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Drei Museen und ein Themenbereich

[fruitful_alert type=“alert-success“]Mahlzeit. Werksschänke der Hoesch Hüttenwerke AG, 1955. (Foto: © ThyssenKrupp Konzernarchiv/Hoesch-Archiv)[/fruitful_alert]

Eine interessante Museumskooperation von drei verschiedenen Dortmunder Museen findet zu dem Thema „Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß“ statt. Das Ganze jeweils aus ihrem unterschiedlichen Blickwinkel gesehen.

Dabei macht das Hoesch-Museum am Sonntag, den 02.04.2017 um 11:00 Uhr in seinem Haus den Anfang. Die Versorgung außer Haus wurde zur Zeit der Industrialisierung ab 1850 mit der zunehmenden Flexibilisierung der Arbeit für viele Menschen auch hier im Ruhrgebiet immer notwendiger. Michael Dückershoff (Leiter des Hoeschmuseums) erklärte: „Eine neun Personen starke Gruppe hat sich in intensiver Recherche mit der Versorgung der vielen Arbeiter und Angestellten des Hoesch-Unternehmens von damals bis heute beschäftigt. Es mussten am Ende des 19. Jahrhundert ja an die 40.000 hart arbeitende Menschen mit gehaltvoller Nahrung und Getränken versorgt werden.“

Vom Henkelmann zur Kantinen

Von zu hause wurde den Männern eine dünne einfache Suppe in einen blechernen Henkelmann mitgegeben oder vorbei gebracht. „Butterbrote mit Belag war für viele Familien oft zu teuer,“ so Dückershoff. Erst später wurden auch Butterbrote in der dafür vorgesehenen Butterbrotdose populär und für mehr Menschen erschwinglich.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann die erste Werkstattschenke, später in Werkstattschänke umbenannt. Zunächst gab es nur ein Gericht, ab 1960 dann eine Auswahlmöglichkeit unter vier Gerichten. Am 01. Oktober 1971 wurde die neue Kantine an der Oesterholzstraße eingeweiht. „Heute essen die verbliebenen 4.000 Menschen beim Hoesch-Unternehmen bei den internationalen Imbissbuden und Restaurants am nahe gelegenen Borsigplatz.

Getrunken wurden gegen den starken Wasserverlust damals gesüßter Tee, Sprudel oder Milch., aber auch Bier von den benachbarten Kiosken. Dückershoff verriet noch: „Es gab auch einen Weinkeller, wo man eine Flasche kaufen oder auch ein Glas trinken konnte. Dort wurden zudem wichtige geheime Gespräche, zum Beispiel vom Vorstand geführt. Diese zu verraten bedeutete den Verlust des Arbeitsplatzes.“

Die Besucher erwartet neben Gegenständen zum Thema, Fotos und Bilder auch Videofilme aus den verschieden Zeiten. Es gibt zudem noch lebende Zeitzeugen, die etwas aus ihrer eigenen Lebenserfahrung berichten können. Besucher können sich bei der Ausstellungseröffnung mit Pommes und Currywurst von der berühmtesten „Pommesbude“ am Borsigplatz versorgen lassen oder auch einen guten Wein trinken und eventuell eine gute Flasche kaufen.

Die Ausstellung im Hoesch-Museum endet am 09.07.2017.

Das Kochmuseum existiert noch

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt ihre Ausstellung zum Thema vom 23.04.2017 bis zum 01.10.2017. Isolde Parussel (Leiterin des Deutschen Kochmuseums) erläuterte: „Unsere Ausstellung als Präsentation des Deutschen Kochbuchmuseums zeigt die vor allem grundlegenden Trends und Veränderungen der Zeit nach 1900 und 1945 auf. Die verschiedenen Facetten des Essens außer Haus im historischen Kontext werden gezeigt. Wir wollen auch zeigen, dass es das Kochmuseum noch gibt.“

Die diversen Facetten sind auch die Klammer zwischen den drei Ausstellungen. Butterbrot, Kantinen-oder Schulessen ist da ebenso von Bedeutung wie die Restaurantbesuche, das schnelle Fastfood-Essen und das bestellen beim Lieferservice heutzutage. Die Besucherinnen und Besucher können auch selber von ihren Erfahrungen berichten und Objekte wie Fotos und andere Dinge gerne mitbringen.

Am Tag des Bieres, dem 23.04.2017, findet die Eröffnung einer kleineren, aber feinen Ausstellung zu dem Thema statt. Dr. Heinrich Tappe ((Leiter des Brauereimuseums) verriet: „Es geht vor allem um Essen und Trinken in der Speisegastronomie.“ Für das leibliche Wohl wird sicherlich auch gesorgt werden. Die Ausstellung im Brauerei-Museum geht bis zum 31.12.2017.