestra ermordet hat, scheint die Revolution doch geglückt, oder? Es ist Pylades, der Freund von Orest, der das Ruder an sich reißt. Aus dem schweigsamen Pylades wird der totalitäre Pylades. Nachdem er einen Ledermantel anzieht, der gewisse Ähnlichkeit mit einem Gestapo-Mantel hat, beginnt er seinen Monolog. Der erinnert in Teilen an rechte Ökos, die „um die Erde zu retten“, auch einen Großteil der Menschen vernichten würde. So redet auch Pylades. „14 Milliarden Füße. Der Erdball schreit um Hilfe.“ dagegen hilft nur „Erstmal bringen wir testweise 100 Millionen Menschen um. Und das einzige, was uns dann noch hilft, ist noch mal 100 Millionen umzubringen. Und so weiter.“

Alexander Kerlin präsentiert uns einen Kampf der Systeme, der nach dem Motto endet „wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte“. Ruhig und gelassen wartet Pylades auf seine Chance, die kommen wird, wenn sich beide Systeme erschöpft haben. Eine ähnliche Situation wie in den 30er Jahren in Deutschland.

Sehr stark in dem Stück waren die beiden Frauenrollen der Elektra und der Klytaimnestra. Caroline Hanke war nach ihrer Zeit im Mutterschutz wieder voll aktiv, wie man sofort zu beginn sah, als sie sich mit gymnastischen Übungen auf eine Art von Einsatz vorzubereiten schien. Friederike Tiefenbacher spielte eine Klytaimnestra als „Diva der herrschenden Klasse“. Elegant, aber auch festkrallend an der Macht war sie eine ebenbürtige Gegnerin von Elektra.

Peer Oscar Musinowski zeigte einen Orest, der an seiner Aufgabe Aighist zu töten scheitert. „Die Tragödie ist aus“, verzweifelt er. „Da ist kein Feind mehr, der eure Freiheit unterdrückt“. Musinowski bringt diesen Zwiespalt zwischen den energischen Orest zu Beginn und dem desillusionierten Orest gegen Ende des Stückes gut auf die Bühne.

Carlos Lobo hat eine sehr spannende Rolle, denn er spielt den Pylades. Der sagt erst einmal gar nichts und steht wie ein Unbeteiligter im Hintergrund. Erst am Ende, als sich die Kräfte der Revolte und des Beharrens erschöpft haben, kommt er zu seinem großen Auftritt.

Der Bauer/Henker wurde von Frank Genser dargestellt. Der Henker, der eigentlich Elektra töten sollte, bekommt sie zur Frau und wird Bauer. Aus einem Werkzeug der Mächtigen entwickelt der Charakter eine Art „Stockholm-Syndrom“ und stellt sich auf die Seite Elektras. Doch sein Henkerhandwerk scheint noch nicht vergessen, er dient sich Pylades an. „Wo echte Not herrscht, wird mein Handwerk noch geschätzt.“

Mit viel Humor spielten auch die Chormitglieder Bettina Lieder und Merle Wasmuth ihre Rollen. Der Chor, der das Volk symbolisiert stellte sich je nach Situation immer auf die Seite derjenigen, die gerade obenauf war.

Regisseur Paolo Magelli stellte in „Elektra“ die Schauspieler in den Mittelpunkt seiner Inszenierung. Das Bühnenbild war reduziert. Das Feld des Bauern wurde mit Schottersteinen dargestellt, um die Kargheit des Bodens zu symbolisieren. Einfache Tische und Stühle.

Daneben gab es Videoeinblendungen mit Klytaimnestra und Elektra und Orest als Kindern. In dieser Art Rückblende versucht die Mutter ihren Kindern die „wahre“ Geschichte von Helena, Paris und Agamemnon zu erzählen. Ihre Kinder schreien aber „Du lügst, du lügst!“

Die Musik kam von einer Liveband mit dem musikalischen Leiter des Schauspiels Paul Wallfisch sowie Geoffrey Burton und Larry Mullins. Ihre Musik war avantgardistisch, manchmal laut, aber nicht schrill und passte sich dem Geschehen auf der Bühne an.

Elektra wurde entscheidend gegen den Strich gebürstet und mit vielen Anspielungen aus der Jetztzeit versehen. Das ist ein Verdienst der Textbearbeitung von Alexander Kerlin. Ein sehenswertes Stück.