Was sind Schachspieler eigentlich für Menschen?

Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.
Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.

Wie sieht eigentlich ein Schachspieler aus? Kann man ihn sofort erkennen? Welche Accessoires haben Schachspieler? Gehört die Brille dazu? Muss man studiert haben? Und gibt es Frauen, die Schauspielen? Die Fotografin Christiane Köhne zeigt in ihrer Ausstellung, die parallel zum Sparkassen Chess-Meeting läuft, Schachspieler an ihren Arbeitsplätzen, Lieblingsorten oder in ihrer Freizeit besucht und fotografiert. Zu sehen sind ihre Arbeiten vom 12. bis 20. Juli im Orchesterzentrum NRW.

 

Für ihre 13 Bilder hat Köhne eine kleine Form von Marktforschung betrieben. Sie hat nämlich am Westenhellweg gefragt: Wie stellen Sie sich einen Schachspieler vor. Um die Antworten, die sie bekommen hat, zu konterkarieren, hat sich sich an ungewöhnliche Plätze begeben, an Stellen, wo Menschen gerne Schach spielen.

Ein ungewöhnlicher Ort kann schon mal ein Gefängnis sein, die Feuerwehr, der Flughafen oder eine Großküche. Für Köhne ist es wichtig, dass immer das gleiche Schachspiel benutzt wird. So schafft sie in den unterschiedlichen Orten eine Komponente von Kontinuität.

Manchmal tragen die Bilder auch einen sicherlich ungewollten Zungenschlag. Wenn beispielsweise in der Großküche alle anderen Köche mit Kochen beschäftigt sind und zwei Personen in aller Seelenruhe Schach spielen, könnte sich der Betrachter schon fragen: „Wieso arbeiten die beiden nicht mit?“

Dennoch schafft es Köhne mit ihren Bildern dem typischen Bild von Schachspielern entgegenzuwirken. Das Ergebnis ist: Alle spielen Schach. Von jung bis alt, Mann und Frau (sowie zwei Fantasy-Gestalten). Es gibt fast nichts was die jeweiligen Spieler gemeinsam haben, außer die Liebe zum Schachspiel.




Industriekultur als Fotografie und Fotocollage

Die schwarz-weiß Bilder fokussieren den Betrachter auf das Westenliche, findet Martina Dickhut.
Die schwarz-weiß Bilder fokussieren den Betrachter auf das Westenliche, findet Martina Dickhut.

In der Artothek der Stadt-und Landesbibliothek in Dortmund sind vom 8. Juli bis zum 19. August 2014 12 Fotografien und 13 Fotocollagen zum Thema Industriekultur zu sehen.

Der Arzt und Fotograf Ekkehard Wünnemann und die Künstlerin und Dozentin der Malerei in der Erwachsenen- und Jugendbildung Martina Dickhut haben über einen Zeitraum von über sechs Jahren dieses interessante Projekt entwickelt. Beide sind in unserer Stadt beheimatet und Frau Dickhut hat ein eigenes Atelier in Dortmund-Husen mit Kurs- und offenen Ateliersangeboten.

„Die Projektidee entstand schon im Jahr 2006. Ekkehard Wünnemann entwickelt und bearbeitet seine analogen schwarz-weiß Fotos im eigenen Fotolabor. Ein Schwerpunkte sind neben Landschaften, vor allem Industrie, Menschen und Architektur. Die Industriekultur ist ja von großer Bedeutung für das Ruhrgebiets. Als erstes Bild zum Ausprobieren haben wir ein Foto von der Maschinenhalle der Zeche Zollern genommen. Ich habe die Fotografie kopiert und in ein Bild eingearbeitet. So habe ich im Laufe der Zeit insgesamt über 20 Fotos bearbeitet“, erläuterte Dickhut.

Die in schwarz-weiß gehaltenen Bildern lenken den Blick des Betrachters auf das Wesentliche und widmen sich den sonst oft unbeachteten Details. Es stellt sich ihm die Frage, wozu gehört denn der jeweilige Ausschnitt und um welches Objekt handelt es sich. Die Auflösung können die Besucher/innen daneben auf einem kleinen Schild lesen. Zudem werden wohl auch einige Erinnerungen bei ihnen wachgerufen werden. Die Fotografie und die Fotocollage sind immer nebeneinander gestellt. Gerade die „ kleinen Details“ sind die Herausforderung für die Künstlerin und nehmen viel Zeit in Anspruch.

Martina Dickhut geht bei ihrer Arbeit folgendermaßen vor: Am Anfang wird die Fotokopie (oder mehrere) auf die Leinwand aufgeklebt.. Drum herum werden dann zerknüllte dünne Lagen von Tempo-Taschentüchern eingearbeitet. Danach beginnt die eigentliche Arbeit am Bild. Es kommt auf höchste Präzision sowohl bei den Details wie bei der Farbgebung an.

Ein neues Projekt der beiden Künstler ist nicht ausgeschlossen und auch schon angedacht. Alle ausgestellten Werke sind käuflich zu erwerben. Öffnungszeiten der Artothek: dienstags und freitags von 10 bis 19 Uhr.