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Ein Plädoyer für die Vielfalt

[fruitful_alert type=“alert-success“]Nein, das ist nicht Madrurodam: Joshua Whitener (Gulliver) wacht in Lilliput auf. (Foto: ©Thomas Jauk, Stage Picture)[/fruitful_alert]

Viele Menschen können sich sicher noch an Gullivers Reisen von Jonathan Swift aus ihrem Englisch-Unterricht in der Schule erinnern.

In einer Kooperationsarbeit der Jungen Oper Rhein/Ruhr steht in der Oper Dortmund zur Zeit die Uraufführung von „Gullivers Reise“ von Gerald Resch (Libretto von John von Düffel) auf dem Programm.

Bei der Familienoper unter der Regie von Marcelo Diaz stehen die Reiseabenteuer des jungen Gulliver auf der fiktiven Insel Liliput im Mittelpunkt. Musikalisch begleitet wird das Abenteuer von der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Ingo Martin Stahlmüller. Der Chor des und die Statisterie des Theaters Dortmund spielten eine große Rolle als Volksvertreter und wie etwa in lustigen „Hühnerkostümen“ auch humorvolle Auftritte. Die Familienoper hat viele lustige und skurrile Momente und bot den beteiligten Sängerinnen und Sängern ausreichend Gelegenheit, auch ihr komisches Talent zu beweisen.

Auf der Insel Liliput ist alles klein und die Sprache hat oft eine eigene lustige Endung. Der eigentlich gutmütige König (Oliver Weidinger) steht unter der Fuchtel seiner verwöhnten und selbstsüchtigen Tochter Rosalila (Ashley Thouret) und dem intriganten „bösen“ Admiral Skyresch (Luke Stoker). Als der für die Bewohner riesige und fremde Gulliver (Joshua Whitener) auf der Insel strandet, will der Admiral die vermeintliche Bedrohung durch den „Riesen“ beseitigen und Gulliver ermorden. Nur um selbst als starker Held da zu stehen und König zu werden. Rosalila hat es einzig auf den roten Rubinring von Gulliver abgesehen. Der König und das Volk sind unsicher und hin und her gerissen. Nur die mutige und Kluge Vaniliput (Almerija Delic) geht unvoreingenommen auf Gulliver zu und merkt, das dieser Liliput bei der Abwehr einer feindlichen Flotte behilflich sein kann. Zusammen wirken sie auf eine friedliche Lösung der Konflikte hin und kommen sich trotz aller Unterschiede näher..

Auf der Bühne sind die Bewohner von Liliput die „normal Großen“, und eine riesige Hand oder ein überdimensionaler Kopf aus Pappmasche stellen den „Riesen“ Gulliver dar. Auf der rechten Seite der Bühne ist Gulliver vor einen kleinen Häuserfront wie durch einer Art Gucklochperspektive zu sehen. Eine interessante Verschiebung der Perspektiven von „riesig“ uns „winzig“.

Ein humorvoll-satirische Familienoper, die zum Nachdenken über Vorurteile gegenüber dem Fremden unbekannten anregt. Es zeigt auch, wie wichtig eigens kritisches Hinterfrage von Machtinteressen einzelner und deren Manipulationsversuche ist.

Wie sagt es die kluge Vaniliput so schön: Erst einmal sehen, ob jemand Fremdes gute oder böse Absichten hat.

Informationen und weiter Aufführungstermine erhalten Sie unter: www.theaterdo.de

Eine bunte Operetten-Gala

Unter dem Titel „Bei einem Tee à Deux“ lud Moderator Kammersänger Hannes Brock am Sonntag, den 18.09.2016 die Freunde der Operette wieder in das Dortmunder Opernhaus. Musikalisch begleitet wurde das vielseitige und bunte Programm des Abends von der Dortmunder Philharmoniker unter der locker-leichtfüßigen Leitung von Philipp Armbruster.

Sie begannen das Programm mit der Ouvertüre aus der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehár.

Der Chor des Theaters Dortmund stand den acht hochkarätigen Interpreten bei einigen Nummern, wie etwa Emily Newton bei „Heia, heia, in den Bergen“ aus Emmerich Kálmáns „Die Csárdásfürstin“, tatkräftig zur Seite. Passend zu den jeweiligen Operetten wurden Fotos aus den entsprechenden Aufführung früherer Jahrzehnte in diesem Haus an die linke Wandseite projiziert. Neben Emily Newton versprühten Tamara Weimerich, Ashley Thouret und Almerija Delic Witz, Temperament und Freude am Gesang und Bewegung.

Auch die vier männlichen Pendants, Morgan Moody, Fritz Steinbacher, Luke Stoker und Joshua Whitener boten neben ihren guten Stimmen auch Kostproben ihres komödiantischen Talents.

So musste Luke Stoker beim „Fliegenduett“mit Ashley Thouret aus Jacques Offenbachs „Orpheus in der der Unterwelt“ zur Freude des Publikums in einem ganz besonderem „Insektenkostüm“ auftreten. Das tat er mit viel Sinn für Humor.

Einen Ausblick auf die Premiere von „Blume von Hawaii“ (Paul Abraham) im Januar 2017 gaben Tamara Weimerich und Morgan Moody mit dem komisch-lustigen Duett „Ich hab ein Diwanpüppchen“.

Die Bandbreite des Abends reichte von Operetten wie „Zigeunerliebe“ (Franz Lehár), Melodien aus Musicals wie „Maria“ aus Leonard Bernsteins „West Side Story“, weniger bekannten Stücken wie „Leise, ganz leise“ aus „Ein Walzertraum“ von Oscar Straus bis zu „If I loved you“aus „Carousel“ von Richard Rogers.

Ks. Hannes Brock bewies nicht nur als Moderator seinen gewohnten Witz und Selbstironie, sondern zeigte auch als Sänger und als Tänzer, was er alles noch drauf hat. Mit einem temperamentvollen Finale schickte das gesamte Gala-Ensemble das Publikum beschwingt nach hause.