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Weihnachtzauber zum Wohlfühlen und Mitmachen im MKK

Alle Jahre wiedergibt es im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund eine Weihnachtsausstellung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Die achtzehnte Ausstellung in diesem Jahr ist eine gute Gelegenheit, mit vier speziellen Themenbereichen an die vergangenen Feste zurück zu denken.

Im Rahmen einer Mitmach-Ausstellung sollen unter dem Motto „Weihnachtszauber“ lädt das MKK vom 02.12.2018 ab 11:00 Uhr bis zum 26.12.2018 Kinder und ihre Familien zum gemütlichen Beisammensein in kuscheliger Atmosphäre ein. Angeboten werden verschiedene Bastel- und Erlebnisstationen.

Es ist wieder Zeit für weihnachtliche Gefühle im MKK. (v.l.n.r.)  Marc Lubba, Dr. Jens Stöcker (Museumsdirektor), Daniela Brechensbauer (Leiterin Museumspädagogik),  Yassin Zilckariund Ilker Acer.
Es ist wieder Zeit für weihnachtliche Gefühle im MKK. (v.l.n.r.)  Marc Lubba, Dr. Jens Stöcker (Museumsdirektor), Daniela Brechensbauer (Leiterin Museumspädagogik),  Yassin Zilckariund Ilker Acer.

Besonders an den Adventssonntagen wird ein umfangreiches (kostenloses) Programm mit Weihnachtsmusik, Weihnachtsgeschichten und vieles mehr geboten.

Neu ist dabei , das vier Jugendliche des neu gegründeten Jube (Jugendbeirat) des MKK da spädagogische Begleitprogramm entwickelt und organisiert haben.

Drei von ihnen waren beim Presserundgang am 29.11.208 mit dabei.

Yassin Zilckari ist für die Bastelaktionen, Ilker Acer für die Moderation und Marc Lubba für die Betreuung des Weihnachts-Cafés verantwortlich.

Die vier Bereiche sind:

Wunschzettel:

Hier können die kleinen und großen Besucher nicht nur etwas über die Geschichte der „Wunschzettel“ innerhalb des letzten Jahrhunderts erfahren, sondern eventuell auch selbst einen schreiben. Was hat sich an den Wünschen geändert? Früher und heute gab es es unterschiedliche Hoffnungen und Wünsche. Sind sie heute nur Konsumorientiert?

Leckereien:

Adventszeit mit allen Sinnen erleben. Zur Besinnlichkeit gehört natürlich auch der Geruchs- und Geschmackssinn. Mit welchen Gerüchen wird Weihnachten verbunden? Darunter Plätzchen und mehr. Historische Kochbücher geben Einblick in Traditionen.

Weihnachtsschmuck:

Weihnachten ist Deko-Zeit.Da hat sich im Laufe der Zeit vieles geändert. Ein aus aus Amerika kommender neuer Trend mit der versteckten „Gurke“ im Tannenbaum ist sicherlich nicht allen bekannt. Wer die grünglänzende „Gurke“ im Baum findet, bekommt dann ein Geschenk zusätzlich.

Kunstvoll geschnitzte Weihnachtspyramiden, Engel aus dem Erzgebirge, leuchtende Sterne und noch einiges mehr laden die (kleinen) Besucher zum kreativen Basteln mit den zur Verfügung stehende Materialien ein. Eine spezielle Fensterecke ist für die erstellten Dinge als Ausstellungsort vorgesehen.

Gabenbringer:

Die Ausstellung hat auch einen interkulturellen Ansatz. Das wird vor allem bei den unterschiedlichen „Gabenbringern“ auf der Welt, die erhoffte Geschenke bringen, sehr deutlich. Da gibt es viele außergewöhnliche und übernatürliche Wesen. So gibt es in Italien die Hexe Befana oder in Skandinavien den Wichtel Tomte. Diese internationalen „Gabenbringer“ sind auch an einer Wand abgebildet zu sehen.

Eine kuschelige und liebevoll ausgestaltete „Vorlese-Ecke“ lädt übrigens zum Verweilen und Zuhören von diversen Weihnachtsgeschichten ein.

Begleitprogramm:

Dienstag,den 04.12.2018 (14.30 bis 16:30): Salongeschichten. (So gut wie ausverkauft)

Kosten:10,- Euro pro Person (inkl. Eintritt Kaffee unter 0231/ 50 260 28 oder mkk@stadtdo.de

Sonntag,den 18. und 23.12.2018 (11:00 – 16:30 uhr): Adventsnachmittage für die ganze Familie und weihnachtliche Bastelangebote sowie Kurzführung durch die Ausstellung, Weihnachtsgeschichten und Musik (kostenlos).

Führungen für Kinder und Erwachsene sowie museumspädagogische Programme für Kitas und Schulklassen sind buchbar unter Tel. 0231/ 50- 2 60 28 oder info.mkk@stadtdo.de

Es gelten die Eintrittspreise der Dauerausstellung :

Erwachsene 5,- Euro (ermäßigt 2,50 Euro)

Die Eintrittskarte berechtigt für das gesamte Jahr zum Eintritt in die Weihnachts- und Dauerausstellung. Für Kinder unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Wertvolle Geschenke für das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte

Ein besonders schöner Grund zum Gratulieren und für Geschenke. Das Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (MKK) feiert sein 135-jähriges, die Museumsgesellschaft sein 110-jähriges und die Stiftung des Museums sein 20ig-jähriges Bestehen.

Die Museumsgesellschaft und die Reinoldigilde unterstützen nun die große Ausstellung „Rausch der Schönheit. Die Kunst des Jugendstils“ – vom 9. Dezember 2018 bis 23. Juni 2019 – nicht nur finanziell (wir berichteten), sondern bereichern die schon vorhandenen Jugendstil-Bestände im Haus auch als Jubiläumsgeschenk mit neun Objekten, die den bestehenden Schwerpunkt stärken.

Das MKK wird zum ersten Mal seine Sammlung im vollen Umfang präsentieren. Wichtig für den Fundus waren neben dem Grundstockleger Albert Baum, so Dr. Gisela Framke (Stellvertretende Direktorin MKK und Kuratorin der Ausstellung), das Zentrum des Darmstädter Jugendstil (Mathildenhöhe).

Die kulturgeschichtliche Bedeutung dieser Stilrichtung mit seiner opulenten klaren Formensprache und geschwungenen Linienführung ist auch für die Stadt Dortmund von großer Bedeutung.

Die Jugendstil-Künstler verstanden sich dabei als universale Gestalter des gesamten Lebens. Einig waren sie sich trotz aller Unterschiede in der Ablehnung vom rückwärts gewandten Historismus – und damit von der gängigen Nachahmung historisch überlieferter Formbilder.

Nun zu den neuen Pachtstücken in dem Bestand des MKK:

Dazu gehört beispielsweise eine große Jardiniere (eine Blumenschale aus versilberten Zinn) nach einem Entwurf von Friedrich Adler (1887-1942). Der war Professor an der Kunsthochschule in Hamburg und hatte sich als Architekt, Möbelgestalter, Keramiker und durch seine Entwürfe für Metallarbeiten sowie Textildruck-Verfahren eine Namen gemacht. Mit ihrem Muster aus sieben Früchten über einem symmetrisch verschlungenen Bandelwerk besticht sie durch eine elegante Form. Außerdem weist sie noch den originalen Glaseinsatz auf (gehalten wie von einer Zange von einem sechsbeinigen Metall-Corpus).

Zeigen prachtstücke aus der Jugendstil-Epoche: (v.l.n.r.) Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK), René Scheer (Obermeister der Reinoldigilde zu Dortmund), Dr. Gisela Frahmke (Stellv. Direktorin MKK) und Udo Mager (Vorsitzender der Dortmunder Museumsgesellschaft).
Zeigen prachtstücke aus der Jugendstil-Epoche: (v.l.n.r.) Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK), René Scheer (Obermeister der Reinoldigilde zu Dortmund), Dr. Gisela Frahmke (Stellv. Direktorin MKK) und Udo Mager (Vorsitzender der Dortmunder Museumsgesellschaft).

Aus den Mittel der Museumsgesellschaft stammt auch ein Tête-à-tête-Porzellangeschirr mit Kleeblatt-Muster und Form von Theodor Grust (1859-1919) aus dem Jahr 1902.

Es besteht aus einem Tablett, Teekanne, Sahnegießer, Zuckerdose mit Deckel, zwei Teetassen auf Untertassen sowie zwei kleinen Tellern.

Weitere Aufkäufe stammen von Richard Riemschneider (1868-1957), einem der prägenden Künstler des deutschen Jugendstils. Zu den erworbenen Stücken gehören ein Buffet, ein Armlehnstuhl, eine Vase und ein schöner Seidel als Ergänzung des eigens für die Ausstellung restaurierten Riemerschmidt-Zimmer.

Eine Glasvase aus der Kunstglasmanufaktur Johann Loetz Witwe sowie ein Teppichfragment (Entwurf von Josef Hoffmann 1907 für das Brüsseler Palais Stoclet) macht die Ankäufe der Museumsgesellschaft komplett.

Eine Tischuhr des wichtigen Jugendstil-Künstlers Albin-Müller (1871 – 1941) ist ein seltenes Prunkstück. Die kunstvoll geschwungene Uhr aus dunklen polierten Gusseisen mit dem Raubvogel auf dem Pendel war 1904 Teil eines von Müller konzipierten Schauraums anlässlich der Weltausstellung 1904 in St. Louis. Diese wunderbare Ergänzung wurde von der Reinoldigilde angeschafft.

Eine besondere Ausstellung, die hoffentlich auch weit über Dortmund hinaus Aufsehen erregen wird.

Unterstützung für Begleitprogramms der großen Jugendstil-Ausstellung im MKK

Die NRW-Stiftung unterstützt das Begleitprogramm die für Anfang Dezember geplante große Jugendstil-Ausstellung „Rausch der Schönheit“ im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) finanziell mit einem Fördergeld von 25.000 Euro.

Die Förderzusage wurde am 31.07.2018 vom Ehrenpräsidenten der NRW-Stiftung Franz-Josef Kniola an Udo Mager, dem Vorsitzenden der Dortmunder Museumsgesellschaft, und Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK). Die Kuratorin der geplanten Ausstellung und stellvertretende Direktorin des MKK Dr. Gisela Framke, war ebenfalls anwesend.

Udo Mager (links) und Franz-Josef Kniola sind zufrieden: Die Förderzusage ist da. Die Epoche des Jugendstils zeigt sich ab Dezember 2018 prominent im MKK. (Foto: © Roland Gorecki)
Udo Mager (links) und Franz-Josef Kniola sind zufrieden: Die Förderzusage ist da. Die Epoche des Jugendstils zeigt sich ab Dezember 2018 prominent im MKK. (Foto: © Roland Gorecki)

Kniola betonte beim Pressegespräch, dass ihm nicht nur die Vermittlung der Schönheit dieser speziellen kunstgeschichtlichen Epoche um 1895 bis 1914 wichtig ist. Es war eine spannende Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs mit vielschichtigen und facettenreichen künstlerischen Ausdrucksformen. Zeitlich gehört der Jugendstil in seinen verschiedenen Ausprägungen zum „Fin de siècle“. Doch  Jugendstil beinhaltet viel mehr als schöne geometrische oder florale Formen, so Dr. Framke. Mit interessanten Objekten von außerhalb des hiesigen Museums soll die Ausstellung bereichert werden.

Udo Mager fügte hinzu, dass die Zielgruppe gerade für das Begleitprogramm die jungen Menschen sind. Das Begleitprogramm richtet sich aber auch speziell an Menschen mit Handicap.

Neben der Ausstellung sollen Spaziergänge, Radrouten oder Busfahrten zu den Zeugnissen des Jugendstils in Dortmund Angeboten werden. So könne Spuren und Schönheit des Jugendstils in Dortmund verdeutlicht werden und gleichzeitig ein Bogen vom MKK in die Stadtgesellschaft geschlagen werden. Für die die moderne junge Generation ist außerdem auch eine Art digitale Schnitzeljagd zu den hiesigen Jugendstil-Gebäuden angedacht.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte feiert in diesem Jahr 135-jähriges Bestehen, die Museumsgesellschaft wird 110 Jahre. Ein guter Grund, das langjährige Engagement für Kultur in unserer Stadt mit einer großen Jugendstil-Ausstellung zu feiern.

Dr. Framke freut sich, hierfür die Schatztruhe des MKK öffnen zu können. Ungefähr 80% aus der Jugendstil-Sammlung des Museums wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und geht über sechs Monate. Das Begleitprogramm wird im Januar 2019 starten.

Der Eintrittspreis soll moderat gehalten werden.

Sowohl Gruppen wie auch Einzelpersonen oder zum Beispiel Besucher von außerhalb können das Angebot des Begleitprogramms in Anspruch nehmen.

Eine spannende Reise zu den Zeugnissen der besonderen Epoche in unserer Stadt und deren Bedeutung wartet dann auf die Besucherinnen und Besucher.

Ausstellung erinnert an große Zeit der Lichtspielhäuser in Dortmund

Die jungen Menschen in unserer Stadt werden kaum eine Vorstellung davon haben, was für ein riesiges Angebot an charismatischen und gemütlichen Lichtspielhäusern (Kinematographen) es in Dortmund seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Vergnügungs- und Kommunikationstreff gab.

Es gab insgesamt sagenhafte 75 Programm-Kinos in unserer Stadt. Mit elf Kinos gab es vor allem im heutigen Brückviertel genug Möglichkeiten, sich dort mit den bewegten Bildern in eine andere Welt entführen zu lassen. Das gemeinsame Erlebnis war dabei von besonderer Bedeutung. Es gab ja noch kein Fernsehen.

Heute müssen die wenigen übrig gebliebenen Programm-Kinos wie das SweetSixteen-Kino im Depot, die Camera, das Roxy-Kino oder das älteste bestehende Kino in unserer Stadt, die „Schauburg“, in Zeiten des digitalen Fernsehens und der Multiplex-Kinopaläste um ihre Existenz kämpfen. Um so wichtiger ist es, ihre spannende und interessante Geschichte und wichtige Rolle auch in unserer modern schnelllebigen Zeit zu beleuchten.

Mit „OLYMPIA UNIVERSUM PALAST“ zeigt das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in einer Kooperation mit der Stabsstelle Kreativquartiere der Stadt Dortmund vom 27.07.2018 bis zum 31. Januar 2019 in seinem künftigen „Stadtlabor“ (Eingangsbereich neben der Kasse) eine Ausstellung und Videoinstallation. Das MKK möchte nicht nur einen interessanten Einblick über die reichhaltige Dortmunder Kinogeschichte geben, sondern auch ein Impulsgeber für Rundgänge zu diesen Stätten anregen.

Kuratorin ist die Design-Studentin Jennifer Thal. Im Rahmen ihrer Masterarbeit im Bereich Szenografie und Kommunikation (FH Dortmund) wurde die Ausstellung konzipiert und realisiert.

Die begehbare 16,5-minütige Installation kombiniert die Dortmunder Kino-Historie mit aktuellen Statements.

Diese persönlichen Statements stehen im Mittelpunkt und legen Zeugnis ab von der Bedeutung dieser kleineren Programm-Kinos.

So kommt zum Beispiel ein ehemaliger Filmvorführer (Dieter Burgmann) zu Wort, der fast liebevoll wehmütig von seiner damaligen Arbeit berichtet. Eine Zeit, in der es noch analoge Projektoren gab, die mehr Aufmerksamkeit erforderte als die digitalen Projektoren der Moderne.

Die Vorsitzenden des Vereins „sweetSixteen-filmclub“ Suse Solbach und Peter Fortheringham berichten von den Herausforderungen, die ihre Liebe zum Kino und das Betreiben eines gemeinnützigen Kinos mit sich bringen.

Der Veranstaltungsleiter der „Schauburg“ Alexander Terzakis gibt Einblicke in die Veränderungen, die das Kino und die Kinokultur in unserer Stadt erlebt haben.

Kuratorin Jennifer Thal zeigt in der Ausstellung die goldene Dortmunder Kinogeschichte.
Kuratorin Jennifer Thal zeigt in der Ausstellung die goldene Dortmunder Kinogeschichte.

Historische Originalaufnahmen aus dem Stadtarchiv in Kombination mit denen aus dem Archiv des WDR Dortmund, lassen ein lebendiges Bild von der Kinovergangenheit entstehen und regen dazu an, diese danach einmal aufzusuchen. Es ist der Startpunkt eines Rundgangs durch das Brückviertel. In 12 Stationen geht es entlang der ehemaligen Lichtspielhäuser rund um die Brückstraße.

Im MKK und den alten Kinostätten aus liegende Faltblätter „Olympia Universum Palast“ dienen als Grundlage für einen Rundgang. Dort sind alle 11 ehemaligen Kinos im Brückviertel mit den Daten ihrer Entstehung in nummerischer Reihenfolge aufgeführt. Die Interessierten erfahren etwas über deren ersten Lichtspielaufführungen und Veränderungen ihrer Größe (Sitzplätze) im Laufe der Zeit. Plakate weisen auf die Orte als ehemalige Programm-Kinos hin.

Im Brückviertel befindet sich jetzt nur noch die „Schauburg“, die auch schon kurz vor dem Aus stand. Dieser konnte zum Glück abgewendet werden.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Kinos mit ihrem Angebot an nicht nur „kommerziellen“ Filmen für den Massengeschmack als Kulturgut weiter erhalten bleiben.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 27.07.2018 um 18:00 Uhr im MKK (Stadtlabor) eröffnet.

Material/An/Sammlung – Sachen suchen Bedeutung

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) öffnet sich unter anderem durch Interaktion und Kooperation mit der hiesigen Technischen Universität (TU) nach außen.

Mit der Ausstellung „Material/An/Sammlung“ vom 02.02.2018 bis 13.05.2018 im „Stadtlabor“ (Erdgeschoss) bringen fünf Kuratorinnen der TU Dortmund (Masterstudiengang Kulturanalyse und Kultur) unter Leitung von Dr. Michaela Haibl fünf Objekte aus der Sammlung der TU mit 15 ausgewählten Objekten der Dauerausstellung im Haus in einen visuellen und wissenschaftlichen Zusammenhang.

Diese sind mit einem grünen Klebestreifen und Bodenbeschriftung gekennzeichnet.

Die fünf Objekte:

Bei den Objekten handelt es sich um ein Paradekissen (Kuratorin: Linda-Katharina Oetjen), ein Paar Turnschuhe (Kuratorin: Jessica Russ), Perlonstrümpfe ( Kuratorin: Laura Wohlbold), die vietnamesische Nationaltracht Áo Dài (Kuratorin: Katharina Armbrecht) sowie eine Damenunterhose um 1900 (Daniela Sunderhaus).

Die Studierende widmeten sich der Verbindung von Dingen, Material und Bedeutung.

Grundlage dabei bildeten aktuelle Forschungen zum „Material Turn“. Diese Forschungsperspektive richtet sich auf die Materialität und Präsenz von Dingen im historischen Kontext. Es lassen sich dabei die verschiedenste, auf den ersten Blick nicht zu erkennende Verknüpfungen herstellen. Welche Geschichte erzählen die Objekte etwa durch ihr Material, Herkunft, Herstellungsart und ihre Verwendung?

Die Besucher können sich auf die Suche machen und sich anhand eines Spiralblocks mit Grundrissen, Bildern und Texten den Objekten mit dem Fokus auf ihre Materialität und Bedeutungen nähern.

Bringen verschiedene Stücke aus der Sammlung in Zusammenhang (v.l.n.r.) Jessica Russ, Laura Wohlbold, Katharina Armbrecht, Linda-Katharina Oetjen, Daniela Sunderhaus (alle TU Dortmund) sowie Dr. Michaela Haibl (Institut für Kunst und Materielle Kultur TU Dortmund) und Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK).
Bringen verschiedene Stücke aus der Sammlung in Zusammenhang (v.l.n.r.) Jessica Russ, Laura Wohlbold, Katharina Armbrecht, Linda-Katharina Oetjen, Daniela Sunderhaus (alle TU Dortmund) sowie Dr. Michaela Haibl (Institut für Kunst und Materielle Kultur TU Dortmund) und Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK).

Anhand der „Perlonstrümpfe“ will ich hier nur zwei „Verknüpfungen“ mit Objekten der Dauerausstellung als Beispiel erwähnen. Neben vielen andren Dingen ist dort ist der sogenannte „Kaiserbecher“ zu sehen. Der damalige Kaiser Wilhelm II. (1859-1914) hatte aus diesem Pokal anlässlich der Einweihung des Dortmunder Hafens im Jahr 1899 getrunken. Für den speziellen Bechers wurde neben glänzendem Edelmetall auch Steinkohle verwendet. Dieses für das Ruhrgebiet charakteristische Material Steinkohle ist auch Grundlage für die Perlonstrümpfe.

Seit den 1920iger Jahren widmeten sich wiederum die ausgestellten Schönheits-Magazine den Beinen der Damen und den neuen Feinstrumpfhosen. Dort wurden unter anderem Wege zu schlanken Beinen und deren Pflege diskutiert. In Zeiten des Männermangels nach dem Ersten Weltkrieg war Schönheit und Selbstoptimierung für die Frauen ein probates Mittel, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten die neuen Perlonstrümpfe diese dann zur Geltung bringen.

Falls den Besuchern noch andere Verbindungspunkte auffallen, können sie diese auch auf einer Tafel im Stadtlabor im Erdgeschoss bei den fünf Objekte vermerken.

Die Ausstellungsschau wird am Freitag, den 01.02.2018 um 18:00 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Monika Wagner (Hamburg) „Textilien in Kunst und Mode“ eröffnet.

Weitere Informationen, auch zum Begleitprogramm erhalten Sie unter:

Telefon: 02321/ 5025522

Pieter Hugo – künstlerische Spuren einer postkolonialen Gesellschaft

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund und ihr Direktor Dr. Jens Stöcker freuen sich sehr, als zweite Stadt nach Wolfsburg in Deutschland die Ausstellung Pieter Hugo „Between the devil and the deep blue sea“ in ihren Räumlichkeiten vom 25.11.2017 bis 13.05.2018 zeigen zu können.

Rund 200 Stillleben, Porträts und Landschaftsbilder besitzen eine starke Bildsprache. Sie macht die Spuren und Narben sichtbar, die durch durch Kolonialzeit und Apartheid im Kontinent Afrika hinterlassen wurden. Andererseits zeugt sie vom einen mutigen und selbstbewussten Blick nach vorne.

Es sind keine dokumentarischen Fotos, sondern gestellte Fotografien, die sensibel Geschichten erzählen. Die Arbeiten zeigen die Menschen respektvoll in ihrem Zwiespalt von Ideal und Realität, Tradition und Moderne. Die Menschlichkeit steht oft im Kontrast zur sozialen Härte. Wie Hugo selbst sagt, versucht er in langen Gesprächen mit den beteiligten Personen, den „Augenblick der Zulassung der freiwilligen Verletzlichkeit“ einzufangen. Seine Stillleben Porträts gleichen Metaphern oder aufklärerischen gesellschaftlichen Kommentaren.

Der 1976 in Südafrika geborene südafrikanische Künstler erlebte am Ende seiner Schulzeit 1994, das Ende des Apartheid-Regimes in seinem Land. Zur selben Zeit fand ein brutaler Genozid in Ruanda statt. Die Ausstellung ist in mehrere Serien aufgeteilt. Die Erste hat den Namen „1994“ und zeigt Porträts von Kindern, die in diesem Jahr geboren wurden.

Pieter Hugo mit einem Foto aus der Serie "1994".
Pieter Hugo mit einem Foto aus der Serie „1994“.

Die Bandbreite der weiteren Serien geht von der „Familiensippe“, humorvoll über „Nollywood“ (afrikanische kleine Filmproduktionen) bis hin zu politisch brisanten Fotografien aus einer Elektroschrott-Müllhalde in Ghana („Permanent Error“). Dort sammeln Menschen den Elektroschrott oder verbrennen ihn, um ein wenig Geld zu verdienen. Das ganze unter gesundheitsgefährdenden Umständen.

Eindrucksvoll sind auch zwei Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Sie zeigen ein gut bewachtes Viertel der „Reichen“ neben einem nur fünf Kilometer entfernt liegenden ärmlichen „Township“ in Südafrika. Dabei sind die Grenzen durchlässiger geworden. Es gibt nicht nur die „reichen Weißen“ und „armen Schwarzen“, so die Wolfsburger Kuratorin Dr. Uta Ruhkamp.

Fotografiert hat der Künstler nicht nur in Südafrika oder Ruanda, sondern auch in Nigeria und Ghana. Eine Abteilung zeigt auch respektvolle Bilder von obdachlosen in San Francisco oder auch Fotografien aus der chinesischen Kultur zwischen Tradition und Moderne.

Die Ausstellung endet mit dem ironischen „There‘s a Place in Hell for me and my Friends“. Hier zeigt Pieter Hugo Porträts von all seinen Freunden. Den ehemals farbigen Porträts wurde nachträglich die Farbe entzogen. So sind alle Personen nicht nur in ihrem „Schwarz-Weiß“ gleich, sondern auch jede Pore und Unebenheit im Gesicht ist erkennbar.

Informationen über das umfangreiche Begleitprogramm und den Katalog zur Ausstellung erhalten Sie unter info.mkk@stadtdo.de oder www.mkk.dortmund.de oder telefonisch unter 0231/ 50 26028

Weihnachtsausstellung im Zeichen der fliegenden Pyramiden

Schon zum siebzehnten Mal bietet das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) dem Publikum vom 11.11.2017 bis zum 07.01.2018 eine spezielle Weihnachtsausstellung mit einem umfangreichem Begleitprogramm.

Das Motto in diesem Jahr ist „Wenn die Pyramiden fliegen lernen“. Wie der Titel verrät, geht es um das Herzstück der deutschen Weihnachtsdekoration. Es handelt sich um die allem aus dem Erzgebirge bekannten und beliebten Weihnachtspyramiden in allen Größen, von dem ältesten aus dem Jahr 1880 (Lausitz) bis zu den modernen Pyramiden unserer Zeit.

Die Kuratorin Cathleen Tasler stammt selber aus Cottbus und hat einen ganz besonderen Bezug zu den sich im mit Flügelrädern drehenden Lichtgestellen. Auf rund 100 Quadratmeter werden in diesem Jahr mehr als 30 Pyramiden nicht im Studio , sondern im Eingangsbereich des Erdgeschosses ausgestellt. So ist die Ausstellung auch von den vorbei schlendernden Menschen auf der Straße einsehbar und soll, so der Leiter des MKK, Dr.Jens Stöcker, das Interesse noch mehr auf sich lenken. Die Außenwirkung auf die Stadtgesellschaft soll somit verstärkt werden. Die BesucherInnen erfahren durch die Ausstellung auch viel über die kulturgeschichtlichen Hintergründe und Entwicklungen. So wird zum Beispiel deutlich, das im zweiten Weltkrieg den Soldaten in extra angefertigten passenden Kartons „Weihnachtspyramiden“ an die Front geschickt wurden.

Die Bergleute im Osten des Erzgebirge bastelten ihre Lichtgestelle oft, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Im Westen der Region wurden sie eher als Hobby in der dunklen Jahreszeit hergestellt. Die Gestelle aus Holz, Reifen und anderen Materialien wurden ab 1900 in industrieller Serienproduktion durch den Fabrikanten Carl Ludwig Flemming geschaffen und verbreitet. Sie gibt es in kleinster Größe einer Nussschale, nachhaltige Nante Pyramiden, als Pyramidenleuchter, aufhängbare Pyramiden oder Stufen-und Turmpyramiden.

Beigetragen haben auch Schüler der Gesamtschule Scharnhorst: Sie haben sich von den Weihnachtspyramiden inspirieren lassen und eigene Kunstwerke geschaffen.

Kuratorin Cathleen Tasler vor einer großen Turmpyramide ihrer Ausstellung.
Kuratorin Cathleen Tasler vor einer großen Turmpyramide ihrer Ausstellung.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 10.11.2017 um 19:00 Uhr mit einer Begrüßung durch Dr. Jens Stöcker (Museumsdirektor) und einer Einführung durch die Kuratorin Cathleen Tasler statt. Danach wird noch gebastelt und Waffel gegessen.

Das umfangreiche Begleitprogramm mit den Führungen und Weihnachtslesungen entnehmen sie bitte dem Faltblatt zur Weihnachtsausstellung im MKK.

Führungen und museumspädagogischen Programme für Kindergärten und Schulen sind buchbar unter Tel. (0231) 50-2 60 28 oder info.mkk@stadtdo.de

Aimé Mpane – Kraftvolle Kunst aus dem Kongo

Im Augenblick steht der Kontinent Afrika mit seiner innovativen und jungen Bevölkerung im künstlerischen Blickpunkt verschiedener Ausstellungen in Dortmund. So ist im Augenblick zum Beispiel die Schau „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“ im Dortmunder U (HMKV) zu sehen.

Eine weitere Facette eröffnet sich nun mit der Ausstellung „Ich habe vergessen zu träumen“ des im Kongo geborenen und in Brüssel lebenden Künstlers Aimé Mpane im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Diese ist vom 31. Oktober 2017 bis zum 04. März 2018 mit seinen vielschichtigen Bildern, Objekten und Installationen im dortigen Studio zu bestaunen.

Schon im Jahr 2012 wurden Arbeiten des Künstlers aus der Reihe „Kinshasa“ im MKK gezeigt. Seine farbenfrohen und ausdrucksstarken Arbeiten befassen sich mit dem Erbe des Kolonialismus in Afrika (speziell Kongo) und dessen Spuren. Den Titel „Ich habe vergessen zu träumen“ kann man, so der Leiter des MKK Dr. Jens Stöcker, auch zweideutig sehen. Es kann neben „vergessen“ die Bedeutung „verlernen zu träumen“ haben.

Das Erbe des Kolonialismus im Kongo ist Gegenstand der Arbeiten von Aimé Mpane.
Das Erbe des Kolonialismus im Kongo ist Gegenstand der Arbeiten von Aimé Mpane.

Thematisch geht es Aimé Mpane zudem um die Darstellung des komplexen Begriffs „Frieden“. Das „Problem“ des Kongos ist sein Reichtum an Bodenschätzen wie etwa Gold oder Kohle. Der Hinweis auf eine der vielen verschwiegenen Goldminen schon am Eingang der Ausstellung ist da deutlich. Daneben sind verschiedene in goldener Farbe auf einem Holzrelief zu sehende Zahlenflut. Sie verdeutlicht einerseits, wie viel Geld die Minenbesitzer im Laufe der Jahre gescheffelt haben, und wie viele Menschen durch die harte Arbeit in den Minen sterben mussten.

Im Zentrum des Raumes ist eine imposante Installation platziert, die Reichtum und Schönheit der afrikanischen Tierwelt, der Bedrohung durch Ausbeutung, Waffen oder fundamentalistischer Religion gegenüber stellt. Alles ist mit bunten Fäden miteinander verwoben. Die Wandbilder und diversen Objekt sind vorwiegend aus natürlichen Stoffen wie Holz angefertigt und von mehrdeutiger Symbolkraft.

Gesuchte Synonyme für den Begriff „Frieden“ werden in ihrer Fragilität und Realität plastisch vor Augen geführt. So sieht man beispielsweise über dem Synonym „Sicherheit“ einen Holzkopf, der eine löchrige, fragile Holzkonstruktion eines Ballons aufbläst. Mpane gelingt es, auch Brüche und Leid im Leben der verschiedenen Menschen im Kongo lebendig werden zu lassen.

Neben den negativen Folgen von Kolonisation, wie Ausbeutung oder Korruption und Terror, drücken die Werke auch viel Hoffnung, Mut, Stolz und Selbstbewusstsein der schwarz afrikanischen jungen Bevölkerung aus.

Fotografische Eindrücke von Martin Luther King

[fruitful_alert type=“alert-success“]Eindrucksvolle Bilder einer eindrucksvollen Persönlichkeit im MKK. (Foto: © Benedict J. Fernandez)[/fruitful_alert]

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt vom 1. April bis zum 28. August 2017 anlässlich der vor 50 Jahren (04.04.1967) in New York gehaltenen Rede „Beyond Vietnam – A Time to Break Silence“ („Jenseits von Vietnam – Zeit, das Schweigen zu brechen“) eine Fotoausstellung in Erinnerung an Martin Luther King Jr. In seiner Rede verurteilter dieser nicht nur die Beteiligung der USA an dem Vietnamkrieg. Er forderte auch eindringlich einen fundamental anderen Umgang mit unterprivilegierten Menschen in seinem Land statt weiter Kriegsinvestitionen. Ein Jahr später wurde er ermordet.
Am 23. August 1963 während eines Protestmarsches nach Washington, hielt King seine wohl bekannteste und berühmteste Rede „I have a Dream“. Es war ein Marsch für Arbeit und Frieden und für zivile und wirtschaftliche Rechte der Afroamerikaner. Es war eine eindrucksvolle Rede für allgemeine Menschen- und Bürgerrechte unabhängig von Rasse oder Religion. Dies sollte durch friedliche Demonstrationen geschehen.
„Wir zeigen nicht nur ein Stück Kulturgeschichte der Bürgerbewegung in den USA, sondern wollen auch ein Statement geben,“ erklärte der Leiter des MKK Dr. Jens Stöcker. Gerade in Zeiten eines Präsidenten der USA wie Donald Trump, ist der Einsatz für Gleichberechtigung und Ungerechtigkeiten jeder Art von Nöten und die Worte von Martin Luther King Jr. von immenser Bedeutung.

Die eindrucksvollen und sehr privaten 12 Fotos des mit King befreundeten renommierten amerikanischen Fotografen Benedict J. Fernandez zeugen von einem vertraulichen Kontakt der beiden Persönlichkeiten. Besonders das von der Kuratorin Carly Gettinger, einer Amerikanerin, als Abschlussfoto ausgewählte Foto am Grab von King, bezeugen das.
Der Autodidakt Fernandez hatte sich von Kranführer zum bekannten Fotografen hoch gearbeitet. In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es auch Kontakte zum MKK in Dortmund.
Die Besucher der Fotoausstellung haben Gelegenheit ,sich die beiden bedeutenden Reden von Martin Luther King Jr. über Kopfhörer anzuhören. „Beyond Vietnam…..“ dauert eine Stunde und die Rede „I have a Dream“fünfzehn Minuten.

Drei Museen und ein Themenbereich

[fruitful_alert type=“alert-success“]Mahlzeit. Werksschänke der Hoesch Hüttenwerke AG, 1955. (Foto: © ThyssenKrupp Konzernarchiv/Hoesch-Archiv)[/fruitful_alert]

Eine interessante Museumskooperation von drei verschiedenen Dortmunder Museen findet zu dem Thema „Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß“ statt. Das Ganze jeweils aus ihrem unterschiedlichen Blickwinkel gesehen.

Dabei macht das Hoesch-Museum am Sonntag, den 02.04.2017 um 11:00 Uhr in seinem Haus den Anfang. Die Versorgung außer Haus wurde zur Zeit der Industrialisierung ab 1850 mit der zunehmenden Flexibilisierung der Arbeit für viele Menschen auch hier im Ruhrgebiet immer notwendiger. Michael Dückershoff (Leiter des Hoeschmuseums) erklärte: „Eine neun Personen starke Gruppe hat sich in intensiver Recherche mit der Versorgung der vielen Arbeiter und Angestellten des Hoesch-Unternehmens von damals bis heute beschäftigt. Es mussten am Ende des 19. Jahrhundert ja an die 40.000 hart arbeitende Menschen mit gehaltvoller Nahrung und Getränken versorgt werden.“

Vom Henkelmann zur Kantinen

Von zu hause wurde den Männern eine dünne einfache Suppe in einen blechernen Henkelmann mitgegeben oder vorbei gebracht. „Butterbrote mit Belag war für viele Familien oft zu teuer,“ so Dückershoff. Erst später wurden auch Butterbrote in der dafür vorgesehenen Butterbrotdose populär und für mehr Menschen erschwinglich.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann die erste Werkstattschenke, später in Werkstattschänke umbenannt. Zunächst gab es nur ein Gericht, ab 1960 dann eine Auswahlmöglichkeit unter vier Gerichten. Am 01. Oktober 1971 wurde die neue Kantine an der Oesterholzstraße eingeweiht. „Heute essen die verbliebenen 4.000 Menschen beim Hoesch-Unternehmen bei den internationalen Imbissbuden und Restaurants am nahe gelegenen Borsigplatz.

Getrunken wurden gegen den starken Wasserverlust damals gesüßter Tee, Sprudel oder Milch., aber auch Bier von den benachbarten Kiosken. Dückershoff verriet noch: „Es gab auch einen Weinkeller, wo man eine Flasche kaufen oder auch ein Glas trinken konnte. Dort wurden zudem wichtige geheime Gespräche, zum Beispiel vom Vorstand geführt. Diese zu verraten bedeutete den Verlust des Arbeitsplatzes.“

Die Besucher erwartet neben Gegenständen zum Thema, Fotos und Bilder auch Videofilme aus den verschieden Zeiten. Es gibt zudem noch lebende Zeitzeugen, die etwas aus ihrer eigenen Lebenserfahrung berichten können. Besucher können sich bei der Ausstellungseröffnung mit Pommes und Currywurst von der berühmtesten „Pommesbude“ am Borsigplatz versorgen lassen oder auch einen guten Wein trinken und eventuell eine gute Flasche kaufen.

Die Ausstellung im Hoesch-Museum endet am 09.07.2017.

Das Kochmuseum existiert noch

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt ihre Ausstellung zum Thema vom 23.04.2017 bis zum 01.10.2017. Isolde Parussel (Leiterin des Deutschen Kochmuseums) erläuterte: „Unsere Ausstellung als Präsentation des Deutschen Kochbuchmuseums zeigt die vor allem grundlegenden Trends und Veränderungen der Zeit nach 1900 und 1945 auf. Die verschiedenen Facetten des Essens außer Haus im historischen Kontext werden gezeigt. Wir wollen auch zeigen, dass es das Kochmuseum noch gibt.“

Die diversen Facetten sind auch die Klammer zwischen den drei Ausstellungen. Butterbrot, Kantinen-oder Schulessen ist da ebenso von Bedeutung wie die Restaurantbesuche, das schnelle Fastfood-Essen und das bestellen beim Lieferservice heutzutage. Die Besucherinnen und Besucher können auch selber von ihren Erfahrungen berichten und Objekte wie Fotos und andere Dinge gerne mitbringen.

Am Tag des Bieres, dem 23.04.2017, findet die Eröffnung einer kleineren, aber feinen Ausstellung zu dem Thema statt. Dr. Heinrich Tappe ((Leiter des Brauereimuseums) verriet: „Es geht vor allem um Essen und Trinken in der Speisegastronomie.“ Für das leibliche Wohl wird sicherlich auch gesorgt werden. Die Ausstellung im Brauerei-Museum geht bis zum 31.12.2017.