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Mahlers Schicksalssinfonie in voller Pracht

Es war voll auf der Bühne des Konzerthauses. Die 6. Sinfonie von Gustav Mahler brachte Musiker und Organisatoren beim 8. Philharmonischen Konzert an ihre Grenzen. Hätte Mahler für seine Sinfonie noch ein paar (exotische) Instrumente hinzugefügt, dann wäre es eng geworden. Sehr eng. So konnten die Zuhörer am Dienstag und Mittwoch der geballten Wucht und den zärtlichen Klängen der Dortmunder Philharmoniker lauschen.

Eigentlich sollte die Sinfonie im vierten Satz drei Hammerschläge haben, aber Mahler hat den letzten (aus Aberglaube?) in einer Überarbeitung gestrichen. So gibt es Versionen mit zwei oder drei Hammerschlägen. Gabriel Feltz gab der Version mit zweien den Vorzug. Vielleicht ahnte er, dass am Mittwoch für viele Dortmunder die Ankündigung des Weggangs von Jürgen Klopp wie ein Hammerschlag wirkte. So waren es zumindest für manchen am Mittwochabend derer drei.

Feltz hatte also mit dieser großen Besetzung alle Hände voll zu tun und lenkte die Philharmoniker in sehr gewohnt energischen und mitreißenden Art durch die 6. Sinfonie. In Mahlers Werk mischen sich energisch-militärische Elemente mit idyllischer Klangmalerei. Eine Sinfonie für Schlagwerker. Von Kuhglocken über Rute, Glockenspiel, Pauken, Trommeln bis hin zum berühmten Hammer waren bekannte und exotische Instrumente vertreten. Die Musiker rund um den ersten Schlagzeuger Louis-Pierre Janquin waren auf Zack. Herauszuheben waren ebenfalls die drei Harfinistinnen, die meist kleine dissonante Akzente setzten.

Die 90 Minuten intensiver Musik, eine Pause brauchte es nicht, denn Mahler und die Dortmunder Philharmoniker fesselten die Zuhörer so sehr, dass die Zeit wie im Fluge verging.