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Abschlusstag IFFF Dortmund/Köln 2017 – Selbstfindungsdrama aus Brasilien

[fruitful_alert type=“alert-success“]Naomi Nero (Mitte) spielt den jungen Pierre, der urplötzlich mit seinen leiblichen Eltern konfrontiert wird. (Foto: © Frauenfilmfestival)[/fruitful_alert]

Als letzten Beitrag für den Internationalen Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen ging „Mãe só há uma (Don‘t call me son)“ aus Brasilien (2016) von Anna Muylaert ins Rennen. Eine Coming-of-Age Story um den 17-jährigen Pierre (gespielt von Naomi Nero). Er lebt mit seiner Mutter und Schwester in einem Vorort von São Paulo und befindet sich mitten in seiner sexuellen Orientierungs- und Selbstfindungsphase. Dann stellt sich heraus, dass er und seine Schwester von der Mutter als Kinder gestohlen wurden. Seine gut betuchten biologischen Eltern wollen ihn plötzlich „nach Hause“ holen. Er muss sich in einer ihn vereinnahmenden fremden Welt mit neuen Bruder und Namen zurechtfinden.

Pierre feiert nicht nur gerne Partys, er zieht auch gerne Frauenkleidung an und ist auch sonst experimentierfreudig. Auf der anderen Seite liebt er Musik und spielt als Gitarrist in einer Rock-Band. Sein einziger Wunsch ist es, so akzeptiert zu werden, wie er ist. Es kommt zu Konfrontationen mit seinen leiblichen Eltern, die lieber einen „richtigen Mann“ aus ihm machen würden, der Fußball liebt und Interesse an Bowling hat. Pierre kämpft für seinen eigenen Lebensentwurf und provoziert seine „neuen Eltern“. Am Ende versucht er, seine „beiden Familien“ irgend wie in Einklang zu bringen. Ein witziges Plädoyer für Patchworkfamilien, das auf einer realen Geschichte in Brasilien beruht. Die Regisseurin beleuchtet diese Geschichte aus der Sicht des jungen Mannes.