Schlagwort-Archive: Marc Romboy

Farbige Klangbilder im Konzerthaus

Am 12.12.2016 wurden junge und jung gebliebene Leute zur „Groove Symphony“ ins Dortmunder Konzerthaus gelockt. Diese Konzertreihe verbindet schon seit einiger Zeit erfolgreich klassische Musik etwa mit modernen Techno-Beates und elektronischen Klängen. Auch für die Dortmunder Philharmoniker sicher immer wieder eine interessante neue Erfahrung. Die junge Generation soll hier nicht nur klassische Musik auf eine spezielle Art näher gebracht werden, sondern es entsteht dabei ja auch etwas ganz Eigenes und Neues.

An diesem Abend wurden Kompositionen von Claude Debussy (1862-1918) mit Techno und elektronischer Musik von Marc Romboy zusammengeführt. Romboy hat seit 1992 Techno und elektronische Musik stark geprägt. Obwohl hundert Jahre zwischen ihnen liegen, verbindet Debussy und Romboy doch Einiges: Neu klingende Musik und atmosphärisch farbige Klangbilder erschaffen jenseits von konventionellen Harmonien.
Pentatonische und Ganztonleitern wurden für Debussy dabei zu einem festen Bestandteil seiner musikalischen Arbeit. Mit diesem revolutionären neuen Musikverständnis inspirierte er viele Musiker des 20. Jahrhunderts wie zum Beispiel Miles Davis oder etwa Philip Glass.

Auf dem Programm stand:

Claude Debussy/Marc Romboy „Prélude à l‘aprés-midi d‘un faune“ RMX

„La Mer, trois esquisses symphoniques pour orchestre“ RMX
I
. „De l‘aube à midi sur la mer“RMX
(Morgengrauen bis Mittag auf dem Meer)
II. „Jeux de vagues“RMX
(Spiel der Wellen)
III. „Dialogue du vent et de la mer“RMX
(Dialog zwischen Wind und Meer)

Der Dirigent Ingo Martin Stadtmüller hatte eine schwierige Aufgabe. Mit einem Knopf im Ohr in Verbindung mit Marc Romboy (Live-Elektronik) und Ali Khalaj (Keys) musste er die Philharmoniker beim Zusammenklang mit den Elektronik-Musikern entsprechend antreiben.
Ansonsten wechselten sich die Dortmunder Philharmoniker und ihre „Elektronik-Partner“ zwischendurch auch gekonnt mit eigenen Partien ab. So entstand ein intensives und farbiges, oft meditatives musikalisches Klangbild.
Die Besucher/innen wurden so in eine fantastische Welt von Faun und im zweiten Teil in die das spiel von Wind und Wellen am Meer hineingezogen. Dabei wurde die ganze Palette von Emotionen, von sanft bis tosen bis aufbrausend, bedient.
Atmosphärisch verstärkt wurde das Erlebnis noch durch an hinter die Philharmoniker an die Wand projizierten abstrakten Bildinstallationen.
Als Fazit bleibt: Klassik und elektronische Musik, dass passt zusammen, wenn Musiker offen und aufgeschlossen sind.