Schlagwort-Archive: Niels Beck

Bewegung und Leben

Vier Damen und zwei Herren des Seniorenprojekts am Schauspiel Dortmund setzten sich unter der Regie von Sarah Jasinszczak am 12. Juni 2014 in der Jungen Oper unter dem Titel „MOVING-STILL-MOVING“ mit dem Thema Bewegung auseinander.

Unterstützt von Video-Projektionen durch Jan Voges wurde die Vorstellung mit einer Mischung von literarischen (Rilke) und eigenen Texten, wie die „Senioren-Gebote“ sowie Gesang und Choreografien. Dabei wurde das Augenmerk vor allem auf die Füße, Hände, -Herz, Kopf und Augen gelegt.

Schon beim Einlass waren die fitten Theater-Senioren beim spaßigen Durchlaufen der Theater-Tiefgarage auf der Leinwand zu sehen. Die sechs Beteiligten wurden dann zunächst von der Leinwand aus durch den „Dirigenten“ Niels Beck humorvoll-ernsthaft zum gemeinsamen Sprechen eines DADA -Textes animiert. Sozusagen: Gemeinsamkeit im Chaos schaffen.
Eine der beteiligten Seniorinnen macht klar, wie wichtig Offenheit und eine gewisse Mobilität gerade auch im Alter ist, um neben den Einschränkungen auch Momente der Hoffnung und Freiheit zu erleben.
Dafür sind die „Gebote für Senioren“ von unerlässlich. Um nur zwei zu nennen: „Du sollst nicht immer von Krankheiten reden“ oder „Du sollst dir einen ‚gefährlichen Menschen‘ zum Kaffee einladen“.
Füße sind für Bewegung in jedem Alter von essenziellem Belang. Effektvoll plantschten fünf der Akteure in mit Wasser gefüllten Schüsseln, während auf der Leinwand die Füße der Senioren zu sehen waren.
Als „Putze“ half Regie-Assistentin Janine Janßen als junge Frau beim Aufwischen. Sie hatte auch einen musikalischen Auftritt und sang „I am pretty“ aus der West-Side-Story.
Musikalisch besungen wurde mit dem „Forellen-Quintett“ von Schubert die „Forelle“, passenderweise geangelt von Senior Heinrich Fischer. Dann wurde gemeinsam nach altem Rezept „Forelle Blau“ zubereitet.
Eine besondere Stimmung kam auf, als die sechs Senioren fröhlich sowohl auf der Leinwand rund um das Schauspiel, wie auch live auf der Bühne tanzten,
Wie wichtig der Blickkontakt mit Augen und die Berührung mit den Händen für das Wohlbefinden und die Kontaktaufnahme zu jeder Zeit sind, wurde anschaulich zum Teil mit entsprechendem Videos dargestellt.

Wer dieses bewegende Seniorenprojekt erleben will, hat dazu noch während des Theaterfestes am 30.08. 2014 die Gelegenheit.

Zwischen Party und Partisanen

Es wird ein sahniges Erlebnis mit den Partisanen. (Foto: © Laura Sander)
Es wird ein sahniges Erlebnis mit den Theaterpartisanen. (Foto: © Laura Sander)

Die SpielBar ist eine witzig experimentelle Late-Night, bei der sich im Institut des Dortmunder Schauspiels einmal im Monat Mitglieder des hiesigen Ensembles von einer besonderen, nicht so bekannten Seite mit selbst entwickelten Programmen zeigen. Das ganze nah am Publikum. Die letzte SpielBar in dieser Spielzeit werden am Freitag, den 6. Juni 2014 ab 22:00 Uhr im Institut unter Leitung von Sarah Jasinszczak (Theaterpädagogin) mit 11 Jugendliche aus dem Jugendclub „Theaterpartisanen“ gestalten. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren laden dann zur „PARTYSAHNE“ ein.

Niels Beck, einer der Beteiligten, verriet: „Wir spannen einen weiten Bogen zwischen Party (Sex) und Partisanen (Widerstand). Es gibt insgesamt 17 Programmpunkte. Unter ihnen wird es sieben Gesangseinlagen, teils mit eigenen Texten geben. So spielt Julian Martin zum Beispiel Gitarre zu dem eigens entwickelten Text „der perfekte Tag“. Zum Schluss wird das bekannte Partisanen-Lied „Bella Ciao“ gesungen. Unter anderem gibt es als besonderen Beitrag einen Zeitzeugenbericht eines Partisanen und etwas aus Falk Richters „Play Loud“ dargeboten.“

Text, Musik, sowie Spiel und Tanz werden werden dabei immer einen gemeinsamen Bezug zum Thema haben. Eine wichtige Rolle werden in den ein bis anderthalb Stunden sicherlich auch die neun Sahne-Sprühdosen spielen, die zum Einsatz kommen. Das Publikum muss sich jedoch nicht um die Unversehrtheit seiner Kleidung sorgen, und die „PARTYSAHNEN“ werden Pyjamas oder Bademäntel als Bekleidung tragen.

Ein interessanter Abend, oder wie die Beteiligten es selber formulieren: Ist es 22:00 abends? Scheint die Sonne nicht mehr? Sind wir draußen? Schauen wir alle zu? Was muss passieren, dass es weiter geht? Was will ich erreichen? Dies wird kein geschlossener Abend – alles ist möglich.

Spiel, Gesang & Tanz mit den Theaterpartisanen.

Der Eintritt kostet 5 Euro.

Karten gibt es unter Tel.: 0231 50 27 222 oder unter www.theaterdo.de