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Günter Rückert untersucht das Panoptikum der Hirnschmelze

Das Kunstbonbon freut sich auf die nunmehr dritte Einzelausstellung von Günter Rückert im Kunstbonbon! Da er sich im Laufe der Jahre auch an vielen Gemeinschaftsausstellungen und dem jährlichen Bunten Teller beteiligte, betrachtet die galerie ihn ein wenig stolz als einen „Stammgastkünstler“ der Galerie und sind gespannt auf seine Bilder!

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Künstlerische Beobachtungen von Günter Rückert im Kunstbonbon

Die kleine aber feine Galerie Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 zeigt vom 21.04.2018 bis zum 19.05.2018 unter dem Titel „Schräg hinten ist gerade vorn“ (der Name ist Programm) Zeichnungen und Malerei (Aquarell und Acryl auf Holz und Leinwand) von dem in unserer Stadt bekannten Künstler Günter Rückert.

"Die Salamijacke" von Günter Rückert. Zu sehen in der Galerie "Das Kunstbonbon".
„Die Salamijacke“ von Günter Rückert. Zu sehen in der Galerie „Das Kunstbonbon“.

Dieses Allround-Talent ist vielen auch noch als Mitbegründer des legendären Rocktheater Nachtschicht und vor allem auch als Regisseur des Geierabends in guter Erinnerung. Er besitzt die seltene Gabe, auch völlig alltäglichen Situationen etwas Skurriles abzugewinnen. Mit seiner genauen Beobachtungsgabe setzt er sich künstlerisch mit den Widrigkeiten des alltäglichen Lebens und gesellschaftlichen Problemen humorvoll und „augenzwinkernd“ verständnisvoll auseinander. Sich in deprimierendem Fatalismus zurückzuziehen, ist nicht sein Ding.

Vor zwei Jahren konnte man sich von Rückerts Bildern über die Nordstadt in der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark überzeugen.

Bei der Vernissage um 15:00 Uhr am 21.04.2018 dürfen sich die Besucherinnen und Besucher zudem auf den Saxophonisten Wim Wollner freuen. Er wird dem Künstler dann musikalisch zur Seite stehen. Wir dürfen gespannt sein, was uns da erwartet.

Die Ausstellung ist bis zum 19.05.2018 dienstags (13 – 18 Uhr), freitags (15 -20 Uhr) und samstags (12 – 15 Uhr) zu sehen.

Geierabend 2018 – Schluss mit der Kohle

Die neue Geierabend-Session wurde am Donnerstag, den 28.12.017 unter dem Motto „Bye Bye Bottrop“ auf der „Zeche Zollern“ mit viel Vorfreude und Engagement unter der Regie von Günter Rückert eröffnet. Der Titel nimmt Bezug darauf, dass mit Prosper-Haniel in Bottrop 2018 die letzte Zeche im „Pott“ schließt. Kein Grund um zu Jammern. Die Kohle geht, aber die Haltung bleibt! Aus gegebenem Anlass ernannte die „Geier“ Bottrop für das nächste Jahr zu ihrer Partnerstadt (wir berichteten im Vorfeld).

Das bewährte Team mit dem skurrilen „Präsident“ (Roman Henri Marczewski), Martin Kaysh als „Steiger“ und den andern Ensemble-Mitgliedern legte sich mit musikalischer Unterstützung durch die wie immer starken „Geierabend“-Band mächtig ins Zeug.

Es ging gleich humorvoll los mit zwei nicht wirklich glücklichen „Brautjungfern“. Franziska Mense-Moritz und Sandra Schmitz, die beiden Damen im Team, konnten hier neben ihrem komödiantischem Talent auch schon ihr gesangliches Können beweisen. Eine ganz starke Nummer gleich zu Beginn. Ein großes Lob an Franziska Mense-Moritz. Sie war trotz gebrochenem Wadenbein am Premierenabend äußert aktiv in verschiedenen Rollen.

Neben ein paar typisch karnevalistischen Nummern wie etwa die Mitsing-Nummer der „Hossa Boys“ (Henri Marczewski und Martin F. Risse) wurden der Geierabend seinem Anspruch als alternative anarchistische Variante des Kölner Karnevals mit der satirischen Behandlung aktueller politischer Themen gerecht.

Der verzweifelte Bundesadler (Sandra Schmitz) im Dialog mit Kanzlerin Merkel (Franziska Menze-Moritz). (Foto: © StandOut)
Der verzweifelte Bundesadler (Sandra Schmitz) im Dialog mit Kanzlerin Merkel (Franziska Menze-Moritz). (Foto: © StandOut)

Und da gab es 2017 in Dortmund reichlich Material. Da ging es etwa um die „Entscheidungsfindung“ türkisch-stämmiger MitbürgerInnen in unserer Stadt zum „Referendum“ in der Türkei mit ihren Auswirkungen auf die Familie. Die Räumung des Hannibal-Hochhauses oder „die verschwundene Kunst“ in Dortmund wurden mit einem ironischem Augenzwinkern aufs Korn genommen.

Der Klimawandel wurde mit seinen Auswirkungen von Franziska Mense-Moritz im goldenen Lady-Liberty Glitzerkleid und dem „Bananen in Bottrop“-Song vor Augen geführt.

Die behandelten Themen waren aber auch globaler Natur. Der „Diesel-Skandal“, der brodelnde Konfliktherd USA (Trump)/ Nordkorea (Kim Jong Un), Schwierigkeiten im Bildungssystem sowie ironische Anspielungen auf soziale und demografische Probleme ( die bekannten AWO-Oppas -Hans-Martin Eickmann, Martin Kaysh) fehlten nicht.

Der Steiger würzte den Abend mit einigen feinen ironisch-politischen Anspielungen. Er hatte dieses Mal eine digitale Assistentin mit dabei: Alexa. Alexa war vor der Pause etwas zickig, vielleicht hatte sie auch nur etwas Lampenfieber. Bei den nächsten Vorstellungen können die Besucher gespannt sein.

Einer der Höhepunkte war für mich unter anderem der Auftritt von Sandra Schmitz als ein durch Angela Merkels „Verschleiß“ an Koalitionspartner und anderer Schwierigkeiten arg zerfledderter „Bundesadler“. Wer konnte es dem „Adler“ da übel nehmen, wenn er einen Schluck „Bommerlunder“ zu viel in sich hinein kippte. Als Sahnehäubchen sang dann auch noch Mense-Moritz als Angela Merkel „Eisgekühlter Bommerlunder“ von den Toten Hosen.

Für den „Pannekopp des Jahres“ wurde als Kandidat 1: NRW Ministerpräsident Armin Laschet als Herr der Ringe (Olympia ins Ruhrgebiet) und als Kandidat 2. lit.COLOGNE für die Alphabetisierung des Ruhrgebiets vorgeschlagen.

Darüber wird bei jeder Geierabend-Vorstellung abgestimmt und am Ende der „Sieger“ bekannt gegeben. Dieser erhält den 28 Kilogramm schweren Pannekopp – Orden aus altem Stahl am Ende der Session überreicht. Bei der Premiere entschied sich das Publikum mehrheitlich für Armin Laschet.

Traditionell fehlen durfte selbstverständlich nicht die „Zwei vonne Südtribüne“ mit „Der DFB und die Erdlaufbahn“. Sie nahmen gewohnt prollig und durch Bierkonsum angeregten „philosophischen Überlegungen“ zur Kommerzialisierung im Fußball und der Unsinnigen Verteilung der Bundesliga-Spiele auf immer mehr Tage. Ein wenig Wehmut war dabei. Hans-Martin Eickmann tritt in seiner letzten Session als „Immi“ auf. Im Jahr 2019 wird es das „Duo von der Südtribühne“ dann so nicht mehr geben. Regisseur Günter Rückert nimmt als Regisseur ebenfalls Abschied.

Auch wenn im Ruhrgebiet 2018 nicht mehr Kohle abgebaut wird, eines bleibt bestehen: Der Geierabend ist eine gelungene Mischung aus Comedy und politischer Satire mit vielen guten Songs, einem wunderbaren Ensemble und klasse Band. Alle zusammen sorgten für einen unterhaltsam-nachdenklichen Abend mit der obligatorischen „Dortmund-Hymne“ nach der Musik von „Down-Town“.

Weiter Termine und Informationen erhalten Sie unter www.geierabend.de

Facetten der Nordstadt

Eine gemalte Hommage an die Nordstadt mit ihren faszinierenden Häusern von Günter Rückert.
Eine gemalte Hommage an die Nordstadt mit ihren faszinierenden Häusern von Günter Rückert.

Bis zum 01. Mai 2016 zeigt das Torhaus Rombergpark Malerei und Zeichnung von Günter Rückert mit dem Schwerpunkt „Nordstadt“. Das größte zusammenhängende Altbaugebiet des Ruhrgebiets mit ihren Häusern aus der Gründerzeit ist für Künstler eine Fundgrube an Motiven.

Die Nordstadt lässt einen nicht kalt. Für den einen ist sie ein angehendes Szeneviertel mit einer Vielzahl an Kultur, für die anderen der Ort von Drogen, Armut und Arbeiterstrich. Hier findet das Leben draußen statt und wunderschöne Fassaden stehen neben heruntergekommen Problemhäuser.

Die 21 Bilder, die Rückert im Torhaus zeigt, präsentieren eher den landschaftlichen Aspekt des Stadtteils. Häuserkomplexe und Hinterhöfe teilweise aus der ungewohnten Vogelperspektive. Dabei geht es Rückert nicht um die naturalistische Sicht der Dinge. Oft wirken die Bilder unfertig, weil der Künstler sich auf einen Häuserkomplex konzentriert und den Rest weggelassen hat, obwohl im „wahren Leben“ daneben noch andere Häuser existieren. Wer sich in der Nordstadt auskennt, wird auf Anhieb einige Orte wiedererkennen wie beim Bild „Ararat Grill“ am Anfang der Münsterstraße, in der der gleichnamige Imbiss und die Kneipe „Bei Ernie“ ihre Heimat haben.

Für die Ausstellung hat sich Rückert ganz auf die Acrylmalerei konzentriert, obwohl sonst Aquarell und Zeichnung im Vordergrund stehen. Rückert beschäftigt sich nicht nur malerisch mit der Nordstadt, er ist auch bekannt als Autor und Regisseur für den „Geierabend“ dem alternativen Ruhrpottkarneval. Die Typen, die in der Show vorkommen, sind Nordstadt-Typen, die aus ihrer Sicht ihre Geschichten vorkommen.

Passend zur Ausstellung ist das kleine Bändchen „Nordwärts“ mit Bilder und Szenen von Rückert herausgekommen.

Die Öffnungszeiten der Galerie Torhaus sind dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr und sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.

Ausgerechnet: FC Schalke 04 gewinnt Preis in Dortmund

Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der "Pannekopp" im zarten Stahl-Rost.
Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der „Pannekopp“ im zarten Stahl-Rost.

Nein, die Meisterschale bleibt den Knappen seit 1958 verwehrt, aber einen Preis haben sie heute in Dortmund bekommen: Den Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“. Gewählt wurde er von über 18.000 Zuschauern der bisher ausverkauften 38 Vorstellungen des „Geierabends“.

 

Alle Beteiligten des Geierabends waren auf der Bilanzpressekonferenz glücklich: Regisseur Günter Rückert: „Wir waren bissiger, politischer und schonungsloser denn je“. Da Ars tremonia bei der Premiere dabei war, können wir das nur bestätigen. Thematisiert wurden der Limburger Bischof Tebartz-van Elst wie auch der NSA-Abhörskandal. Sehr scharf, vielleicht für manche zu scharf, wurde das Flüchtlingsdrama von Lampedusa kommentiert: „Refugee watching“ statt „whale watching“.

 

Neues gab es auch: Zum einen das Ensemble-Mitglied Murat Kayı. Der Kabarettist und Musiker soll auch die nächsten Sessionen des Geierabends begleiten. Auch „Kimberlys Mutter“ alias Sandra Schmitz wird wahrscheinlich wieder auftauchen. Dafür soll Kimberlys Mutter auch einen Namen bekommen: Jessica Schmottke.

 

Ein fast wissenschaftlichen Selbstversuch wurde auf der Bühne durchgeführt: Der Steiger (Martin Kaysh) nahm in jeder Vorstellung einen kräftigen Schluck homöopathische Globuli verschiedenster Art mit Bier. Nach fast 40 Vorstellungen das Resümee: Nix passiert.

 

Mit den nackten Zahlen der Session 2014 konnten die Beteiligten des Geierabend hochzufrieden sein: 18.150 Menschen in 38 restlos ausverkaufte Vorstellungen und zwei Zusatzshows.

 

Bleibt noch die Frage, wieso der FC Schalke 04 den „Pannekopp“-Orden überhaupt erhält. Der Verein war in der Verlosung mit dem WDR-Studioleiter Gerald Baars. Baars hatte Bilder der Südtribüne nach den Vorfällen im Derby auf Schalke aus dem Vorspann der Lokalzeit verbannt.

Schalke war deshalb nominiert, weil der Verein beleidigt war, dass das ZDF lieber Dortmunder Champions League-Spiele zeigte. Tja, und als das ZDF mal ein Schalke-Spiel übertrug, gab es eine legendäre 1-6 Heimpleite gegen Real Madrid.

 

Vom 13. bis 15. Juni wird es übrigens Sommer-Geierabende bei Tante Amanda geben.

 

Mehr Infos unter www.geierabend.de

Mit Späßchen in die 23. Session

Nein, der Geierabend ist nicht auf den Hund gekommen. Zu sehen sind (v.r.n.l.) Horst Hanke-Lindemann (Veranstalter Fletch Bizzel), Franziska Mense-Moritz (Ensemble Geierabend), Roman Henri Marczewski als Präsi (Ensemble Geierabend) und Regisseur Günter Rückert.
Nein, der Geierabend ist nicht auf den Hund gekommen. Zu sehen sind (v.r.n.l.) Horst Hanke-Lindemann (Veranstalter Fletch Bizzel), Franziska Mense-Moritz (Ensemble Geierabend), Roman Henri Marczewski als Präsi (Ensemble Geierabend) und Regisseur Günter Rückert.

Seit heute, dem 11. November, beginnt wieder die Karnevals-Session. Und wie es in Dortmund Tradition ist, wird auch der Geierabend wieder aktiv. Das Motto lautet diesmal „Späßchen in der Grube“ und hat am 09. Januar im Industriemuseum Zollern II Premiere. 38 Veranstaltungen bis zum 04. März versprechen wieder Comedy, Kabarett und Karneval auf Ruhrpott-Art.

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