Was geht hinter den Kulissen ab?

Das Ensemble des "Nackten Wahnsinns". (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das Ensemble des „Nackten Wahnsinns“. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Am 05. April 2014 um 19:30 Uhr hat die Boulevard-Komödie „Der nackte Wahnsinn“ Premiere im Schauspielhaus. Regie führen Peter Jordan und Leonhard Koppelmann, die schon „Arsen und Spitzenhäubchen“ nach Dortmund gebracht haben. Im dem Stück probt ein Schauspielensemble verzweifelt ein Stück, denn der Tag der Premiere naht. Sowohl auf der Bühne wie auch Backstage dahinter brodelt das Chaos mit einem Gemisch aus Neid, Geltungsdrang und Liebesverwirrungen.

 

Das Stück von Michael Frayn ist eine Komödie, die alle Elemente einer typischen Boulevard-Komödie enthält. Sie ist absurd, spritzig – turbulent mit Tempo und voll von Missverständnissen.

 

Regisseur Peter Jordan verriet: „Das Stück gehört zur Königsklasse der Komödie. Alles was es bei uns zu sehen gibt, steht schon darin. Da bleibt kein Platz für Änderungen. Es verlangt allen Schauspielern ein großes Maß an Disziplin und exaktem Timing ab. Das Publikum bekommt einen Einblick der interessanten Geschehnisse hinter den Kulissen. Wir verarbeiten ein wenig die Zeit der 80-iger Jahre des letzten Jahrhunderts, wo zum Beispiel die Requisiten noch eine wesentlich größere Rolle gespielt haben, und der Abend soll auch ein Fest für das Auge werden.“

 

Ob sie den Regisseur, Regieassistent, Inspizient und Bühnenmeister oder die Schauspielerin und den Schauspieler in dieser Komödie spielen. Die neun Darsteller aus dem Dortmunder Ensemble kennen die Situation sicherlich aus der Realität. Morgen ist Premiere, da muss alles klappen!

„Am Ende hat hat man eher Mitleid mit den Kollegen“, so Jordan.

 

Die Premiere ist am 5. April 2014, weitere Vorstellungen: 9., 19., 25., 27. April und 8. Mai. Infos und Karten gibt es unter www.theaterdo.de oder 0231 5027222.

 




Erlebnis für Auge und Ohr

Der Begeisterung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz für Filmmusik haben es die Dortmunder wohl zu verdanken, dass sie am Montag, den 31. März im Konzerthaus in den Genuss eines besonderen Ereignisses kamen: Ein Stummfilm, der simultan von einem Live-Orchester begleitet wird. Und welcher Film passt besser als Start einer möglichen Reihe? Natürlich „Nosferatu“ von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1921. Den er trägt den schönen Untertitel „Eine Symphonie des Grauens“.

 

Eigentlich haben wir sehr viel Glück, diesen Film überhaupt zu sehen, denn nach einem Gerichtsbeschluss hätten alle Filmkopien vernichtet werden müssen. Denn „Nosferatu“ lehnt sich stark an das Buch „Dracula“ von Bram Stoker an. Und auch schon damals gab es Klagen gegen Urheberrechtsverletzungen. Gut, dass der Film überlebt hat. Ein Klassiker der Filmgeschichte, allein das Spiel von Max Schreck als Graf Orlok ist bemerkenswert. Und es gibt natürlich einige Unterschiede in der Handlung. Während beim Original „Dracula“ der Vampir durch die Hauptperson Harker getötet wird, trägt das Ende bei „Nosferatu“ fast wagnerianische Züge. Denn ähnlich wie beim „Fliegenden Holländer“ opfert sich eine Frau (Ellen), um den Vampir zu erlösen und die Stadt von der Pest zu befreien.

Die riesige Leinwand im Dortmunder Konzerthaus bot einen beeindruckenden Rahmen für den Stummfilm mit der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz.

 

Die Musik ist nicht die Originalmusik von Hans Erdmann, gespielt wurde der Soundtrack, den James Barnard fast 75 Jahre nach der Entstehung von „Nosferatu“ komponiert hatte. Bernard komponierte in den 50er- und 60er Jahren Filmmusik für die Horror- und Science-Fiction-Filme der Hammer Studios, die durch die „Dracula“ Verfilmungen mit Christopher Lee bekannt geworden sind. Bernards Musik ist sehr bildreich. Er arbeitet sehr leitmotivisch, das heißt, es gibt für jeden Charakter oder Stimmung eine bestimmte Melodie.

 

Es machte sich bezahlt, dass der GMD wie er verriet, den Film wohl schon um die zwanzig mal gesehen hat. Er leitete das gut aufgelegte Orchester punktgenau durch die unterschiedlichsten Gefühlswelten des Stummfilmes. Manchmal leicht beschwingt, dramatisch wenn Gefahr droht, oder auch sehnsuchtsvoll, als Ellen am Strand auf Nachrichten von ihren geliebten Mann wartet. Bei gefährlichen, bedrohlichen Situationen konnten die Musiker das Tempo exzessiv steigern.

 

Es bleibt zu hoffen, dass die Kombination vom Stummfilm mit Livemusik nicht nur ein einmaliges Erlebnis bleibt, sondern weitergeführt wird. Das Publikum war jedenfalls am Montag begeistert.

Hier noch ein kurzer Film von den Proben mit einem Interview mit Gabriel Feltz: [vsw id=“4pBHJOR03t8 “ source=“youtube“ width=“425″ height=“344″ autoplay=“no“]




Tänzer als kalligrafische Elemente

Wirken fast wie Schriftzeichen: Die Tänzerinnen und Tänzer in der Interpretation der Künstlerin.
Wirken fast wie Schriftzeichen: Die Tänzerinnen und Tänzer in der Interpretation der Künstlerin.

In der Ausstellung „Légèreté inspirante“ (inspirierende Leichtigkeit) zeigt die Künstlerin Sarah Jil Niklas bis zum 30. April 2014 im Ballettzentrum Dortmund im Westfalenpark großformatige Werke auf Stoff.

 

Es scheint fast, als ob die abgebildeten Tänzerinnen und Tänzer kalligrafische Zeichen sind. In ihren tänzerischen Posen wirken sie beinahe wie chinesische Schriftzeichen. Das macht die Kunst von Sarah Jil Niklas bemerkenswert. Die Bewegung erstarrt in einer Tanzfigur und die dargestellten Tänzerinnen und Tänzer sind auf ihren Ausdruck reduziert.

 

Eine weitere Reduktion ist die Farbgebung. Denn ihre Werke kommen ohne Farbe aus und wirken wie von unzähligen Stempeln erschaffen. Ihre Leichtigkeit gewinnen die Werke von Niklas dadurch, dass sie an riesigen halbtransparenten Stoffbahnen hängen. Durch die Bewegungen des Windes fangen auch die Stoffbahnen an, sich zu bewegen und somit die abgebildeten Tänzerinnen und Tänzer.

 

Die Ausstellung ist kostenlos im Ballettzentrum Westfalen, Florianstraße 2 im Westfalenpark (Nähe Florianturm) zu besuchen (Öffnungszeiten: Di – Fr:10 – 18 Uhr | Sa: 12 – 18 Uhr).