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Die lebensnahen Bilder der Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer

„Kosmos des Lebens“: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt Bilder einer Pionierin der Fotografie

Die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903-1987) gehört zu den bedeutenden Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Im MKK Dortmund wird ihr Schaffen mit etwa 60 Werken gewürdigt.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 25. Januar, um 18 Uhr im Museum für Kunst und Kulturgeschichte eröffnet und ist bis zum 21. April dort zu sehen. Anschließend wandert sie bis Oktober 2025 an acht weitere Standorte in Westfalen-Lippe. In Dortmund wird die Ausstellung ergänzt mit Bildern aus dem MKK Dortmund. Rund 50 Ausstellungsreproduktionen aus dem Bestand des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster sowie sieben Vintage-Prints aus dem Bestand des MKK zeichnen Kretschmers künstlerische Entwicklung in vier Kapiteln nach.

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Unheimlich schön

Eine Retrospektive zu Sascha Schneider im MKK

Vom 8. September 2023 bis 7. Januar 2024 können sich Besucher*innen diese Werke anschauen. Der Eintritt ist frei.

Woher kommen unsere geschlechterstereotypen Zuordnungen? Weiblich? Männlich? Was uns der AltRight Komplex wieder einhämmern möchte. Eine neue Ausstellung im MKK beleuchtet Geschlechterstereotype um 1900 und zeitgenössische künstlerische Ansätze.

Unser heute immer noch zu toxisches Männer- und Männlichkeitsbild, wurde im 19. Jahrhundert durch die dominierende englische, protestantische, prüde, anglikanische Kultur festgezurrt und wirkt bis heute verheerend und behindernd auf uns ein. Dort im frühen 19. Jhdt. liegen die Ursprünge heutiger Geschlechterstereotype, die auf weit ältere Geschlechterrollen zurückgreifen, das antike griechische und römische Geschlechterbild. Der Mann stark und wichtig, die Frau als Besitz des Mannes (Vater, Bruder, Gatte, Schwäger), weit mehr im Griechischen als im Römischen. Bei den Römern konnte Frau sich wenigstens scheiden lassen, wobei die antiken Griechen die Frau strikt als Besitz betrachteten. Einzig Sparta bildete eine egalitäre Ausnahme.

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Einwanderungsporträts dreizehn türkischer Frauen

Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) finden vom 28. April bis zum 09. Juli 2023 im frisch und einladend renovierten STADT_RAUM dreizehn (sonst eher „unsichtbaren“) Frauen der ersten Einwanderungsgeneration eine Plattform. Die Ausstellung „Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen“ ist eine Kooperation der Planerladen gGmbH und des MKK.

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Armin Mueller-Stahl und seine Porträts jüdischer Freunde

Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) im inneren Foyer sind vom 24.11.2022 bis 29.01.2023 dreißig Gemälde auf Papier aus der Serie „Jüdische Freunde“ des international bekannten Schauspielers, Schriftstellers, Musikers und Malers Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ausgestellt.

Es handelt sich ausschließlich um Porträts jüdischer Künstler oder Politiker, denen sich Mueller-Stahl verbunden fühlt. Darunter etwa Woody Allen, Hannah Arendt, Susan Sontag, Walter Rathenau oder Franz Kafka.

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Große Ruth Baumgarte-Ausstellung im MKK

Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund ist unter dem Titel „Werde, die du bist!“ vom 06.03.2022 bis zum 06.06.2022 erneut eine große Ruth Baumgarte-Ausstellung zu sehen.

Beim ersten Versuch durch die Corona-Pandemie gebremst, bekommt das umfangreiche das künstlerische Lebenswerk der in Coburg geborenen und in Berlin aufgewachsenen Malerin, Grafikerin und Galeristin Ruth Baumgarte (1923 – 2013) jetzt über einen längeren Zeitraum seinen verdienten Raum.

Die Übersichtsschau leitet in vier thematischen Kapiteln mit circa 160 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und historischen Dokumenten durch das reiche Leben und Werk der deutschen Künstlerin.

Dr. Eckhard Gillen vor dem Bild "A man without lifestock isn't a man" (Foto: © Katrin Pinetzki)
Dr. Eckhard Gillen vor dem Bild „A man without lifestock isn’t a man“ (Foto: © Katrin Pinetzki)

Eine starke Persönlichkeit, die ihrer künstlerischen Linie und Ansprüchen immer treu geblieben ist. Die unterschiedlichen Lebensabschnitte wurden auch durch verschieden farbige Wände unterstrichen.

Das Leben dieser Frau war von radikalen Umbrüchen geprägt. Aufgewachsen in der Zeit des Zweiten Weltkrieg mit seinen Schrecken, dann die Zeit des kalten Krieges, den angstbesetzten 1980er Jahren (mit der Tschernobyl-Katastrophe ), Wettrüsten, Wirtschaftskrise, ökologische Krise und die Situation der Menschen in Afrika beeinflussten ihr künstlerisches Schaffen.

Zwei Ehen, drei Kinder und zwei Stiefkinder und Todesfälle in ihrem familiären Umfeld waren ihre „privaten Umbrüche“.

Mit Tuschefeder und Aquarellpinsel bewies sie schon früh ihre präzise Beobachtungsgabe und Emphatie für die sozialen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen ihrer Zeit.

Es gelingt ihr eindrucksvoll, den Schmerz, das Leid, die Ängste der von ihr einfühlsam porträtierten Kinder, Arbeiter oder alten Menschen einzufangen.

Neben Porträts werden auch Theater- und Arbeitswelten eindringlich dargestellt. Ihr zweiter Ehemann war der Industrielle Hans Baumgarte. Über ihn bekam sie Einblicke in das harte Arbeitsleben der Arbeiter in den Eisenwerken.

Selbstporträts zeigen die Entwicklungen und Gefühlslagen der Künstlerin.

Ihre symbolhaften Arbeiten sind kritische Reflexionen zu umweltpolitischer und sozialer Fragen am Ende des 20. Jahrhunderts.. Dabei standen immer die Menschen im Mittelpunkt. In den späteren Jahren werden ihre Gemälde abstrakter und surrealer.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist sicher der etwa 100 Zeichnungen und Gemälde umfassenden Afrika-Zyklus. Das Ergebnis von mehr als 40 Reisen nach Südafrika oder Ostafrika. Wie das Land und seine Menschen mit seinen Widersprüchen und Konflikten auf sie gewirkt haben, zeigen die eindrucksvollen Arbeiten mit den glühenden Farbwelten.

Eine besondere Ausstellung für eine bemerkenswerte Frau und Künstlerin.

Wanderausstellung zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland

Im Studio des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist vom 24.10.2021 bis zum 12.12.2021 die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ als fünfte und letzte Anlaufstelle im Rahmen des bundesweiten Festjahres zu Gast. Damit endet das gemeinsame Programm der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR).

Sie umfasst den umfangreichen Zeitraum vom Dekret Kaiser Konstantins von 321 (Recht für Juden, in den Stadtrat gewählt zu werden) bis in zu den jüdischen Gemeinden in der Gegenwart.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche unterteilt, die durch vier begehbare und multifunktionalen Kuben repräsentiert werden. Dort befindet sich neben einer Leinwand mit einführenden Bildern jeweils vier Tablets und Kopfhörer. Visuelle und akustische Eindrücke vermitteln die Inhalte. Die Besucher*innen können diese durch Interaktion selbst entdecken und nach Interesse und Neugier ihr Wissen vertiefen. Der Einstieg ist einladend niederschwellig gehalten.

Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)
Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)

Kubus 1 behandelt im weitesten Sinne „Recht und Unrecht“, was jüdischen Menschen seit 1700 Jahren widerfahren ist. Themen sind etwa das Pest-Pogrom (1349, da ging es mit den Verschwörungstheorien, z. B. „Brunnenvergifter“ richtig los), die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Schoah. Der Fokus liegt auf Alltagsgeschichten und auch Persönlichkeiten.

Im Kubus „Leben und Miteinander“ thematisiert das unterschiedliche Zusammenleben von Jüdinnen und Juden sowie Christ*innen im Laufe der Jahrhunderte.

Der Kubus 3 „Religion und Geistesgeschichte“ erzählt vom 1. Jahrtausend, in dem besonders die Niederschrift des mündlichen Gesetzes bedeutsam ist. Behandelt werden außerdem die jüdische Aufklärung (Haskala) sowie die damit hervorgehenden Entwicklungen neuer Strömungen im Judentum. Zusätzlich können die Besucher*innen etwas über grundlegende Schriften und deren Verwendung für spezielle Anlässe oder über die Architektur der Synagogen oder der Konversion erfahren.

Beim Kubus 4 geht es um „Kunst und Kultur“ mit dem Schwerpunkt auf rituellen und kulturellen Aspekten. Feiertage mit ihren Riten und Symbolen werden hier erklärt, aber auch ein Einblick in die Kunst, Musik und Unterhaltungskultur gegeben. Da geht es auch um Fragen wie „was ist jüdische Kunst?“.

Der Bogen ist weit gespannt und geht von den Gemälden Felix Nussbaums, Marc Chagalls und Max Liebermann oder Architekturen von Erich Mendelsohn, Gottfried Semper bis hin zu Musik etwa von Friedrich Hollaender.

Informationen zu Führungen und dem Begleitprogramm erhalten Sie unter info.mkk@stadtdo.de oder 0231-5026028, wo man sich auch anmelden sollte.

gegenüber – Begegnung von Gegenwart und Geschichte im Dortmunder MKK

Das hiesige Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) präsentiert nun zum zweiten Mal vom 10.09.2021 bis zum 03.10.2021 eine künstlerische Intervention in der eigenen Dauerausstellung.

Zwölf Künstler*innen des Westfälischen Künstlerbundes Dortmund e. V. wurden eingeladen, sich mit einzelnen Exponaten oder thematischen Abteilungen des Hauses auseinanderzusetzen. Unter dem Titel „gegenüber“ zeigen sie ihre persönlichen künstlerischen Reflexionen zu den ausgewählten historischen Objekten. Beide Werke werden direkt „gegenüber“ gestellt und konfrontiert. Es entsteht so ein kreativer Dialog zwischen Gegenwart und Geschichte, was neue Perspektiven für die Betrachtung eröffnet.

Diese Ausstellung in der Sammlung des MKK geht über vier Etagen und die unterschiedlichen Abteilungen des Museums. Es lohnt, sich Zeit für einen Besuch zu nehmen. Exemplarisch ein paar Beispiele:

Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. (Foto: © Gerd Schmedes)
Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. (Foto: © Gerd Schmedes)

Der Künstler Thomas Autering hat sich mit den Objekten der barocken Tafelkultur beschäftigt und zu seiner Arbeit „Fast Food“ inspirieren lassen. Er greift die Ästhetik der Fayencemalerei auf, um kritisch, aber auch mit einem Augenzwinkern, auf die heutige Zurschaustellung von Lebensmitteln in Einwegverpackungen hinzuweisen.

Marc Bühren wiederum reagiert auf das Triumphkreuz aus der Georgskirche in Dortmund-Aplerbeck mit seinem dreidimensionalem roten Kreuz. Die technische Entwicklung (manuelle 3-D Technik) ermöglicht ihm, die Eindimensionalität der Linie zu überwinden. Seine plastische Installation ermöglicht nicht nur ein Spiel aus Licht und Schatten, sondern schafft auch neue Perspektiven auf zeichnerische Arbeiten.

Brigitte Felician Siebrecht hat sich in der Abteilung christliche Kunst mit der Legende des „vera ikon“ und der daraus resultierenden Frage nach der Wahrheit des Bildes beschäftigt. Ihre Videoinstallation führt uns gut vor Augen, dass wir nicht immer glauben sollen, was wir sehen. In Zeiten der Informations- und Bilderflut im digitalen Netz eine wichtiger künstlerischer Beitrag.

Der Künstler Andi Knappe hat sich gleich die ganze Abteilung „Vermessung der Erde und des Himmels“ für seinen Beitrag ausgewählt. Seine drei Bilder an der Decke sind spannende künstlerische Blicke in die Unermesslichkeit des Universums.

[Edit: Ergänzung der weiteren Künstlerinnen und Künstler.
Zwei Köpfe, doch unterschiedliche Herangehensweisen. Einem römischen Kopf stellt Walter Hellenthal eine zeitgenössische Eisengussarbeit als Kontrast gegenüber. Noch weiter zurück in die Steinzeit geht der Bildhauer Christoph Ihrig. Frühsteinzeitliche Alltagsgegenstände verändert er in Materialität und Proportion, um so dem Betrachter einen neuen Blickwinkel auf die Objekte zu geben.

Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. Historisch interessant ist auch die Arbeit von Petra Böttcher-Reiff. Sie bezieht sich auf das Gemälde „Das Ruhrtal bei Herdecke“ von Christian Rohlf und zeigt, wie sich die Landschaft in 100 Jahren verändert hat. Noch etwas abstrakter hat sich Mathias Schubert mit dem Bild der Trollhättanfälle auseinandergesetzt. Dennoch lässt seine Interpretation das Original erkennen.

Neben Knappe haben sich noch Axel M. Mosler sowie Irmhild Koeniger-Rosenlecher mit dem Thema der Vermessung auseinandergesetzt. Mosler benutzt eine Skyline von Dortmund als Ausgangsobjekt für seine fotografische Arbeit. Sein „Dortmunder U“ hat er mit verschiedenen Programmen bearbeitet und so erscheint die Landmarke sehr verschwommen und vage. Mit den ausgestellten Waffen des Mittelalters im MKK hat sich Koeniger-Rosenlecher auseinandergesetzt. Zwei Arbeiten aus ihrem Zyklus „Wider dem Krieg“ stehen für die ständige Wiederkehr von militärischen Konflikten.

Ein mittelalterliches Gemälde, die „Muttergottes mit Kind“ war Ausgangspunkt für die „Lauretanische Liternei“ von Philipp Pohl. Er schuf 16 Variationen auf das Ursprungsbild, die das Original für den Betrachter schwer erkennbar machen.]

Zur Intervention erscheint eine Publikation, die gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro zum Verkauf angeboten wird.

Geplant sind zudem Führungen an drei Sonntagen.

Informationen unter dortmund.de/mkk

MKK zeigt WELTGEIST-Ausstellung von René Schoemakers

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt vom 20.08.2021 bis zum 09.01 2022 die provokante und fotografisch genaue Malerei von René Schoemakers unter dem Titel WELTGEIST. Schoemakers ist 1972 in Kleve geborenen und lebt mit seiner Familie (Frau sowie fünf Kindern) in Kiel. Es ist mit 70 Werken (Acryl auf Leinwand) auf knapp 170 Leinwänden eine große beeindruckende Ausstellung. Mit dem „Weltgeist“ setzt sich der Künstler auf seine ganz eigene Weise auseinander.

Visuell Eindeutig und mit fast altmeisterlicher Genauigkeit, jedoch im Kontrast dazu mit verstörender Symbolik thematisiert er die das Individuum vereinnahmenden Ideologien jedweder Art , ob rechten oder linken Extremismus oder religiösen Fundamentalismus. Was machen sie mit den Menschen?

Ein zentraler Punkt in seinen Arbeiten ist das Verhältnis von Banalität und Brutalität. Um es sichtbar zu machen, spielt der Künstler mit dem Mittel der Verfremdung und absurd wirkenden Szenarien. Diese werden sorgfältig gebaut, fotografiert und danach präzise und sehr aufwendig gemalt. So entstehen oft ganze Bildserien, bei der die gesamte Familie einbezogen wurde.

René Schoemakers neben seiner Arbeit "ABOUT". Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit "brauner Brühe" gefüllt ist.
René Schoemakers neben seiner Arbeit „ABOUT“. Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit „brauner Brühe“ gefüllt ist.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Beschäftigung mit der rechten Szene. Sein Werk enthält mehr oder weniger deutlich-drastische, mal auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennende Anspielungen auf Terroristen und geistige Brandstifter. Es zeigt einige bekannte Protagonisten, die aus Sicht des Künstlers einiges verbindet. Zu nennen sind da beispielsweise Martin Luther, die Rechtsradikalen Karl-Heinz Hoffmann, Horst Mahler oder Anders Breivik.

Ein zentrales Motiv der aktuellen Ausstellung ist die Figur des rosaroten Panthers. Er führte auf perfide Art und Weise in den NSU-Bekennerbriefen zu deren Opfern. Schoemakers schlägt Paulchen Panther den Kopf ab und sitzt mit „Trophäe“ samt bluttriefendem Schwert auf einen Thron der Selbstgerechtigkeit. Eindrucksvoll sind die auf einer grauen Seitenwand stilisierten zahlreichen rechten Memes.

Diese Ausstellung weckt so oder so Reaktionen beim Publikum und lässt jedem , der sich darauf einlässt, viel Rum für eigene Assoziationen.

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (35,- Euro) erschienen. Des weiteren sind auch ironisierende Postkarten im Stile der Partei „Die Rechte“ erhältlich.

Infos zu geplanten Führungen (jeden Sonntag 11:00 Uhr) oder mehr unter

weltgeist-mkk.de, mkk.dortmund.de, facebook.com/mkkdortmund oder instagram.com/mkk_dortmund,

Fotoausstellung mit transzendentaler Bildwirkung im Studio des MKK

Nach der achtwöchigen Corona-Zwangspause freut sich das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in seinem auch von außen gut einsehbaren Studio bis zum 25. Oktober 2020 die Fotoausstellung „The Elements of Transcendence“ der innovativen, in Bamberg 1969 geborenen, Fotokünstlerin Astrid Lowack zeigen zu können.

Wie Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK) verriet, ist diese Fotoausstellung als Gesamtkunstwerk gestaltet. Zu sehen sind farbintensive großformatige und experimentelle Fotografien zwischen abstrakter Momentaufnahme und Realität. Die insgesamt acht, wie gemalt wirkenden Fotografien mit ihren Wirbeln und Strudeln in starken Farben Rot, Gelb, Blau und Grün, ist in die Bodeninstallation eines Flusses eingebettet, an deren Ende als Highlight die Arbeit „Tatendrang“ (2019, 200 x 200 cm) wartet. Die Betrachter werden in die Werke regelrecht hineingezogen. Immer neue Assoziationen entstehen, je länger man die Werke betrachtet. Figuren oder andere Einzelheiten werden nach und nach aus dem Unbewussten hervor gerufen.

Natürlich mit Mundschutz: Dr. Jens Stöcker (Direktor des Musuems für Kunst und Kulturgeschichte) und die Künstlerin Astrid Lowack vor ihrem Bild "Tatendrang".
Natürlich mit Mundschutz: Dr. Jens Stöcker (Direktor des Musuems für Kunst und Kulturgeschichte) und die Künstlerin Astrid Lowack vor ihrem Bild „Tatendrang“.

Die Künstlerin sagt: „Ich fotografiere das, was es nicht gibt“. Sie experimentiert mit Licht, Wasser und Bewegung und erschafft so Welten, die sie mit dem Medium Fotografie spontan einfängt. Die Foto-Arbeiten entstehen meist in der Natur und beschäftigen sich mit dem Spiel der Elemente.

Wichtig ist dabei der Moment. Die jeweiligen Gefühl und Stimmungen müssen aus ihr dann heraus, so Lowack. Eine Kommunikation mit den betrachteten Dingen und Einflüssen von außen und eine Art Selbstreflexion. Für die Künstlerin ist es das Festhalten von Vergänglichem als Momentaufnahme. Der Entstehungsprozess ist dabei am wichtigsten.

Obwohl die Arbeiten als Orientierung Titel wie etwa „Firebird“ (Feuervogel, 2017) haben, können und sollen die Besucherinnen und Besucher sie individuell auf sich wirken lassen. Es lohnt sich, in diese vieldeutigen Werke jenseits vertrauter Sinneserfahrungen einzutauchen.

Die Fotos sind nicht bearbeitet, in einem Fall aber künstlerisch zusammen geschnitten.

Im Juni ist ein kurativer Vortrag geplant und ebenfalls noch ein Workshop. Zu der Ausstellung ist übrigens ein Katalog für 19,90 Euro im MKK erhältlich. Genaueres erfahren Sie in diesen unsicheren Zeit über die (sozialen) Medien.

Es gilt wie überall: Nur mit Gesichtsmaske ins Museum!