Kammermusik für drei

Klaviertrios aus drei Epochen waren am 18. November im Orchesterzentrum NRW auf der Brückstraße zu hören. Das 1. Kammerkonzert wurde präsentiert vom Berliner Klaviertrio, dessen Cellistin Franziska Batzdorf ist, die Solo-Cellistin der Dortmunder Philharmoniker. Das Berliner Klaviertrio besteht darüber hinaus aus Franziskas Vater Wolf-Dieter Batzdorf und Gabriele Kupfernagel.

Eröffnet wurde der Abend mit dem Klaviertrio Nr.12 in e-moll. Schnell wird klar, warum Hadyns Klaviertrios zu den schönsten Klavierwerken gehört. Es perlt, es vibriert, es macht Laune, Gabriele Kupfernagel bei ihrem Spiel zuzusehen. Doch Violine und Cello sind nicht bloßes Beiwerk, der österreichische Meisterkomponist sorgte für ein harmonisches Ganzes. Ein Auftakt nach Maß in das Konzert.

 

Ihm wurde von seinen russischen Komponistenkollegen „Gefälligkeit“ und „Schönspielerei“ nachgesagt. Anton Arenski hatte keinen leichten Stand mit seinen Kompositionen. Und wenn man ehrlich ist, hatten seine Konkurrenten recht. Typisch russische Klänge in winzigen Dosen, dafür klang es in seinem Klaviertrio Nr.1 in d-moll wie in einem Wiener Kaffeehaus. Eine hübsche Melodie an die andere geknüpft. Andererseits, wen stört das, wenn diese gefällige Musik von den drei Musikern überzeugend dargebracht wurde wie an diesem Abend.

 

Nach der Pause kam mit Dimitri Schostakowitsch ein „echter“ Russe. Seine 2. Klaviertrio in e-moll ist tief und emotional und so spielten es Kupfernagel sowie Vater und Tochter Batzdorf. Hervorzuheben ist das lyrische Largo. Eröffnet von langsamen Klavierakkorden, erklingt auf der Violine ein jüdisches Volksmusikthema, berührend und ergreifend. Mit Sicherheit der Höhepunkt des Abends.

 

Mit viel Applaus belohnte das Publikum die drei Musiker für den gelungenen Abend.

 

Ein weiteres positives Merkmal des Abends abseits der Musik: Das Restaurant Stravinski sorgte dafür, dass es in der Pause auch etwas zu trinken gab.




Interkulturelle Tanzperformance im Dietrich-Keuning-Haus

Probenfoto zu Suburbian Ballad 2. (Foto: © Mina Hassanijani)
Probenfoto zu Suburbian Ballad 2. Monica Fotescu-Uta ist in der Mitte der letzten Reihe zu erkennen. (Foto: © Mina Hassanijani)

Nach dem Erfolg von „Suburbian Ballad“ im letzten Jahr feiert am 1. Dezember 2013 um 18 Uhr „Suburbian Ballad 2“ als Weiterentwicklung im Dietrich-Keuning-Haus (DKH) Premiere. Veranstalter ist der portugisische Folkloreverein R.F. St. Antonio in Kooperation mit dem DKH und den teilnehmenden Folkloretanzgruppen.

Programmleiter des DKH Gernot Rehberg erklärte beim Pressegespräch: „Das ist ein Herausragendes Paradebeispiel für interkulturelle Zusammenarbeit. „Die Idee zu diesem spannenden kultur- und generationsübergreifenden Tanzprojekt entstand im Rahmen des Internationalen Tanzprojekts „Tanz Folk 2011“ im DKH und wurde dann in diesem Jahr im Rahmen der „Internationalen Tanzwerkstatt“ fortgeführt“, erläuterte Thekla Bichler als pädagogische Mitarbeiterin des DKH für die Inhaltliche Bearbeitung zuständig.

 

Einhundert Tänzerinnen, Tänzer und Musiker aus zehn unterschiedlichen Kulturkreisen haben schon seit Anfang 2013 unter der Leitung von der Dortmunder Primaballerina Monica Fotescu-Uta geprobt und und Elemente ihres heimatlichen Folkloretanzes mit modernen Tanzschritten verknüpft. Sie hatten in Tanzworkshops Gelegenheit, sich und ihre unterschiedlichen Tanzkulturen etwas genauer kennenzulernen und eventuelle Hemmungen abzulegen.  „Da gibt es ungewöhnliche Verbindungen wie zum Beispiel von Tango und Flamenco“, so Fotescu-Uta. Die Primaballerina wird diesmal wie auch ihre Kollegen Stephen King (Ballett Dortmund) und Esteban Ruiz Sances („Misterio del Sur“) selbst mit ihrer tänzerischen Qualität zu sehen sein.

 

Erzählt wird eine interkulturelle Liebesgeschichte um ein armes Straßenmädchen mit vielen überraschenden Wendungen und dramatischen Momenten . Ob es ein „Happy End“ gibt? „Am liebsten würde ich das Mädchen „Doina“ nennen. Das ist ein rumänischer Name und bedeutet etwa „traurige Ballade“, verriet Fotescu-Uta. Instrumental begleitet wird das zirka einstündige Programm von Teo Milea (Piano), Sara Magalhaes (Akkordeon) und Vangelis Dalatsis an der Bouzouki.

 

Einlass für die Vorstellung im Dietrich-Keuning-Haus (Leopoldstr. 50-58) ist am 1. Dezember ab 17 Uhr. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 7 Euro plus VVK-Gebühr, an der Abendkasse 10 Euro.

 

Da es bis jetzt nur diesen einen Termin gibt, wäre es doch sehr schön, wenn man diesem Projekt nach seiner Weiterentwicklung auch eine Chance geben würde, sich eventuell auch im Opernhaus einem breiteren Ballett-Publikum vorstellen zu können.