Bewegung ist das Motto

Freuen sich auf viele Besuche in der Stadt- und Landesbibliothek: (v.l.n.r.) Claudia Görg (Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen), Andrea Karl (Kinder- und Jugendabteilung), Dr. Johannes Borbach-Jaene (kommissarischer Direktor) und Maskottchen Karlchen.
Freuen sich auf viele Besuche in der Stadt- und Landesbibliothek: (v.l.n.r.) Claudia Görg (Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen), Andrea Karl (Kinder- und Jugendabteilung), Dr. Johannes Borbach-Jaene (kommissarischer Direktor) und Maskottchen Karlchen.

Für die 20. Nacht der Bibliotheken am Freitag, den 06. März 2015 hat sich die Stadt- und Landesbibliothek in Dortmund etwas Besonderes einfallen lassen. Unter dem Slogan „eMotion – Bibliotheken bewegen!“ bietet sie wie zahlreiche Bibliotheken in NRW ein dynamisches Programm rund um Bewegung, Gefühl und Begeisterung.

Während der bis 22 Uhr verlängerten Öffnungszeiten für den normalen Nutzungsbetrieb wird einiges geboten. Dr. Johannes Borbach-Jaene, kommissarischer Direktor der Bibliothek, erklärte: „Wir wollen die Besucher an diesem Tag mit einem dynamischen Programm im wahrsten Sinne des Wortes ‚bewegen‘. Es umfasst Körper, Geist und Emotionen. Das Haus wird dann für Sachen offen sein, die sonst nicht möglich sind. Dabei verknüpfen wir zwei Aspekte. Zum einen die nicht mehr wegzudenkenden modernen elektronischen Medien sowie Veränderung durch Bewegung. Es geht darum, sich allgemein zu bewegen und aktiv zu werden.“ Das Programm soll für alle Altersgruppen etwas bieten.

Im Studio B gegenüber der Bibliothek wird jeweils um 17 und um 19:30 Uhr für interessierte kleine und große Leseratten das Zirkus-Schauspiel „Cover, Blätter und Letter“ von Ilja Mook (Niederlande) und NunoTavares (Portugal) aufgeführt. Erzählt wird die Geschichte von Albertino, der sein Glück im Schreiben findet. Neben viel Bewegung und Akrobatik erfahren die Besucher zudem etwas über die Entstehung des Buches. Sie sind sozusagen live dabei.

Ab 18 Uhr wird der Kinder- und Jugendbereich zur Spielzone umfunktioniert. Dann heißt es ran an die Konsolenspiele oder konventionellen Brettspiele. An den Spieltischen können die Spiele vor Ort ausprobiert werden. Egal ob mit Wii, Playstation3, Beamer und Leinwand oder beim Kickerspiel: Die Kinder – und Jugendlichen können beim Cross Boccia, einer modernen Trendsportart zwischen Boule und Boccia die Bibliothek auf eine andere Weise erfahren. Entspannung bieten dann die Tablets und Nintendo-3DS-Konsolen, mit denen die jungen Besucher sich in eine stille Ecke verziehen können.

Im 1. Obergeschoss gibt es die Möglichkeit zur Information, kreativer Betätigung oder die Besucher können sich einfach ausruhen. Dort werden unter anderem Fragen zur neuen „Onleihe“ und eBook-Angebote der Stadt und Landesbibliothek beantwortet. Außerdem besteht die Möglichkeit, einmal selbst eReader zu testen. Junge Erwachsene haben an diesem Abend die Gelegenheit, sich ihren aufgeschobenen Haus- und Facharbeiten außerhalb des heimischen Schreibtisches zu widmen.

Auch an die Senioren ab 60 Jahren ist gedacht worden. Im Bereich „Senioren und Bibliothek“ können sie ihre Wortgewandtheit beim Riesen-Scrabble unter Beweis stellen oder in gemütlicher Runde eine „Liebesgeschichte zum Mitlesen“ erleben.

Das kreative Zentrum ist, wie könnte es anders sein, die Artothek. Gezeigt wird dort, was man mit Packpapier und Kordel alles erschaffen kann.

Dank der Unterstützung durch den Förderverein, der „Freunde der Stadt- und Landesbibliothek“ werden Getränke wie Wein, Wasser, Saft sowie Knabbereien gegen kleines Entgelt angeboten.

Auf der 2. Etage können die Besucher schon einmal einige Exponate des neuen Fußball-Museums in Augenschein nehmen. Welche es sein werden, bleibt noch ein Geheimnis.

Die „Nacht der Bibliotheken“ ist selbstverständlich kostenlos zugänglich. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich „Bewegen“!

Überraschendes aus der „Gemischten Tüte“

Freuen sich auf die Ausstellung (v.l.n.r.): Bernard Simunovic, Kendryx Alfadoh, Rafael Campaña Ochoa und die Mitorganisatorin Berenice Becerril von der Stadtteil-Schule. Freuen sich auf die Ausstellung (v.l.n.r.): Bernard Simunovic, Kendryx Alfadoh, Rafael Campaña Ochoa und die Mitorganisatorin Berenice Becerril von der Stadtteil-Schule.[/caption]

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Dortmund International – Vielfalt in der Bildenden Kunst“ werden unter dem Titel „Gemischte Tüte – eine künstlerische Überraschung“ um die 38 meist großflächige Gemälde und einer Kunst-Installationen von vier Künstlern mit unterschiedlichem ausländischem Hintergrund vom 27.02.2015 bis15,03.2015 im Dortmunder Depot gezeigt.

Bereits 2012 und 2013 wurden unter diesem Titel vier aktuelle Positionen von hier lebenden Künstlern in einzelnen Ausstellungen präsentiert. In diesem Jahr machen vier Künstler mit unterschiedlichem Hintergrund die Vielfalt ihrer Kunst und den Einfluss ihrer kulturellen Wurzeln auf ihre Arbeit deutlich.

Kendryx Alfadoh hat seine Wurzel in Nigera. Bei seinen meist großflächigen, teilweise abstrakten Bilder in Acryl, Öl oder Sand auf Leinwand spielen kräftige, erdige Farben eine Rolle. Licht, Liebe Gefühltes und Leben beherrschen sein Werk. Seine Bilder lassen viel Raum für die Fantasie des Betrachters. So kann er zum Beispiel beim Anschauen eines Schmetterlings ein stilisiertes Liebespaar durch die beiden Flügel erkennen. Natur und ihre Farben spielen eine größere Rolle. So integriert er zum Beispiel auch schon einmal Teile eines Baumes in sein Werk.

Kubanische Lebensfreude können die Besucher bei dem zweiten Künstler, Rafael Campaña Ochoa in seinen Bildern erkennen. So zum Beispiel bei dem „Besuch der Königin in Haiti“. Hinter vielen bunten farbigen (Pixel)-Blasen, ähnlich wie bei einer Fernsehbild-Störung ist schemenhaft mit Fantasie eine Person zu erkennen. „Neuerdings versuche ich, hässliche Themen schön zu malen“, verriet Ochoa. So etwa zu sehen bei seinem Müll-„Taucherbild“ aus dem Jahr 2015. „Kunst kann nicht plakativ sein, sie muss von dem Betrachter entdeckt werden“, so der Künstler.

Die Wurzeln von Bernard Simunovic liegen im ehemaligen Jugoslawien (Kroatien). In seinen Bildern spielt er vor allem mit den Gegensätzen von Licht und Schatten, Gut und Böse, Nah und Fern. Der Hintergrund ist öfter in Schwarz oder anderen dunklen Tönen gehalten. Tiere als Retter, Befreier, als „gut“ und „unschuldig“. Schönheit steht Vergänglichkeit, Freiheit dem Tod gegenüber. Das Dargestellte ändert für den Betrachter auf erstaunliche Weise, wenn er seinen Blickwinkel verändert.

Denis S. Klatt ist mit vielfältigen, ethnischen, traditionellen und kulturellen Einflüssen mit aufgewachsen. Neben seinen türkischen Wurzeln haben ihn auch die urbane Landschaft des Ruhrgebiets beeinflusst, dessen versteckte Schönheit durch die zweckmäßige Architektur oft verdrängt wird. Mit seiner Kunst drückt er der Stadt einen eigenen Stempel auf. So erwartet den Besucher unter anderem ein begehbares Kunstwerk mit Lichtöffnungen.

Berenice Becerril vom Kooperationspartner Stadtteil-Schule Dortmund brachte es auf den Punkt: „Wir zeigen einen Vielfalt an Stilrichtungen. Jeder der Besucher kann sich sein „Bonbon“ daraus aussuchen.“

Die Reihe „Gemischte Tüte“ soll auch in den nächsten Jahren weiter durchgeführt werden.

Die Eröffnung der diesjährigen Ausstellung findet am 27.02,2015 um 19.00 Uhr im Depot, Immermannstraße 29.

Rafael Campaña Ochoa vor seinem Bild "Ohne Tüte".
Rafael Campaña Ochoa vor seinem Bild „Ohne Tüte“.

Premiere und Variation

Ebenfalls wieder dabei: Frau Kalaschnikowa (Caroline Hanke). Foto: © Edi Szekely
Ebenfalls wieder dabei: Frau Kalaschnikowa (Caroline Hanke). Foto: © Edi Szekely

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es am 27. Februar 2015 um 19:30 Uhr im Schauspielhaus. Die Uraufführung von „The Return of Das Goldene Zeitalter“ steht auf dem Programm. 100 neue Wege, dem Schicksal das Sorgerecht zu entziehen lautet der Untertitel und wer schon die erste Variation gesehen hat, kann sich auf die Raupe, Adam und Eva oder den Duracell-Hasen freuen.

Hat das Schicksal nun das Sorgerecht für uns? Sind wir determiniert und unfrei oder können wir versuchen unsere Freiheit wiederzuerlangen. Das ist das die zentrale Frage des Stückes. „Nicht mehr das Schicksal sorgt sich um mich, sondern ich sorge selber um mich“, fasst es Dramaturg Alexander Kerlin zusammen.

„Bin ich ein Individuum oder ein Remake“, fragt sich Regisseur Kay Voges. Der Mensch gehe einerseits gerne in einer Masse von 80.000 Leuten im Westfalenstadion unter, andererseits betone er seine Individualität. Ist der Mensch mehr als die Gene seiner Eltern?

Das Thema umfasst auch den Bereich „Remix“ und „Urheberrecht“. Gibt es so etwas wie die Originalität oder baut alles aufeinander auf? Ein aktuelles Beispiel bietet die „Baal“-Inszenierung in München. Dort haben die Brecht-Erben die Inszenierung untersagt, weil der Regisseur Fremdtexte integriert hatte. Dabei sagte Bertolt Brecht selber: „Der Urheber ist belanglos. Er setzt sich durch, indem er verschwindet.“

Was erwartet den Zuschauer in den drei bis vier Stunden? „Mein Traum ist, es, dass der Zuschauer den Abend wie einen Abend am Strand erlebt. Man betrachtet die Sterne, entweder demütig oder glücklich“, erzählt Kerlin.

Für die Schauspieler – es sind dieselben, die bereits vor einem Jahr beim „Goldenen Zeitalter mit dabei waren – ist das Stück wieder eine Art Überraschungstüte. Denn wie im vergangenen Jahr wird Regisseur Kay Voges im Zuschauersaal sitzen und live Anweisungen an die Schauspieler geben. „Die ganze Lust am Spielen, die Vorfreude ist spürbar. Niemand weiß, wie reagiert das Publikum“, so Voges.

Wie vorher auch, ist es möglich, während der Vorstellung den Theatersaal zu verlassen, um sich vielleicht etwas zu trinken zu holen und dann wiederzukommen.

Neben der Premiere am 27. Februar wird das Stück noch zweimal gespielt: Am 07. März und am 30. April. Die Termine sind deshalb zeitlich so weit voneinander entfernt, „weil das Stück einen sehr großen Aufwand fordert, den wir nicht zweimal pro Woche leisten können“, so Voges.

Für alle drei Termine gibt es noch Karten zu kaufen unter 0231 50 27222 oder www.theaterdo.de

Blick auf die freie Theaterszene

Vom 25. bis zum 28. Februar stehen wieder die Petra Meurer Theatertage auf dem Programm. Bereits am Mittwoch, dem 25. Februar 2015 zeigt das Literaturhaus Dortmund das Stück „Eulenspiegels Enkel“ von und mit Markus Veith. Doch das läuft quasi außer der Reihe. Am Freitag und Samstag finden die beiden Hauptveranstaltungen im Theater im Depot statt.

Bereits zum vierten Mal zeigen die Petra Meurer Theatertage die Vielfalt der freien Theater- und Performanceszene aus dem Ruhrgebiet. Begonnen hat alles 2011 aus einem traurigen Anlass. Denn im Mai 2010 starb überraschend Petra Meurer, eine Dozentin an der TU Dortmund, die sich sehr stark für die Kooperation zwischen der TU und der Stadt verdient gemacht hatte. 2011 wurde daher zum ersten Mal der Petra Meurer Preis ausgelobt.

„Es hat sich sehr schnell gezeigt, dass ein Bedarf da ist“, erzählte Rainer Holl, von der TU Dortmund, der gleichzeitig der Leiter der Petra Meurer Theatertage ist. „Es gibt für die performativen Künste nichts niederschwelliges. Daher sind wir auch in einer Art Verantwortung.“

Die Künstlerinnen und Künstler aus dem Ruhrgebiet können sich ab dem Sommer auf der Seite www.petrameurerpreis.net bewerben. „Bewerben kann sich jeder, der etwas performt“, erklärte Holl. „Im besten Falle hat man schon irgendetwas inszeniert und kann das Material auf CD oder USB-Stick an uns schicken.“ Danach entscheidet eine achtköpfige Jury über die Preise.

Die Sieger erhalten nicht nur ein Preisgeld, sondern sind das nächste Mal mit einer Inszenierung dabei.

2015 gibt es sechs Preisträger. Es gibt einen Hauptpreis (dotiert mit 1.000 €), zwei Sonderpreise (jeweils 500 €) und drei Förderpreise (jeweils 300 €). Die Preisverleihung findet am Samstag, dem 28. Februar 2015 um 19:30 Uhr im Theater im Depot statt. Der Eintritt zur Preisverleihung ist kostenlos.

Einen Tag vorher, am Freitag, dem 27. Februar 2015 steigt um 19:30 Uhr der „Performance Abend“ mit zwei Stücken. Den Beginn macht Teatr Liaison à Faire von Lena Tempich mit dem Projekt „Rotkäppchen träumt“. Tempich bekam den Förderpreis 2014.

Ebenfalls Förderpreissieger 2014 war das inklusive Theaterprojekt „Dorisdean“. Mit „I like to play“ geht es um das Thema „Sex und Behinderung“ und sexuelle Identität. Die acht Performer binden das Publikum mit ein. Mittels Applausmessung, Stimmzettel und Handzeichen können sich die Zuschauer in das Geschehen einbringen. Hier beträgt der Eintrittspreis 7 € (ermäßigt 5 €).

Dortmunder U zieht positive Jahresbilanz

Was gibt es Neues im Dortmunder U 2015? Es berichteten (v.l.n.r.) Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe), Angelika von Renteln (U_2 Kulturelle Bildung), Prof. Dr. Kurt Wettengl (Museum Ostwall)  und Barabara Wolf (Geschäftsführerin Hartware MedienKunstVerein).
Was gibt es Neues im Dortmunder U 2015? Es berichteten (v.l.n.r.) Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe), Angelika von Renteln (U_2 Kulturelle Bildung), Prof. Dr. Kurt Wettengl (Museum Ostwall) und Barabara Wolf (Geschäftsführerin Hartware MedienKunstVerein).

Kurt Eichler, Geschäftsführer der Dortmunder Kulturbetriebe formuliert es bei der Pressekonferenz in der Mediathek auf der fünften Etage am 25. Februar 2015 so: „Das Dortmunder U ist ein kulturelles Zentrum mit inzwischen internationaler Ausstrahlung und eine Landmarke in unserer Region. Zudem ist es ein Symbol für den Strukturwandel in unserer Stadt. Die Besucherzahl ist im Jahr 2014 um 10 % gestiegen.“ 2014 wurden 122.679 Besuche im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich registriert. Im Vergleich dazu 110.526 im Jahr 2013.

Sonderausstellungen im Ausland und im Gegenzug die vielen internationalen Fachbesucher und interessierten Gäste würden von der internationalen Ausstrahlungskraft des Dortmunder U zeugen, so Eichler weiter. „Konferenzen und die Möglichkeit zur Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen im In – und Ausland tun ihr übriges.“ Im Inland seien da nur die Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund, dem Museum für Kunst-und Kulturgeschichte oder etwa mit dem Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Haus erwähnt.

Der HMKV hat in den letzten über acht Jahren eine Reihe von Ausstellungen. Performances, Workshops, Vorträge und Konferenzen in Dortmund und international verwirklicht. Besonders das von ihm initiierte „New Industries Festival“ im Jahr 2014 fand Beachtung. Weitere Sonderausstellungen wie „World of Matter“, „Jetzt helfe ich mir selbst“ oder die aktuellen „Bösen Clowns“ lockten das Publikum an.

Barbara Wolf, Geschäftsführerin des HMKV verriet Spannendes für das Jahr 2015: Mit „Das mechanische Corps. Auf den Spuren von Jules Verne“ zeigt der HMKV vom 11.04.2015 bis 12.07.2015 „die große faszinierende Mechanik“ des neunzehnten Jahrhunderts im Gegensatz zu unser schnelllebigen, oft „ miniaturisierten“ modernen Gesellschaft. Mit dem „Kitsch im Netz“ befasst sich vom 25. 07.2015 bis zum 27.09.2015 die „Digitale Folklore“.

Technisierung und der Automatisierung und den damit verbundenen Probleme stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „eigenvalue.Technologie als handelndes Subjekt.“ (31.10.2015 bis 21.02 2016).

Die digitale Präsenz und Reichweite im Netz spielt eine wichtige Rolle bei dem Anliegen des Dortmunder U, vor allem auch die Kinder-und Jugendlichen an die Kunst und Kultur heranzuführen, zu interessieren und eine frühe Bindung an das Dortmunder U zu erreichen.

Als Schnittstelle für die Beteiligung von Kindern-und Jugendlichen an Kunst und Kultur hat die U2_Kulturelle Bildung mit seinen Workshops zu Fotografie, Film, Trickfilm, PC-Animationen und anderen Kursangeboten, Konferenzen und Ausstellungen einen große Bedeutung.

Bei „Young Dogs -Say what you are“ bekommen jungen Menschen, die am Journalismus und kreativer Arbeit mit Film Interesse haben, die Gelegenheit, sich auszuprobieren.

Auch das Projekt „Traumboot“ für Jugendliche im Museum Ostwall richtet sich mit Schulworkshop an diese Zielgruppe. „Mit den Flüchtlingsströmen aus Afrika hat das „Boot“ eine besondere Symbolkraft und bekommt eine politische, ethisch-sittliche Komponente“, erklärte der Leiter des Museum Ostwall, Prof. Dr. Kurt Wettengl.

Ein spezielles Programm für Kinder zwischen 3-5 Jahren gibt es am 18. 03.2015 auf dem Vorplatz des Dortmunder U. Kinder zeigen ihre Vorstellung von einer „Ausstellung für Tiere“.

Für das neue Jahr verriet Wettengel weiter: „Das MO gestaltet in diesem Jahr seine Sammlungspräsentation gleich zweimal um.“

Für die Ausstellung „Angenehmer Aufenthalt. Sammlung in Bewegung“, werden sechs Räume neu gestaltet. Im Mittelpunkt stehen Op-Art-Werke von VictorVasarely und Siebdrucke aus der „Marilyn“-Reihe von Andy Warhol. „Venus“-Figuren aus Schokoladenpapier von Fluxus-Künstler Al Hansen werden im Gedenken an seinen 20. Todestag aufgestellt.

Im Grafik-Kabinett sind Werke nonkonformistischer sowjetischer Künstler aus den 1960er Jahren zu bewundern. Im Herbst bezieht die Sammlungspräsentation die Ausstellung des MO-Kunstpreisträgers Ben Patterson im MO-_Schaufenster mit einer Performance des Künstlers zur Eröffnung ein.

Wettengl freut sich, dass die monatlich wechselnden Klangkunstarbeiten im Erker auf der Ebene U4 fortgesetzt werden, und wie im Fall von Florian Huttner (08.05.2015 bis 30.08.2015) sogar auf Radio 91.2 zu hören sein wird.

Eine U-Sonderausstellung vom 14.05.2015 bis 09.08.2015 zeigt über Meisterwerke von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann. Kurator ist der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Gerhard Langemeyer.

Der DEW21 Kunstreis 2015 (12-09.21015 bis18.10.2015) wird schon zum zehnten Mal ausgeschrieben.

Grund zur Freude haben Freunde des Bieres.

In der Sonderausstellung „Neu-Gold“ zum Jubiläum 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot wird das Publikum vom 27.11.2015 bis 01.05.2016 nicht nur viel über die Geschichte der Braukunst erfahren, sondern auch Gelegenheit zur Probe (und Kauf) selbst gebrauten Bieres bekommen.

Das Kino im U wird neben ihrem normalen Kinoprogramm auch einige Filmprogramme zu den Sonderausstellungen zeigen.

Darüber hinaus kann sich das Publikum in diesem Jahr wieder auf ein Sommerfest im U freuen.

Starke Farbkontraste in der Artothek

Oranna Schönhagen vor ihrem Bild "Varieté I".
Oranna Schönhagen vor ihrem Bild „Varieté I“.

Werke der Malerin Oranna Schönhagen zeigt die Artothek der Stadt- und Landesbibliothek vom 24. Februar bis zum 07. April 2015. In ihren Arbeiten setzt die Künstlerin stark auf Farbkontraste. Ihre Motive sind realistisch, wobei sie Flächen bis hin zum Abstrakten reduziert.

Ein Bild zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf sich. „Die rote Kuh“. Das großformatige Bild (150×150 cm) mit der titelgebenden Kuh wirkt ein wenig expressionistisch oder Pop-Art-mäßig. Hier kommt die typische Komposition von Schönhagens Bildern zum Tragen. Die Farbkontraste durch die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Das Motiv, die Kuh, ist realistisch wiedergegeben, während der Himmel und die Wiese sehr stark abstrahiert werden.

Auch wenn die Ausstellung keinen Titel hat, die Bilder von Schönhagen lassen sich in drei Themenbereiche unterteilen. Landschaftsbilder, Bilder aus Venedig und Tanzbilder. Dabei schafft Schönhagen die Bewegung des Tanzes in einem Bild festzuhalten. „Es ist wie ein gefrorener Moment, sagte ein befreundeter Schauspieler zu mir“, berichtete die Künstlerin. Bei den Tanzbildern lässt sich Schönhagen von den Choreographien des Dortmunder Ballettdirektors Xin Peng Wang inspirieren. So tragen Bilder Titel von Wangs vergangenen Programmen wie „No Constancy“ oder „Zauberberg“.

Die Ideen für ihre Bilder kommen aus verschiedenen Quellen. Sie macht entweder Skizzen oder Fotos und benutzt ihre eigenen Erinnerungen, die sie mit Fotos aus der Presse oder dem Internet ergänzt.

Die meisten ihrer gezeigten Bilder sind mit Acryl gemalt. Doch Schönhagen malt auch in Öl, beziehungsweise in Öl und Acryl. „Man bekommt eine ganz andere Lebendigkeit mit Ölfarben“, so Schönhagen.

Kammerspiel mit ungeheurer Dichte

Jürgen Mikol und Andreas Weißert. (Foto: © Djamak Homayoun)
Jürgen Mikol und Andreas Weißert. (Foto: © Djamak Homayoun)

Die Zahl aller Flüchtlinge unter UNHCR-Mandat hat Mitte letzten Jahres 13 Millionen erreicht. Das ist die höchste Zahl seit 1996. So steht es im Bericht des UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen). In Deutschland ist das Thema Flüchtlinge durch die Situation in Syrien und durch die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer wieder in den Mittelpunkt gerückt.

Es ist nicht all zulange her, dass auch Menschen aus Deutschland flüchten mussten. Bertolt Brecht war so jemand. Brecht floh bereits 1933, lebte erst in Frankreich, dann in Dänemark, Schweden und kam 1940 nach Finnland, wo er die „Flüchtlingsgespräche“ schreib. Am 20. Februar um 20 Uhr war die Gastspielpremiere im Studio des Schauspielhauses.

In den Flüchtlingsgesprächen geht es um zwei Flüchtlinge, den Physiker Ziffel und den Arbeiter Kalle, die sich regelmäßig im Bahnhofscafé in Helsinki treffen und ihre Gedanken austauschen. Jürgen Mikol (ehemaliger Schauspieler im Ensemble Dortmund) und Andreas Weißert (Leiter des Schauspielhauses 1975–1980) übernahmen die Rollen und fügten zu Brechts Texten auch einige andere hinzu.

Das Bühnenbild war ebenso schlicht wie passend: Ein Tisch, zwei Stühle, ein Koffer. Ein klein wenig erinnerte das Ambiente an die 40er Jahre. Im Hintergrund projiziert die bekannte Karikatur „Dienst am Volk“ von Ehrich Ohser alias e.o.plauen: Der Betrunkene, der ein Hakenkreuz in den Schnee pinkelt.

Auch wenn Mikol (Kalle) und Weißert (Ziffel) nicht die gesamten Flüchtlingsgespräche lesen, der Text von Brecht hat nach 75 Jahren immer noch eine ungeheure Aktualität. Nicht nur durch das berühmte Zitat „Der Pass ist der edelste Teil eines Menschen“, sondern auch durch andere Bezüge. „Die stupende Fähigkeit unseres Zeitalters, aus nichts etwas zu machen, ist es, die eine so ungeheure Anzahl bedeutender Menschen erzeugt hat“, erklärt Ziffel. Diesen Satz könnte man auch auf die heutige Zeit übertragen, die auch aus dem Nichts eine ungeheure Anzahl von B- oder C-Prominenten erzeugt.

Immer wenn ein kleines Gespräch beendet wurde, lasen Mikol oder Weißert einen anderen Text. Beispielsweise einen Text der Sozialdemokratin Lily Braun, die 1915 das Massensterben auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges aus Frauensicht glorifizierte bis hin zu einer Satire aus der „Frankfurter Rundschau“ über die marode Bundeswehr.

Mikol und Weißert sind im alte Haudegen auf dem Schauspielparkett und sie lassen ihre ganze Erfahrung durch ihre Mimik und Gestik einfließen. Selbst vor kleinen Gesangs- und Tanzeinlagen schrecken die beiden nicht zurück. Trotz des ernsten Themas wurde es dennoch zu einem unterhaltsamen Abend, dank des immer noch aktuellen Textes von Brecht und der Spielfreude der beiden Akteure. Absolut lohnenswert.

Für den 08. März gibt es noch Restkarten.

[fruitful_dbox] Das schreiben die anderen:

Westfälischer Anzeiger (WA) [/fruitful_dbox]

Besuch aus der Zukunft

Lars Lienen (Kai) trifft seine Tochter Helen (Sandra Wickenburg) in der U-Bahn-Station. (Foto: © Theater im Depot)
Lars Lienen (Kai) trifft seine Tochter Helen (Sandra Wickenburg) in der U-Bahn-Station. (Foto: © Theater im Depot)

Skurrile Geschichte: Da verpasst Kai die letzte Bahn, muss also stundenlang in einer U-Bahn-Station ausharren, als er plötzlich Besuch bekommt. Es ist seine Tochter Helen. Aus der Zukunft. Mit dem Ziel, ihn zu töten und damit ihre Existenz auszulöschen. Doch aus einem geplanten Mord wird eine höchst ungewöhnliche Vater-Tochter-Geschichte, die im Stück „Die erste Bahn“ von Markus Veith erzählt wird. Es spielen Sandra Wickenburg und Lars Lienen. Premiere ist am 20. Februar 2015 im Theater im Depot.

Zeitreisen sind ein beliebtes Sujet in der Sciencefiction-Literatur und auch im Film wie beispielsweise beim „Terminator“ und bei „Zurück in die Zukunft“. Lassen wir das Zeitparadoxon auch „Großvaterparadoxon“ genannt mal außen vor, geht es bei „Die erste Bahn“ eher darum, dass jemand der Spiegel vorgehalten wird. Nach dem Motto: Schau mal, so wirst du in der Zukunft sein. Und das scheint nicht gerade das positivste Erscheinungsbild zu sein.

Wie geht die Geschichte weiter? In der ersten Bahn soll Kai die künftige Mutter von Helen kennenlernen. Aber im Verlauf des Stückes kommt Helen der Verdacht, dass sie vielleicht schon gezeugt wurde und daher zu spät kommt.

Neben der Premiere am 20. Februar um 20 Uhr wird das Stück noch am 07. März (20 Uhr) und am 29. März (18 Uhr) gezeigt.

Ab auf die Gegenschräge

Die Fabrik hatte wieder ihre Pforten geöffnet und diesmal war das Thema: Der Tod. Uwe Schmieders „Heiner Müller Factory“ war ausgerechnet am Freitag, den 13. Februar 2015 im Institut des Dortmunder Schauspielhauses in einer äußerst morbiden Stimmung.

Zu Beginn gab es Schwerstarbeit für Gastgeber Heinar Müllor (Uwe Schmieder): Er trug jedes Chormitglied der „gefallen Engel“ (Dortmunder Sprechchor) auf die Tresen des Institutes. Respekt! Die „gefallenen Engel“ waren bleich geschminkt wie Leichen.

Neben der Konfrontation mit dem Tod („Der Tod ist ein Irrtum“) setzte sich Müllor auch mit Iossef Stahlin (Robert Adamek) in einem literarischen Wettstreit auseinander. Mit dabei waren auch weitere illustre Gäste wie der Tod (Carlos Lobo), der Mörder mit dem Hühnergesicht (Ekkehard Freye), Nicolaja Pfeffgenova von Velvet Underground (Merle Wasmuth) oder „das Theater“ (Alexander Kerlin).

Dank des gelungenen Konzeptes von Uwe Schmieder, war der Abend eine gute Gelegenheit, sich auf neue und spannende Weise mit dem Werk von Heiner Müller auseinanderzusetzen. Ein Extralob gibt es für den wunderbaren Chor der gefallen Engel.

Pannekopp-Orden 2015: Herzlichen Glückwunsch, Herr Lange!

Der „Pannekopp des Jahres“ ist gekürt. Dem Publikum auf Zeche und den Besuchern der Geierabend-Homepage fiel die Wahl anscheinend nicht schwer. Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange erhält den „Pannekopp-Orden“ für seinen Umgang mit der lokalen Nazi-Szene und deren Gegnern. Während der Session geriet Lange wiederholt in die öffentliche Kritik. Geierabend-Moderator Martin Kaysh alias „der Steiger“ witterte Manipulation: „Ein Kandidat, der während der laufenden Abstimmung derart auffällig mit weiteren ,Verdiensten‘ um den Orden buhlt, gehört eigentlich disqualifiziert.“ Ob Lange den 28,5 kg schweren Orden aus rostigem Stahlschrott tatsächlich persönlich entgegennehmen wird, bleibt abzuwarten.

Die Session 14/15 brachte für das Geierabend-Team rund 17.500 Zuschauer, 38 ausverkaufte Vorstellungen und eine Auslastung von 104 Prozent – mit diesen Zahlen endete der alternative Ruhrpott-Karneval Geierabend.