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Offene Ateliers 2022 – Kunst in Dortmund

Es hätte so schön sein können. Endlich öffneten die Künstlerateliers und Galerien wieder ihre Türen und das an zwei Wochenenden. Am 11. und 12. Juni 2022 zeigten die Künstlerinnen und Künstler östlich der B54 ihre Arbeiten und am 18. und 19. Juni 2022 waren der Bereich westlich der B54 an der Reihe.

Künstlerinnen und Künstler aus Dortmund öffneten im Juni 2022 ihre Ateliers.
Künstlerinnen und Künstler aus Dortmund öffneten im Juni 2022 ihre Ateliers.

Nachdem ich zumindest den 11. Juni nutzen konnte, um neue und alte Kunst zu entdecken, freute ich mich schon auf das folgende Wochenende, aber leider machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung. Glücklicherweise hat unsere Kollegin Anja Cord am 19. Juni einige Ateliers und Künstler*innen westlich der B54 besuchen können.

Daher ist der Bericht, den ich über die Offenen Ateliers schreiben kann, leider nicht so umfangreich, wie ich es erhofft habe.

Los ging es am Samstag, den 11. Juni 2022. Diesmal wollte ich neue Künstlerinnen und Künstler kennenlernen und begann meine Tour in der Ateliergemeinschaft Trappmannpalast in Asseln. Hier sind sieben Künstlerinnen und Künstler aktiv, die alle Interesse an Typographie haben. Claudia Dröge verwandelt Faltschachteln in Kunst oder malt Plakattafeln. Daneben erstellt sie figurative Darstellungen aus Draht, die im Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten stehen. Thomas Dröge nimmt Alltagsgegenstände, reist sie aus ihrem gewohnten Zusammenhang und gibt ihnen einen neuen künstlerischen Eindruck. Die Leidenschaft von Kathrin Blanke sind antiquarische Papiere. Auf diese zeichnet sie mit Tusche Motive, die von digitalisierten Fotografien stammen. Es sieht aus wie gedruckt, ist es aber nicht. Bodo Nolte liebt Organigramme und hat diese zu seiner Kunstform bestimmt. Seine seriellen Arbeiten sind sehr klar strukturiert und haben manche Überraschung zu bieten. In einer Serie hat Bodo Nolte die Texte gestickt. Nicole Kötter arbeitet mit Acryl auf Leinwand. Sie plane ihre Bilder nicht, erzählt sie und macht ihre werke im Prozess. Es wird geschichtet, es entstehen Spuren und somit Lebendigkeit. Auch sie arbeitet gerne seriell wie ihre kleine Serie Andreaskreuze veranschaulicht. Frank Damm Arbeiten wirken sehr typografisch. Stempelungen, Collagen aus Zeitschriften und Textfragmente aus Songtexten vereinen sich zu einem Gesamteindruck. Mit der Natur beschäftigt sich Claudia Wenzler. Die meisten ihrer Werke wirken organisch. Das kommt nicht von ungefähr, denn sie sammelt Hölzer, Muscheln oder anderes Material. Neben ihren Naturzeichnungen verwandelt sie ihre Fundstücke auch in kleine kunstvolle Schaukästen.

Danach ging es Richtung Hörde zu Amarok Art. Martin Schipper macht überwiegend Kunst mit Airbrush. Seine fotorealistischen Arbeiten nennt er „expressive Ausdruckskunst“. Es ist faszinierend, was der Künstler mit der Sprühpistole hinbekommt. Ob nun Auftragsarbeiten („Customizing“) oder eigene Ideen, die gerne mit dem Fantasy-Sujet spielen.

Durch den Garten kommt der Besucher zu einer anderen Künstlerin: Susanne M. Weiß. Sie ist sehr vielseitig: Sie malt mit Acryl, macht Spachtelarbeiten, bemalt Teebeutel oder arbeitet mit Ytong-Beton. Zwar malt sie auch abstrakt, aber ihre Lieber gehört Dortmunder Motiven. Darüber hinaus malt sie Bilder mit einer speziellen Farbe, die dafür sorgt, dass die Bilder im Dunkeln leuchten.

Weiter ging es zum Atelier Dreisam. Hier arbeiten Michael Schulz-Runge und Peter Kröker. Kröker hat zum fünften mal an der Ausstellung zum Kalender „Grafik aus Dortmund“ teilgenommen und Schulz-Runge hat mit Farbexperimenten und Bunsenbrenner experimentiert. Zum Hörder „Sehfest“ hoffen die beiden Künstler mehr Neues präsentieren zu können.

Wolfgang Niehoff hat sein Atelier „ARTdOrt“ in der Kaiserstraße und stellt dort seine Arbeiten aus. Er beschäftigt sich mit der Kombination der Gegensatze von organischem Materialien wie Holz und Metall. Die Kombination von Zufall (Fundstücken) und gekauftem Material machen den Reiz der Werke aus, die bis 25 Jahre alt sind.

In einem Dachgeschoss hat Jakob Eicher sein Atelier. Seine bisweilen großformatigen Bilder sind sehr farbintensiv. Zunächst zeichnet der Künstler seine Arbeiten, um sie dann in Variationen immer weiter zu abstrahieren. Ein Thema was Eicher immer wieder beschäftigt ist der „Totentanz“. Dieses Thema beschäftigt Künstler vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine weitere Serie sind „Zeitungszeugen“, bei der Eicher Zeitungsartikel thematisch in Collagen verwandelt.

Das Atelier Gold beherbergt zwei Künstlerinnen und Künstler: Stefanie Kamrath und Bertrand Otto. Während die abstrakten Arbeiten von Kamrath von Bewegungen geprägt sind, gehört die Liebe von Otto den Trinkhallen im Revier, die er zu Papier bringt.

Im Projektraum Fotografie stellten drei Künstler*innen aus. Tina Dunkel präsentierte ihre seriellen Arbeiten unter dem Titel „Schwarzes Loch“. Eveline Kulik arbeitet an der prozesshaften Entwicklung von Fotogrammen, während Gerhard Kurtz natürliche Gärten poetisch erscheinen lässt.

Im Atelier für plastische Kunst ist Babette Martini zu Hause. Sie beschäftigt sich aktuell sehr stark mit Linolfarben. Thematisch beschäftigt sie sich mit Wales und dem Ruhrgebiet. Beide haben eine große Bergbautradition.

Marika Bergmann arbeitet im Keller des St. John’s Hotel. Dort präsentierte sie sogenannte Gespinstbilder, die sie mit Stoffarbeiten herstellt. Darüber hinaus zeigte sie Acryl- und Ölbilder. I

Auch einen ungewöhnlichen Ort hat das Atelier Schreinerei, dort war wohl die Schreinerei der Sicherheitsfirma Pinger. Jetzt arbeiten verschiedene Künstler*innen auf unterschiedliche Art und Weise: Isa (Acryl), Christoph (Graffiti, Skulpturen, Malerei), Jenny (Illustrationen), André (abstrakte Ölbilder), Selen (Öl und Acryl) und Andi (Papier, Körper und Geschichter)

Im Salon Atelier im Unionsviertel war ein ehemaliger Friseursalon. Anstatt Dauerwellen werden jetzt gemeinsame Kunstprojekte realisiert, die zwischen bildender und darstellender Kunst angesiedelt sind. Zusehen sind: Katja Mudraya, Jamin Pamin Astrid Wilk (links), Nico Jarmuth, Fabian Nehm, Matthias Plenkmann.

Offene Ateliers: Auf Besuch im Dortmunder Süden

Susanne Stofferbeschäftigte sich in diesem Bild mit dem Thema "Drogensucht".
Susanne Stofferbeschäftigte sich in diesem Bild mit dem Thema „Drogensucht“.

Weil der Berichterstatter am Sonntag seinen staatsbürgerlichen Pflichten nachging und in einem Wahllokal die Stimmzettel für die Europa- und Kommunalwahl auszählte, hatte er nur den Samstagnachmittag Zeit, um die Offenen Ateliers 2014 zu erleben. Die Tour führte ihn in den noch unerforschten Süden Dortmunds, wo er aufgrund der weiten Wege nur drei Ateliers besuchte. Dafür aber in drei verschiedenen Vororten. Trotzdem war es ein spannender Nachmittag. Ein Bericht von Michael Lemken.

 

S-Bahn, U-Bahn, Bus und Fußmarsch. Mein erster Besuch führte mich zum Atelier Art-Inn von Susanne Stoffer in Lücklemberg. Stoffer malt fotorealistische Stillleben vorwiegend in Acryl, aber auch mit Pastell, Öl oder Kreide. Ihre Bildideen kreisen um gesellschaftliche Themen. So wird etwa die Gentechnik thematisiert, indem sie Tomaten blaue Farbe gibt. Dennoch sehen sie ebenso appetitlich aus, wie ihre roten Cousinen. So bleibt dem Betrachter des Bildes die Entscheidung unbenommen, wie er zur Gentechnik steht.

Darüber hinaus beschäftigt sich die Künstlerin mit der Symbolik in der Kunst und verarbeitet sie in ihren Bildern. Die Allegorien und Symbole hatten vor allem in der Renaissance eine hohe Bedeutung. So galt die Spinne als Symbol für das Böse und Gefährliche.

Was das Erstaunliche ist: Susanne Stoffe hatte bereits Ausstellungen in Berlin oder Peking, aber noch nie in Dortmund. „Ich würde viel lieber hier ausstellen“, erzählte sie. Bleibt zu hoffen,. Dass sich ihr Wunsch erfüllt.

 

Die Künstlerin Henriette Höfer zeigte ihre Arbeiten im Geotechnik-Institut ihres Mannes in Kirchhörde. Da ihr Mann mit geotechnische Arbeiten während der Vorarbeiten für die Realisierung des Phoenix-Sees involviert war, hat sie unter dem Titel „Kunst trifft Ingenieurskunst“ Fotografien von den Arbeiten an der Baustelle mit Farbe sowie weiteren Materialien bearbeitet. Höfer erweitert die Fotografien, indem sie beispielsweise einen blauen Himmel malt oder die Farbe des Bodens wieder aufnimmt. Besonders schön fand ich die Werke, die ins dreidimensionale weitergedacht wurden.

Daneben zeigte die Künstlerin auch ihre abstrakten Werke. Sie wirken beinahe wie bunte Stereogramme und sorgen dafür, dass das Auge bei jedem Detail hängenbleibt.

 

Mein dritter Besuch brachte mich nach Kleinholthausen auf einem ehemaligen Bauernhof, wo Sandra Frick und Carmen Goeke leben und arbeiten. Frick malt draußen, weil sie mit Spray und Lacken hantiert. Selbst im Winter. „Es ist spannend zu sehen, wie sich Lack bei 1° verhält“, erzählt die Künstlerin. Frick hat in Island gelebt und malt seine „wahre Seele“, nämlich die des Feuers und des Polarlichtes. Ihre abstrakten Werke zeigen die feurige Seite der Vulkaninsel, ihre realistischen Bilder vermitteln auch die raue, karge Einsamkeit.

Goeke hingegen hat sich auf Portraits spezialisiert. „Jeder Mensch hat eine helle und eine dunkle Seite. Ich versuche, auch die dunkle Seite zu zeigen“, sagte die Künstlerin. Manche Bilder wirken durchaus dunkel und bedrohlich, während manche Portraits freundlicher scheinen. Dennoch haben die Portraits durch die Farbgebung etwas unwirkliches, manchmal sogar bedrohliches an sich. Goeke benutzt Fotos nur als Grundidee, nicht als allgemeine Grundlage. Sie malt in Öl sowie in Acryl.

 

Ich hoffe, dass mein Ausflug in den Süden von Dortmund keine Eintagsfliege bleibt, es gibt einiges an Kunst zu entdecken.

Offene Ateliers 2014 startklar

Astrid Wendelstigh vom Projektteam Offene Ateliers präsentiert einen Banner, mit dem die Standorte gekennzeichnet werden.
Astrid Wendelstigh vom Projektteam Offene Ateliers präsentiert einen Banner, mit dem die Standorte gekennzeichnet werden.

Am 24. und 25. Mai öffnen 145 Künstlerinnen und Künstler sowie 14 Galerien ihre Türen und ermöglichen den Besuchern Einblicke in ihre Werk- und Arbeitsstätten. So kann man an beiden Tagen viel über umfangreiche Kunstszene in Dortmunder erfahren. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

 

Zur Orientierungshilfe erscheint ein 16-seitiges Veranstaltungsmagazin, das unter anderem im Informationspunkt der DORTMUNDtourismus, in der Stadt- und Landesbibliothek, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, im Stadthaus und bei den Teilnehmern. Das Magazin erscheint in einer Auflage von 10.000 Stück und enthält neben sechs gebietsbezogenen Standortkarten und den Adressdaten der Teilnehmer auch Routenvorschläge für Fahrradfahrer.

 

Darüber hinaus wird es Führungen geben, die durch den Künstler Wolfgang Kienast alias „Martini“ oder Ines Furniss organisiert werden. Eine Führung wird die westliche Nordstadt (Samstag von 15:00 – 17:30 Uhr) präsentieren, das Unionsviertel wird am Sonntag von 15:00 bis 17:30 gezeigt.

Ines Furniss führt Interessierte über den Südfriedhof, hier ist der Termin Sonntag von 15:00 bis 17:30 Uhr.

Alle drei Führungen schließen auch die Kunst im öffentlichen Raum mit ein. Auch wenn die offenen Ateliers als Veranstaltung kostenlos sind, wird für die Führungen ein Obulus verlangt. Die Rundgänge mit Wolfgang Kienast kosten 5 €, der Rundgang mit Ines Furniss 6 € (ermäßigt 3 €). Für die „Südfriedhof-Tour“ gibt es Tickets an der Kasse des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (Hansastraße 3), bei den beiden anderen Führungen wird vor Ort bezahlt.

 

Informationen gibt es neben dem Veranstaltungsmagazin auch im Internet unter der Adresse: www.offene-ateliers-dortmund.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/offeneateliersdortmund

Die Offenen Ateliers bleiben ohne Sponsorennamen

Zunächst war es ein positives Signal für die Dortmunder Szene der bildenden Künstler: Die „Offenen Ateliers“ sollen auch 2014 stattfinden. (https://ars-tremonia.de/offene-ateliers-stehen-in-den-startloechern/) Für Irritationen unter den den Dortmunder Künstlerinnen und Künstler sorgte die Ankündigung der Organisatoren der „Offenen Ateliers“, dass die Veranstaltung künftig nach dem Hauptsponsor „audalis offene Ateliers 2014“ heißen sollen. Doch gegen diese – für manche zu starke – Kommerzialisierung, regte sich Widerstand. Die Künstlerin Karin Jessen veröffentlichte dazu einen Offenen Brief. Die neueste Entwicklung: Jetzt hat sich audalis bereiterklärt, auf die Namensnennung zu verzichten, bleibt aber der Veranstaltung als Sponsor erhalten. Nun sind die Künstlerinnen und Künstler am Zug, die Anmeldefrist wurde bis zum 25. März verlängert. Ars tremonia sprach mit Karin Jessen und dem Organisator Axel Schöber.

 

„Sind wir, als Künstler/innen, jetzt von der Wirtschaft eingekauft worden“, fragte Karin Jessen am 14. März in ihrem Offenen Brief. Sie habe sehr viel positive Resonanz erhalten, „einen Strom von Zustimmung“ von Künstlerseite, die unter diesen Umständen der Veranstaltung fern bleiben wollen. „Die Künstler ziehen den Werbekarren“, bemängelte Jessen. audalis bekäme für ihren finanziellen Einsatz verhältnismäßig viel Werbeaufmerksamkeit, allein dadurch, dass sie im Titel der Veranstaltung auftauchen. Die teilnehmenden Künstler müssten an den zwei Tagen die ganze Arbeit machen.

Ein weitere Kritikpunkt ist der fehlende Katalog. Vor zwei Jahren wurde zur Veranstaltung ein Katalog mit allen teilnehmenden Künstlern produziert, dieses Mal nur eine 16-seitige Zeitung.

Weitere Kritikpunkte sind die fehlende Transparenz und die mangelhafte Kommunikation. Für die Künstler musste es so erscheinen, dass die Veranstaltung „offene Ateliers“ plötzlich von der Wirtschaft „gekapert“ wurde. Es wurde im Vorfeld nicht ausreichend dargelegt, warum und wieso plötzlich ein Sponsor aus der Wirtschaft sich so massiv in eine Veranstaltung einkauft.

Auch einer der Termine geriet in die Diskussion: Am Sonntag, dem 25. Mai 2014 ist in Dortmund auch Kommunal- und Europawahl. Ist das eher abträglich oder machen die Leute, wenn sie zum Wählen gehen, dann auch einen Abstecher in die Ateliers der Künstler?

 

„Für mich war es eine Katastrophe, als ich davon erfahren habe“, so Galerist und Organisator Axel Schöber. „Da ich während dieser Zeit auf einer Messe war, haben wir dadurch Zeit verloren.“ Doch danach arbeitete das Team um Schöber daran, die Veranstaltung zu retten. Zunächst gab es eine Diskussionsrunde mit Teilnehmern vom Depot, dem Künstlerhaus, der BBK und Rita-Maria Schwalgin, die vor zwei Jahren im Organisationsteam der „offenen Ateliers“ war. Die Empfehlung war, an den „offenen Ateliers 2014“ teilzunehmen. Der Hauptsponsor audalis zieht sich aus dem Namenssponsoring zurück, also heißt die Veranstaltung „offene Ateliers 2014“. Die Anmeldefrist wird bis zum 25. März verlängert, die Teilnahmegebühr bleibt trotz des finanziellen Verlustes gleich. Zum fehlenden Katalog äußerte sich Schöber: „Der damalige Katalog ließ sich nur dadurch realisieren, weil die Bezirksregierung einen großen Geldbetrag zur Verfügung gestellt haben. Unser Antrag auf erneute Förderung wurde abgelehnt. Trotzdem ist ein 12-seitiges Magazin immer noch wesentlich mehr Information als ein gefaltetes Plakat in Düsseldorf (Kunstpunkte).“
Den Vorwurf der fehlenden Kommunikation wies Schöber ebenfalls zurück:  „Wir haben sowohl den Termin schon Monate im Voraus mitgeteilt als auch durchblicken lassen, dass eine erneute Förderung nicht selbstverständlich ist. Auf Grund der Förderrichtlinien durften wir im Vorfeld nicht öffentlich über das Sponsoringvorhaben berichten, unser Antrag auf vorzeitigen Projektbeginn wurde von der Bezirksregierung abgelehnt, der Bescheid erfolgte erst in der dritten Februarwoche. Insgesamt müsste man aber erwarten können, dass Frau Jessen vor Veröffentlichung des Briefes bei uns Rückfrage hält – dies ist leider nicht geschehen.“

 

Die „Offenen Ateliers“ waren vor zwei Jahren eine wundervolle Veranstaltung für all diejenigen, die mal hinter die Kulissen eines Künstlers schauen wollten. Weil man normalerweise nicht dorthin darf oder es gibt Schwellenängste.

 

Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen. Die eine sagt, „wir Künstler haben die ganze Arbeit und ein Sponsor aus der Wirtschaft bekommt viel Werbung für wenig Geld“, die andere sagt „um so eine Veranstaltung zu organisieren, brauchen wir Geld von Sponsoren“. Ich finde es eine positives Zeichen, dass die Organisatoren und auch der Hauptsponsor die Bedenken ernst genommen haben und darauf reagiert haben. Vielleicht hätte eine schnellere und direktere Kommunikation manches Unbehagen beseitigt.

 

Jetzt liegt es an den Künstlerinnen und Künstlern, durch ihre Anmeldung (http://www.offene-ateliers-dortmund.de) zu entscheiden, ob die „Offenen Ateliers 2014“ am 24. und 25. Mai 2014 stattfinden. Wenn es klappt, würde ich mich – ehrlich gesagt – sehr freuen. Darüber hinaus finde ich es generell wichtig, dass die Diskussion um „Kunst contra Kommerz“ geführt wurde und hoffentlich noch weiter geführt wird.

Offene Ateliers stehen in den Startlöchern

Von Seiten des Projektteams kann es losgehen: (v.l.n.r.) Axel Schöber, Elke Niermann (audalis), Astrid Wendelstigh und Anna Maria Reidel.
Von Seiten des Projektteams kann es losgehen: (v.l.n.r.) Axel Schöber, Elke Niermann (audalis), Astrid Wendelstigh und Anna Maria Reidel.

Vor zwei Jahren wurde zum ersten Mal seit langen Jahren wieder ein stadtweites Kunstprojekt organisiert: Die offenen Ateliers. Dank der Beteiligung des Hauptsponsors audalis kann 2014 und 2016 die Veranstaltung erneut über die Bühne gehen. Jetzt liegt der Ball bei den Künstlerinnen und Künstler sowie den Galerien. Sie können sich ab heute anmelden.

 

Als 2012 zum ersten mal die „Offenen Ateliers“ stattfanden, gab es positive Resonanz von Künstlern und Besuchern. In den Ateliers konnten die Besucher den Künstlern hautnah über die Schulter schauen und persönliche Gespräche führen.

 

Für 2014 hofft Organisator Axel Schöber, Galerieinhaber von ART-isotope, auf eine ähnliche Zahl von Künstlern. „Mit 160 bis 180 Künstlern sind wir zufrieden“, so Schöber. Als Anreiz dafür wurde die Anmeldegebühr halbiert. Künstlerinnen und Künstler zahlen 25 € und Galerien 50 €. Die Anmeldung ist ab heute auf der Internetseite www.offene-ateliers-dortmund.de möglich. Die Anmeldefrist ist der 21. März 2014.

 

Doch aus den Erfahrungen von vor zwei Jahren wollen die Veranstalter auch etwas lernen, denn nicht alles lief optimal. „Manche Künstler, die im Außenbereich ihr Atelier haben, beschwerten sich über wenig Besucher“, erzählte Schöber. An der Erreichbarkeit der Außenbezirke wollen die Organisatoren noch arbeiten. Eine Idee wäre, drei bis vier Shuttlebusse einzusetzen, doch diese Pläne hängen von der Finanzierbarkeit ab.

 

2014 wird es keinen Katalog mehr geben, sondern ein 12-seitiges Magazin (DIN A4) sowie eine überarbeitete Webseite, die Themenvorschläge für Routen beinhalten könnte.

 

Die Veranstaltungstermine sind der 24. und der 25. Mai 2014. Samstag wären die Ateliers von 15 bis 22 Uhr offen und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.