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Musikvielfalt im Opernhaus

Die Bigband der TU Dortmund (groove m.b.h.) spielte zusammen mit den Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Anneliese Schürer)
Die Bigband der TU Dortmund (groove m.b.h.) spielte zusammen mit den Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Anneliese Schürer)

Das 3 Konzert für junge Leute lud am 18. Juni 2014 nicht in das Konzerthaus, sondern unter dem Motto „Open Stage – Lieder mit ohne Worte und Orchester“ zu einem spannenden „Crossover-Mini-Festival“ vom Feinsten. Musikschaffende aus unserer Stadt und Region hatten die einmalige Gelegenheit, zusammen mit der Dortmunder Philharmoniker auf der Opernbühne zu musizieren.

Das breite Spektrum reichte dabei von Steeldrum, Klassik, Folklore. a-cappella-Gesang bis zum Bigband-Sound. Das ganze mal mit, mal ohne Orchester.Durch das Programm führte für den ausgefallenen Christoph Jöde Andreas Beck vom Dortmunder Schauspiel-Ensemble mit Charme und Humor.

 

Teil 1 vor der Pause dirigierte engagiert Philipp Armbruster, danach mit Schwung der erste Kapellmeister Motonori Kobayashi. Schon mit der ersten Nummer „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß sorgte das „Bäng Bäng Steeldrumorchester“ unter der Leitung von Martin Buschmann nach der Begrüßung durch Orchestermanager Rainer Neumann mit ihren satten Steeldrum-Klängen zusammen mit der Philharmoniker für ausgelassene Partystimmung.

Danach konnte das Publikum den Künsten des jungen Pianisten Max Janßen-Müller beim melancholisch-stimmungsvollen ersten Satz des 1. Klavierkonzert in a-Moll, von Edvard Grieg lauschen.

Mit türkischer Musik und schöner Stimme bezauberte die Sängerin und Leiterin des türkischen Bildungszentrums Nuran Özdemir Asan, während die Tamilische Gruppe „Ilap Prya“  das Publikum mit einem eigens komponierten Raga berührte, der die friedlich-hoffnungsvolle Stimmung der Tamilen vor ihrer systematischen Vernichtung widerspiegelte.

Weltmusik im wahren Sinne des Wortes boten der aus Chile stammende Musiker Enrique Plazaola & Band. Sie brachten inspiriert von einem Besuch der Osterinseln und angetan von der Kultur der Rapa Nui einen selbst geschaffenen Moai.

Als Knaller heizten dann die „Green Onions“, eine Big Band des Clara Schumann Gymnasiums, die Stimmung unter Leitung von Jochen Weichert zusammen mit der Dortmunder Philharmoniker besonders mit Michael Jacksons „Billy Jean“ ordentlich an. Zur besonderer Freude des Publikums tanzte ein elfjähriger Junge als „Mini-Jacko“ mit viel Ausdruck dazu den „Moon Walk“. Zwei Dirigenten gleichzeitig auf der Bühne agieren. Wann sieht man das als Zuschauer?

 

Nach der Pause zeigte der siebzehnjährige Wuppertaler Pianist Maximilian Kliem mit seinem virtuosen und sensiblen Spiel des ersten Satzes von Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr.1, zum ersten Mal gemeinsam mit einem großen Orchester sein Können.

Die vier Sängerinnen der Band „Chantik“ begeisterten dann mit „a-cappella-Gesang“ vom Feinsten und eigener Interpretation von altem Liedgut.

Eine Mischung aus Funk, Jazz, Pop Rock, R&B und Reggae macht die Musik der Band „What Ever Works“ um Gitarrist und Tontechniker des Theaters Günther Holtmann aus. Mit „Voulez Vous“ von ABBA und „Freak You“ machten sie Appetit auf mehr bei der „After-Show-Party „ nach dem Konzert.

Als krönender Abschluss gab es „Jazz“ in hoher Qualität von der Dortmunder Bigband „Groove m.b.H.“ der TU Dortmund unter der Leitung von Michael Kröger. Er dirigiert mit Elan sowohl die Bigband wie auch die Dortmunder Philharmoniker.

 

Ein gelungenes Experiment und besonderes Erlebnis für alle Beteiligten. Es bewies wieder einmal: Die oft propagierte Trennung von „E“ und „U“-Musik ist reine Makulatur. Es gibt nur (qualitativ) gute oder schlechte Musik.