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Schachstadt Dortmund

Schach hat in Dortmund eine Geschichte und eine Zukunft. Das neue Heft präsentieren (v.l.n.r.) Stefan Mühlhofer (Direktor des Stadtarchivs), Siegfried Zill (Autor), Adolf Miksch (Altbürgermeister und Vorsitzender des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark), Michael Liskatin (Sparkasse Dortmund) und Herausgeber Gerd Kolbe.
Schach hat in Dortmund eine Geschichte und eine Zukunft. Das neue Heft präsentieren (v.l.n.r.) Stefan Mühlhofer (Direktor des Stadtarchivs), Siegfried Zill (Autor), Adolf Miksch (Altbürgermeister und Vorsitzender des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark), Michael Liskatin (Sparkasse Dortmund) und Herausgeber Gerd Kolbe.

Mit welchem Sport bringt man Dortmund zusammen? Natürlich mit Fußball, Dank dem omnipräsenten BVB. Doch die Stadt ist noch in einer anderen Sportart bemerkenswert: Schach. Dortmund ist der Veranstaltungsort des Sparkassen Chess-Meetings, das sich zu einem der wichtigsten Turniere der Welt gemausert hatte. Auch die Schachkarriere eines Weltmeisters, Garri Kasparow, begann in Dortmund. Die neue Ausgabe von „Heimat Dortmund“, herausgegeben vom Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark, ist ab sofort für 5 € im Buchchandel und im Stadtarchiv erhältlich.

Wie fing das Schachspiel in Dortmund an? Einer der Schachpioniere war der jüdische Herrenausstatter Salomon Elkan, der zu den Gründern des Dortmunder Schachvereins von 1875 gehörte. Sein Sohn, Benno Elkan, verschrieb sich mehr dem Fußball und war Mitbegründer eines bekannten Bundesligaverein aus dem Süden Deutschlands. Die Geschichte von Salomon erzählt der Schachhistoriker Siegfried Zill.

Begonnen hat es 1973 als kleines Schachturnier, jetzt gehört das Sparkassen Chess-Meeting zu den wichtigsten Turnieren der Welt. Gerd Kolbe erzählt nicht nur die Geschichte des Turnieres, sondern berichtet auch von den Akteuren wie dem zehnfachen Gewinner Wladimir Kramnik oder dem Begründer Eugen Schackmann.

Schachförderung wird in Dortmund großgeschrieben: von der „Schachschule“ bis zur Initative „Schach für Kids“ zeigen Gerd Kolbe und Ralf Schreiber, welche Möglichkeiten es gibt.

Natürlich dürfen auch einer der großen Dortmunder Schachvereine nicht fehlen: Gerd Kolbe präsentiert den Schachbundesligisten Hansa Dortmund.

Ein sehr lesenwertes Heft, nicht nur für Schachfreunde. Ein kleiner Wermutstropfen: Es hätten ruhig mehr Vereine porträtiert werden können wie beispielsweise Brackel, die auch früher in der Bundesliga spielten und mit aktuell zwölf Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen.

Was sind Schachspieler eigentlich für Menschen?

Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.
Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.

Wie sieht eigentlich ein Schachspieler aus? Kann man ihn sofort erkennen? Welche Accessoires haben Schachspieler? Gehört die Brille dazu? Muss man studiert haben? Und gibt es Frauen, die Schauspielen? Die Fotografin Christiane Köhne zeigt in ihrer Ausstellung, die parallel zum Sparkassen Chess-Meeting läuft, Schachspieler an ihren Arbeitsplätzen, Lieblingsorten oder in ihrer Freizeit besucht und fotografiert. Zu sehen sind ihre Arbeiten vom 12. bis 20. Juli im Orchesterzentrum NRW.

 

Für ihre 13 Bilder hat Köhne eine kleine Form von Marktforschung betrieben. Sie hat nämlich am Westenhellweg gefragt: Wie stellen Sie sich einen Schachspieler vor. Um die Antworten, die sie bekommen hat, zu konterkarieren, hat sich sich an ungewöhnliche Plätze begeben, an Stellen, wo Menschen gerne Schach spielen.

Ein ungewöhnlicher Ort kann schon mal ein Gefängnis sein, die Feuerwehr, der Flughafen oder eine Großküche. Für Köhne ist es wichtig, dass immer das gleiche Schachspiel benutzt wird. So schafft sie in den unterschiedlichen Orten eine Komponente von Kontinuität.

Manchmal tragen die Bilder auch einen sicherlich ungewollten Zungenschlag. Wenn beispielsweise in der Großküche alle anderen Köche mit Kochen beschäftigt sind und zwei Personen in aller Seelenruhe Schach spielen, könnte sich der Betrachter schon fragen: „Wieso arbeiten die beiden nicht mit?“

Dennoch schafft es Köhne mit ihren Bildern dem typischen Bild von Schachspielern entgegenzuwirken. Das Ergebnis ist: Alle spielen Schach. Von jung bis alt, Mann und Frau (sowie zwei Fantasy-Gestalten). Es gibt fast nichts was die jeweiligen Spieler gemeinsam haben, außer die Liebe zum Schachspiel.