Wenn Prachtstücke auf Ornamente treffen

Ein "Prachtstück" von Andrea Maria Bresson.
Ein „Prachtstück“ von Andrea Maria Bresson.

Bunt und farbenfroh ist die aktuelle Ausstellung in der Galerie Dieter Fischer im Depot. Unter dem Titel „Prachtstücke/Ornamente“ zeigen AndreaMaria Bresson und Mo Hadjimir vom 13.06. bis zum 20.07.2014 ihre Kunst. Als Gast dabei ist der junge iranische Künstler Oham, der Graffiti Kunst präsentiert.

Kennen Sie die Venus von Willendorf? So ähnlich gebaut wirken auch die „Prachtstücke“ von Andrea Maria Bresson. Aber Bressons Frauenbilder sind farbenfroher, sie enthalten eine Vielzahl an Symbolik und Mystik. Beinahe ist der Betrachter geneigt, jedem Prachtstück ein Volks zuzuordnen. Passt die Frau mit dem Elchgeweih vielleicht in den hohen Norden?

Wer die Arbeiten des persischen Künstlers Mo Hadjimir sieht, begreift, warum die Kunst der Ornamentik aus dem arabischen Raum zur hohen Kunst getrieben wurde. Daher stammt auch der Begriff Arabeske. Hadjimir Benutzen florale Ornamente und arabische Schriftzeichen, um seine Bilder zu einem Kunstwerk werden zu lassen. Seine Farbgebung wechselt von dezent, über knallige Farben bis hin zu schwarzen mystischen Arbeiten.

Sind Tags von Graffiti-Künstlern die neue Ornamentik? Bei den Arbeiten von Ohan könnte man drauf schließen. Seine Graffiti-Art ist ebenso farbenreich.

Galerie Dieter Fischer
Im Depot Dortmund
Immermannstraße 29
44147 Dortmund

Öffnungszeiten: donnerstags von 16 bis 20 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 0171 / 264 7972 (Kurator Hartmut Gloger)

Weitere Öffnungszeiten: zur ExtraSchicht, 28.06.2014 von 18 bis 24 Uhr

Eintritt:frei




Bewegung und Leben

Vier Damen und zwei Herren des Seniorenprojekts am Schauspiel Dortmund setzten sich unter der Regie von Sarah Jasinszczak am 12. Juni 2014 in der Jungen Oper unter dem Titel „MOVING-STILL-MOVING“ mit dem Thema Bewegung auseinander.

Unterstützt von Video-Projektionen durch Jan Voges wurde die Vorstellung mit einer Mischung von literarischen (Rilke) und eigenen Texten, wie die „Senioren-Gebote“ sowie Gesang und Choreografien. Dabei wurde das Augenmerk vor allem auf die Füße, Hände, -Herz, Kopf und Augen gelegt.

Schon beim Einlass waren die fitten Theater-Senioren beim spaßigen Durchlaufen der Theater-Tiefgarage auf der Leinwand zu sehen. Die sechs Beteiligten wurden dann zunächst von der Leinwand aus durch den „Dirigenten“ Niels Beck humorvoll-ernsthaft zum gemeinsamen Sprechen eines DADA -Textes animiert. Sozusagen: Gemeinsamkeit im Chaos schaffen.
Eine der beteiligten Seniorinnen macht klar, wie wichtig Offenheit und eine gewisse Mobilität gerade auch im Alter ist, um neben den Einschränkungen auch Momente der Hoffnung und Freiheit zu erleben.
Dafür sind die „Gebote für Senioren“ von unerlässlich. Um nur zwei zu nennen: „Du sollst nicht immer von Krankheiten reden“ oder „Du sollst dir einen ‚gefährlichen Menschen‘ zum Kaffee einladen“.
Füße sind für Bewegung in jedem Alter von essenziellem Belang. Effektvoll plantschten fünf der Akteure in mit Wasser gefüllten Schüsseln, während auf der Leinwand die Füße der Senioren zu sehen waren.
Als „Putze“ half Regie-Assistentin Janine Janßen als junge Frau beim Aufwischen. Sie hatte auch einen musikalischen Auftritt und sang „I am pretty“ aus der West-Side-Story.
Musikalisch besungen wurde mit dem „Forellen-Quintett“ von Schubert die „Forelle“, passenderweise geangelt von Senior Heinrich Fischer. Dann wurde gemeinsam nach altem Rezept „Forelle Blau“ zubereitet.
Eine besondere Stimmung kam auf, als die sechs Senioren fröhlich sowohl auf der Leinwand rund um das Schauspiel, wie auch live auf der Bühne tanzten,
Wie wichtig der Blickkontakt mit Augen und die Berührung mit den Händen für das Wohlbefinden und die Kontaktaufnahme zu jeder Zeit sind, wurde anschaulich zum Teil mit entsprechendem Videos dargestellt.

Wer dieses bewegende Seniorenprojekt erleben will, hat dazu noch während des Theaterfestes am 30.08. 2014 die Gelegenheit.




Bunter Weltmusikmix beim 3. Konzert für Junge Leute

Am 18. Juni findet um 19 Uhr das 3. Konzert für junge Leute in der Oper statt. Nach der Groove-Symphony und den Hits aus Hollywood, steht jetzt die Weltmusik im Vordergrund. Steeldrums treffen auf indische Raga-Musik, zwei Teilnehmer eines Klavierwettbewerbes treffen auf Bigbands. Eine spannende Mischung.

„Ich wollte schon immer die Dortmunder Philharmoniker und die Dortmunder Musikschaffenden zusammenführen“, erzählte Initiatorin Dr. Barbara Volkwein von den Dortmunder Philharmonikern. Als eine Hilfe im Wust der vielen Dortmunder Musik entpuppte sich Theatertechniker Günther Holtmann. Er ist ein alter Hase, denn in den 70ern und 80ern spielte er u.a. bei der Dortmunder Folkrockband „Cochise“ mit. So spielt Holtmann an diesem Abend nicht nur mit seiner eigenen Band „What Ever Works“, sondern begleitet auch den Musiker Enrique Plazaola.

Neben Steeldrums, zwei Bigbands (Green Onions vom Clara Schumann Gymnasium aus Holzwickede und Groove m.b.H. der TU Dortmund), gibt es türkische Musik von Nuran Özdemir Asan und einen indischen Raga von Ilap Prya. Weltmusik aus Dortmund präsentiert „Chantik“.

Und die Dortmunder Philharmoniker? Sie werden die meisten Stücke begleiten. Viel Arbeit für die Arrangeure Matthias Grimminger und Henning Hagedorn. „Das Steeldrumorchester spielt auf einer anderen Frequenz als die Philharmoniker“, erläuterte Grimminger. Bei einer Sache musste er jedoch kapitulieren: aus Respekt vor der alten indischen Harmonik wird das Raga ohne Orchesterbegleitung aufgeführt. Während in der westlichen Welt eine Oktave 12 Töne besitzt, hat sie in der indischen Musik 22 Töne.

Dirigieren werden Philipp Armbruster und Motonori Kobayashi, durch das Programm führt Schauspieler Christoph Jöde.

Die Karten kosten 9 €.