Zwischen Dominanz und Unterwerfung

Wie lange wird Don José (Christoph Strehl) noch cool bleiben, wenn ihn die heiße Carmen (Katharina Peetz) anschmachtet? (Foto: ©Thomas M. Jauk/Stage Picture Gmbh)
Wie lange wird Don José (Christoph Strehl) noch cool bleiben, wenn ihn die heiße Carmen (Katharina Peetz) anschmachtet? (Foto: ©Thomas M. Jauk/Stage Picture Gmbh)

Am Samstag den 1. Februar 2014 hat eine der bekanntesten Opern, Carmen von Georges Bizet (Uraufführung 1875) um 19:30 Uhr Premiere im Dortmunder Opernhaus. Regie führt Katharina Thoma.

 

Seit 2005 beschäftigt sich Regisseurin Katharina Thoma intensiv mit Carmen. „Das Interessante bei Carmen ist ist für mich, das man die Figuren glaubhaft auf der Bühne bringen kann. Die Geschichte bietet zudem reichhaltige psychologische Ansatzpunkte. Carmen ist eine moderne, starke Frau. Zudem ist die Musik fantastisch“, erklärte Thoma.

 

Was erwartet das Publikum? Neben bunten Kostümen, schöner Musik eine zeitgemäße, moderne Inszenierung. „Im Mittelpunkt stehen nicht etwa die „Zigeuner“ oder Sinti und Roma sondern Menschen in Grenzsituationen. Als Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik gehört die ihre Unabhängigkeit und Freiheit liebende Carmen zur Unterschicht. Sie strebt wie viele Menschen danach, der Armut zu entkommen strebt nach einem besseren Leben“, so Thoma.

Das verbindet sie mit Menschen, die auch heutzutage als „Prekariat“ in unserem Land oder aber besonders an die Grenze zwischen Erste Welt und Dritte Welt wie zum Beispiel zwischen Mexiko und den USA. Oder denken wir nur an die vielen Menschen, die an den modernen Grenzen wie in Südspanien, auf Lampedusa um ihr Überleben kämpfen.

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Carmen beinhaltet gleich zwei Dreiecks-Geschichten. Auf der einen Seite sind da die schöne und charismatische Carmen, die zwischen Don José, einem „Muttersöhnchen“, aber auch verantwortungsbewussten Soldaten, und dem Torero Escamillo. Der einzige Mann, der ihr überlegen ist. Carmen ist es gewohnt zu dominieren und mit ihrer Schönheit und Charisma alles zu bekommen und zu kontrollieren. Nach und nach bekommt sie eine Ahnung von der Vergänglichkeit ihrer Schönheit. Erst dann ist bereit zur Unterwerfung und wendet sich Escamillo zu.

 

Auf der anderen Seite gibt es da noch Don José, der zwischen seiner Liebe zur charismatischen Carmen einerseits, und einem bürgerlichen Leben mit der bodenständigen Micaela, Wunschkandidatin seiner Mutter, hin und her gerissen ist. Thoma erläuterte: „Don José ist nicht nur ein Muttersöhnchen, sondern musste nach dem frühen Tod seines Vater wohl auch früh Verantwortung übernehmen. In ihm baut sich ein gefährliches Gefühlschaos auf und führt wie bei einer Amok-Tat zur Katastrophe.“

 

Für die Premiere am 1. Februar gibt es noch Restkarten. Weitere Termine SO, 09. FEBRUAR 2014, SA, 15. FEBRUAR 2014, FR, 21. FEBRUAR 2014, MI, 05. MÄRZ 2014, SA, 08. MÄRZ 2014, SO, 16. MÄRZ 2014, SO, 23. MÄRZ 2014, DO, 27. MÄRZ 2014, SO, 20. APRIL 2014 und SA, 05. JULI 2014

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