Ein Gott ohne Talent zum Singen

An einem ungewöhnlichen Ort wird das Stück „Blasphemie eines Irren“ am 03. Oktober und 06. November (jeweils um 20 Uhr) aufgeführt, nämlich im Foyer des Theaters im Depot. Das Ein-Personen-Stück von Franz Werfel wird von Schauspieler Carsten Bülow unter der Regie von Stefan Schroeder aufgeführt.

In dem Stück geht es um einen Mann, der offensichtlich an einem besonderen Ort lebt und sich für Gott hält, beziehungsweise die Besucher von dieser Tatsache überzeugen will. In dieser Rolle sieht sich Gott mit den Resultaten seiner Schöpfung konfrontiert und er not amused. „Es ist dumm gelaufen, wie er es erschaffen hat“, beschreibt Bülow die Stimmung Gottes. Jetzt wäre normalerweise der Punkt, das Theodizee-Problem anzusprechen, nach dem Motto Gott ist allmächtig, warum ist die Welt nicht perfekt. Doch in Werfels Geschichte ist Gott nicht allmächtig, sondern langmütig. „Verlangen sie von mir keine Wunder“, sagte er Erzähler einmal.

Bei all dem Frust über seine missratene Schöpfung, findet Gott Trost in der Musik. Aber auch hier warten die Einschränkungen. Er kann sehr schlecht singen. „Ich bin so wenig begabt“, gibt sich Gott doch sehr bescheiden. Ob das stimmt? Jeweils 40 Besucher haben die Chance, das herauszufinden.

Die Idee mit Musik zu arbeiten fügt etwas Neues an den Text von Werfel, der aus dem Jahre 1914 stammt. Die Verantwortungslosigkeit des Fin-de-siècle steht im Mittelpunkt. Hat der Text 100 Jahre später etwas an seiner Aktualität eingebüßt?




Keine Ausstellung für Coulrophobiker

Inke Arns hat die Ausstellung "Böse Clowns" kuratiert. (Foto: © Anja Cord)
Inke Arns hat die Ausstellung „Böse Clowns“ kuratiert. (Foto: © Anja Cord)

Clowns sind doch lustig, oder? Sie tauchen auf fast jedem größeren Kinderfest auf oder sind Bestandteil eines fröhlichen Kindergeburtstages. Dabei beschleicht Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen ein ungutes Gefühl: Wer oder was verbirgt sich hinter dem grell geschminkten Gesicht? Die Ausstellung „Böse Clowns“ im Hartware MedienKunstVerein (HMKV)auf der dritten Etage des Dortmunder U betont die dunkle Seite der Spaßmacher. Die Ausstellung läuft noch bis zum 08. März 2015.

In der Ausstellung „böse Clowns“ wird auch der wohl berühmteste böse Clown präsentiert: Pennywise, die Hauptfigur aus dem Buch und dem Film „Es“ von Stephen King. doch er hat Vorbilder und Nachahmer. Dazu gehören fiktive Charaktere wie der Joker aus den Batman-Filmen und reale wie Pogo der Clown, der in den 70er Jahren 33 junge Männer vergewaltigte und ermordete.

Die Angst vor Clowns ist gar nicht so selten. Es gibt sogar einen Fachausdruck dafür: Coulrophobie. Vielleicht liegt es an der weißen Gesichtsfarbe, dir an Leichen erinnert oder der blutrote Mund, der etwas Vampirhaftes hat. Jedenfalls ist der „böse Clown“ in der Pop-Kultur ein fester Bestandteil. Ob es in der Antiwerbung (zu Ronald MacDonald), in Fernsehserien (Krusty der Clown bei den Simpsons) oder in der Popmusik.

Die Ausstellung zeigt beispielsweise schrecklich-schaurige Portraits von Marion Auburtin, zu sehen sind Filme von Christoph Schlingensief, der in der Maske des Clowns bewusst die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Auch Ausschnitte aus Horrorfilmen wie beispielsweise „Es“ können angesehen werden.

Da der HMKV bewusst multimedial arbeitet, erwartet den Besucher auch Filme, Videos und Hörproben. Die bewusst in bunt gehaltenen Wände verführen den Betrachter, gleichzeitig lauert aber immer in Überlebensgröße das Böse hinter der Clownsmaske.

Man sollte sich schon Zeit für diese Ausstellung nehmen, vielleicht sich den eigenen Ängsten stellen, bis man später mit den Kinks singen kann: „Let’s alldrink to the death of a clown“.

Der Eintrittspreis beträgt 5 €/ ermäßigt 2,50 €.