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Pannekopp-Orden 2016 für Frauke Petry

In 39 Veranstaltungen des alternativen Ruhrpott-Karneval „Geierabend – Planet Pott“ hatten über 17.000 Zuschauer und zusätzlich auch noch Internet-User die Wahl zwischen AfD-Frontfrau Frauke Petry für die Erfindung der „Mobilen No-Go-Area“ und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek mit dem überfälligen Ruhrpott-Schnellzug RRX (klebende Zukunft) für den Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“,

Die Gewinner/in bekommt einen 28,5 kg schwerer Stahlschrott-Orden um den Hals gehängt, den sie oder er bis zum Ende der Fastenzeit tragen muss. Der für „besondere“ Verdienste um das Ruhrgebiet verliehene Orden hat noch eine weitere harte Bedingung. Die Geehrten verpflichten sich, keine weitere Verdienste um das Ruhrgebiet anzustreben.

Das Ergebnis ist eindeutig! Frauke Petry gewann mit 36 zu 3 Abenden gegen den Verkehrsminister des Landes NRW. Die AfD-Politikerin wird für eine Behauptung über ihre Jugendzeit in Bergkamen ausgezeichnet. Es habe dort schon in den 90ger Jahren rechtsfreie Räume gegeben. Für diese realitätsferne Wahrnehmung gibt es laut dem Geierabend nur eine Erklärung. Moderator Martin Kaysh: „Schon damals galt überall, wo sie hinkam: Petry geht gar nicht! Wo sie erscheint, breitet sich schlagartig eine mobile No-Go-Area aus.“

Die Ordensverleihung erfolgt im Rahmen der letzten Vorstellung des Geierabend am 28.02.2017 am Spielort Zeche Zollern II/IV.

Nun gibt es eine Schwierigkeit. „Steiger“ Martin Kaysh dazu: „Wenn Frauke Petry tatsächlich erscheint, erkennt sie damit die Begründung an. Sie wird also automatisch diese No-Go-Area um sich herum ausbreiten.“ Um das Publikum nicht zu gefährden, kann die Preisträgerin nicht im Saal empfangen werden. Der Orden steht deshalb ab 19.30 Uhr auf dem menschenleeren Zechenplatz im hinteren Bereich LWL-Museums zur Abholung bereit. Notwendig ist dann auch eine persönliche Unterschrift und die Anerkennung des Reglement.

Der alternative Ruhrpott-Karneval „Geierabend“ auf Zeche Zollern hat sich auch in diesem Jahr ihrem Ruf als erfolgreichste Comedy-Show des Reviers würdig erwiesen und die Veranstalter sind zufrieden. Regisseur Günter Rückert erklärte: „Es gab in diesem Jahr bei jeder Vorstellung zwei Zugaben. Das gab es bisher noch nie.“

Übrigen: Frauke Petry ist erst die zweite Frau nach Veronica Ferres, die diesen Anti-Orden verliehen bekommt. Der Orden wurde allerdings auch erst ein einziges Mal in all den Jahren vom Preisträger abgeholt.

Verhältnisse wie beim BVB

Der Präsident (Roman Henri Marczewski) präsentiert den Pannekopporden. Ob jemand Offizielles aus Essen ihn abholt?
Der Präsident (Roman Henri Marczewski) präsentiert den Pannekopporden. Ob jemand Offizielles aus Essen ihn abholt?

Es gibt vielleicht noch weitere Gemeinsamkeiten, aber was der Geierabend mit dem BVB in der 25. Session auf jeden Fall gemeinsam hat, sind ausverkaufte Spielstätten. 16.700 Besucher sorgten für 36 ausverkaufte Vorstellungen. Der „Pannekopp“ geht nach Auswärts: Die Stadt Essen erhält den schwersten Karnevals-Orden der Welt für ihre kreative Finanzierung des neuen Stadions von Rot-Weiß Essen.

Ein überaus zufriedenes Resümee konnten die Macher des Geierabends bei der heutigen Pressekonferenz ziehen. Der Zuschauerzuspruch ist auf einem konstant hohen Niveau (100%) und der „Pannekopp“ hat mit der Stadt Essen einen würdigen Preisträger. Auch wenn Martin Kaysh, der Steiger, den Gegenkandidaten aus Ennepetal gewählt hätte. Denn die Ennepetaler hatten mit der Gründung einer gemeinnützigen Standortsicherungsgesellschaft versucht, Steuererhöhungen zu verhindern. Unternehmen hätten einfach in diese Gesellschaft Geld einbringen müssen. Doch die Landesregierung verbot jetzt diese Art kreativer Finanzierung. Mit Sicherheit auch Erfolg des Geierabends.

Essen erhielt den Preis dafür, dass sie zur Finanzierung des neuen Stadions von Rot-Weiß Essen Finanzmittel zur Instandhaltung des Folkwang-Museums eingesetzt wurden. Jetzt besitzt Essen quasi auch ein Fußball-Museum.

Der Geierabend ist in den vergangenen Jahren viel politischer geworden. Das tat dem Programm gut. In diesem Jahr war die Nummer über den VW-Abgasskandal das Highlight für die Besucher. Hier machte ein aufgeblasener Wutbürger seinen Ärger über die US-Behörden Luft. Dieser doch autoritäre Charakter, der Pegida-mäßig daherkam, war eine Gratwanderung, gab Regisseur Günter Rückert zu. Weitere Höhepunkte waren die Youtuberin Fiffi oder die Hymne über den Thermomix.

Kitsch oder nicht Kitsch? Jedenfalls haben die Geier im Laufe der Session angefangen das „Steigerlied“ zu intonieren. Die begeisterte Reaktion des Publikums wird vermutlich dazu führen, dass es von jetzt ab immer im Repertoire des Geierabends zu finden sein wird.

Ausgerechnet: FC Schalke 04 gewinnt Preis in Dortmund

Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der "Pannekopp" im zarten Stahl-Rost.
Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der „Pannekopp“ im zarten Stahl-Rost.

Nein, die Meisterschale bleibt den Knappen seit 1958 verwehrt, aber einen Preis haben sie heute in Dortmund bekommen: Den Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“. Gewählt wurde er von über 18.000 Zuschauern der bisher ausverkauften 38 Vorstellungen des „Geierabends“.

 

Alle Beteiligten des Geierabends waren auf der Bilanzpressekonferenz glücklich: Regisseur Günter Rückert: „Wir waren bissiger, politischer und schonungsloser denn je“. Da Ars tremonia bei der Premiere dabei war, können wir das nur bestätigen. Thematisiert wurden der Limburger Bischof Tebartz-van Elst wie auch der NSA-Abhörskandal. Sehr scharf, vielleicht für manche zu scharf, wurde das Flüchtlingsdrama von Lampedusa kommentiert: „Refugee watching“ statt „whale watching“.

 

Neues gab es auch: Zum einen das Ensemble-Mitglied Murat Kayı. Der Kabarettist und Musiker soll auch die nächsten Sessionen des Geierabends begleiten. Auch „Kimberlys Mutter“ alias Sandra Schmitz wird wahrscheinlich wieder auftauchen. Dafür soll Kimberlys Mutter auch einen Namen bekommen: Jessica Schmottke.

 

Ein fast wissenschaftlichen Selbstversuch wurde auf der Bühne durchgeführt: Der Steiger (Martin Kaysh) nahm in jeder Vorstellung einen kräftigen Schluck homöopathische Globuli verschiedenster Art mit Bier. Nach fast 40 Vorstellungen das Resümee: Nix passiert.

 

Mit den nackten Zahlen der Session 2014 konnten die Beteiligten des Geierabend hochzufrieden sein: 18.150 Menschen in 38 restlos ausverkaufte Vorstellungen und zwei Zusatzshows.

 

Bleibt noch die Frage, wieso der FC Schalke 04 den „Pannekopp“-Orden überhaupt erhält. Der Verein war in der Verlosung mit dem WDR-Studioleiter Gerald Baars. Baars hatte Bilder der Südtribüne nach den Vorfällen im Derby auf Schalke aus dem Vorspann der Lokalzeit verbannt.

Schalke war deshalb nominiert, weil der Verein beleidigt war, dass das ZDF lieber Dortmunder Champions League-Spiele zeigte. Tja, und als das ZDF mal ein Schalke-Spiel übertrug, gab es eine legendäre 1-6 Heimpleite gegen Real Madrid.

 

Vom 13. bis 15. Juni wird es übrigens Sommer-Geierabende bei Tante Amanda geben.

 

Mehr Infos unter www.geierabend.de