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Kristalline Prozesse

Robert Huber, "Hermetische Quelle", 2009, Monoammoniumphosphat, Glas, limitierte Auflage
Robert Huber, „Hermetische Quelle“, 2009, Monoammoniumphosphat, Glas, limitierte Auflage

Bei der Betrachtung von Arbeiten von Robert Huber erinnere ich mich an die Experimentierkästen von Kosmos. Da gibt es auch einen, der sich mit der Züchtung von Kristallen beschäftigt. Huber verknüpft diesen Kristallisationsprozess mit einer künstlerischen Form und Aussage. Zu sehen sind seine Werke vom 15. November bis zum 13. Dezember 2015 in der Galerie ART isotope.

Huber belässt es bei seinen Werken aber nicht nur bei der ästhetischen Schönheit von Kristallen, sondern er stellt sich die Frage: Wo ist die äußere Begrenzung, wann stoppe oder begrenze ich die Prozesse. Denn beim Kristallzüchten kann der Züchter zwar den Prozess steuern, doch wie die Kristalle genau aussehen, kann er nicht bestimmen. Huber benutzt Baumwolle als Trägerstoff, da fühlen sich die Kristalle anscheinend am liebsten.

So wachsen seine Kristalle innerhalb von Begrenzungen. Früher benutzte der Künstler fertige industrielle Formen wie Kissen, aber jetzt benutzt er selbst gestaltete Behälter mit denen er den Raum der Kristalle begrenzt.

Der Raum ist das Grundthema von Hubers Arbeiten. Wie erobern und durchdringen Kristalle des Raum? Wo ist die Grenze? Dabei arbeitet der Künstler durchaus mit Humor. In seiner Arbeit „Hermetische Quelle“ lässt er Kristalle in einer Flasche wachsen. Quasi abgefüllt kann man ein Exemplar aus der Quelle kaufen.

Ohne Kristalle kommt die Arbeit „Mem“ aus. Hier formt Huber aus einzeln abgeformten Kohlblättern einen riesigen Kohl. Durch die Übersteigerung der Funktion eines Blattes schafft der Künstler ein imposantes Werk, das wieder nach seinen Grenzen fragt.

Die Ausstellung von Robert Huber wird die letzte am alten Standort der Galerie ART isotope in der Wilhelmstraße sein, denn bald steht der Umzug zur Kampstraße an.

Mehr Informationen unter www.art-isotope.de