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Weg vom Klischee – Fotos von Roma im Depot

Das harte Leben von Roma in Serbien fotografierte Uwe Jesiorkowski. (Foto: © Uwe Jesiorkowski)
Das harte Leben von Roma in Serbien fotografierte Uwe Jesiorkowski. (Foto: © Uwe Jesiorkowski)

Jeder hat ein bestimmtes Bild von der Volksgruppe der Roma im Kopf. Häufig wird dieses Bild von Armut und weiteren negativen Eigenschaft assoziiert. Doch die Kultur der Roma ist genauso vielfältig wie die ihrer Herkunftsländer. Im Rahmen des Festivals „Djelem Djelem“ präsentiert das Depot in Zusammenarbeit mit den Fotografen von Freelens die Fotoausstellung „Roma“, die vom 08. bis zum 18. September 2016 zu sehen ist.

In Deutschland leben Roma schon eine längere Zeit, manche von ihnen sind auch als Gastarbeiter oder als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Daher sind die Facetten ihrer Herkunftskulturen auch so unterschiedlich. Neun Fotografinnen und Fotografen des Berufsverbandes Freelens haben sich mit den unterschiedlichen Varianten der Romakultur auseinandergesetzt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa.

In Serbien leben Roma auch heute in großer Armut und werden von der Mehrheitsbevölkerung diskriminiert. Uwe Jesiorkowski zeigt das (Über)leben der dortigen Roma. Magdalena Stengel hatte einen ähnlichen Ansatz und untersuchte die verschiedenen Romakulturen in Europa.

Andere Fotoserien zeigen die Farbigkeit und die Verschiedenheit der Romakultur. Von einem schwulen Roma, der gegen Homophobie und Rassismus kämpft bis hin zu einer adventistischen Romafamilie, die sehr auf Traditionen achtet.

Für die beteiligten Fotografinnen und Fotografen ist es wichtig zu zeigen, dass das gängige Klischee von Roma, das von den Medien propagiert wird, zur Stigmatisierung der Volksgruppe beiträgt. Es ist für Roma sogar schwierig geworden, außerhalb dieser Klischees wahrgenommen zu werden. Ein Roma, der studiert? Für manche unvorstellbar. Die Fixierung auf Armut und Diebstahl hat die Roma vorsichtig werden lassen. So sind sie sehr darauf bedacht, was mit ihren Bildern passiert.

Die Macht der Perspektive

Wolfgang Schmidt und seine "Liegende".
Wolfgang Schmidt und seine „Liegende“.

Ein klein wenig könnte die fast 70 Meter lange Figur auch als Symbol für den „ewigen Kreisligafußballer“ gelten, denn er besteht aus knapp 3 ½ Tonnen Sportplatzasche. Einen weiteren Vorteil hat der Werkstoff auch: Nach dem 27. September 2015 kann das Material einem Sportplatz zur Verfügung gestellt werden. Zu sehen ist die Figur „Liegende“ von Wolfgang Schmidt im Kulturort Depot.

Schmidt arbeitet ja schon lange mit seinem Figurenmotiv. Aktuell konzentriert sich Schmidt auf die rote Figur mit langen Beinen. Die Figuren sind sich zwar ähnlich, aber haben auch Ecken und Kanten. Deutlich wird dies bei der Riesenfigur aus Asche, die nicht vollkommen symmetrisch ist, auch wenn der erste Blick vielleicht etwas anders aussagt.

Bei der „Liegenden“ arbeitet Schmidt mit der Perspektive. Verschiedene Betrachtungswinkel oder -abstände zeigen dem Auge eine andere Version der Figur. Mal wird der Kopf länger oder kürzer, die Beine verändern sich nach Blickwinkel. Es lohnt sich auch mit einer Hebebühne in die Höhe zu fahren, so dass man einen völlig anderen Blick von oben auf die Figur gewinnt.

Neben der riesigen Figur, sind weitere Arbeiten zu sehen. Eine rote 3-D-Figur, Malerei und Wandobjekte, die aber alle die rote Figur mit den langen Beinen zum Thema haben.

Auf die Wiederverwertbarkeit hat Schmidt besonderen Wert gelegt. Das gilt auch für die Sportplatzasche und die weiße Silofolie, auf der die Figur liegt.

Von den anderen Nutzern des Depot, wie beispielsweise dem Theater, bekam der Künstler nur positive Reaktionen. Vom 19. bis zum 27. September 2015 ist die Figur zu sehen.

Humanismus auf Augenhöhe

"Doc" Martin Müller bei der Arbeit. (Foto: © Andreas Hub)
„Doc“ Martin Müller bei der Arbeit. (Foto: © Andreas Hub)

Sicher, es gibt Götter in Weiß. Aber es gibt auch Ärzte wie Martin Müller. Von 2008 bis 2014 leistete der Arzt „Doc“ Müller in der Nordstadt Hilfe: kostenlos, ohne Ansehen der Person und ohne Wertung. Auf Augenhöhe mit seinen Patienten. Nach drei Jahren Tätigkeit kam er auf die Idee seine Patienten mit deren Einverständnis zu fotografieren. Gegen Ende kam noch Reportagefotograf Andreas Hub hinzu, der mit seinen Farbfotos die schwarz-weißen Werke von Müller ergänzte und der Texte schrieb. Bis zum 23. August 2015 ist die Fotoausstellung „Martin Müller: Auf Augenhöhe – Andreas Hub: Hier geht´s zum Doc“ mit über 75 Bildern im Kulturort Depot zu sehen.

Hinter jedem Bild steckt eine Geschichte. Eine gute oder schlechte. Meistens bricht sie irgendwann abrupt ab wie bei dem jungen Rumänen, der kein Deutsch sprach und im Winter nur mit T-Shirt und Jeans bekleidet in Dortmund auftauchte. Er arbeitete wahrscheinlich als Stricher. Andreas Hub über ihn: „ Der Junge träumte davon, Model zu werden. Er hat mir in seinem Smartphone immer irgendwelche Modelagenturen in Paris gezeigt, ob ich die kennen würde, ich wäre doch Fotograf. Er tauchte mehrere Wochenlang immer auf und plötzlich war der von einem auf den anderen Tag verschwunden.“ Ging die Geschichte gut aus? Niemand weiß es. Doch das Leben auf der Straße ist hart. Müller: „Von den 44 Personen auf den Schwarzweiß-Portraits sind mindestens sieben schon unter der Erde.“ Doch es gibt auch positive Beispiele vom Menschen, die sich wieder gefangen haben.

Wie kommt es eigentlich dazu, dass in Deutschland mehr als 100.000 Menschen leben, die keine Krankenversicherung haben? Müller dazu: „80% der deutschen Klientel bekam Hartz IV. Kommt man seinen Pflichten gegenüber dem Amt nicht nach, geht es ratz-fatz und man ist draußen. Wenn man dann nicht alles im Griff hat, dann passiert das nochmal so schnell. Wenn der Leistungsbezug endet, endet auch der Krankenversicherungsschutz. Mit einer gewissen Anstrengung ist das umkehrbar, aber alleine haben es viele nicht geschafft.“

An zehn Orten in der Dortmunder Nordstadt behandelte Müller seine Patienten: im Café Berta, in der Beratungsstelle für Wohnungslose, in der Methadon-Ambulanz, im Nordmarkt-Kiosk, in der Suppenküche, der Männerübernachtungsstelle Unionstraße oder im Streetwork-Café Leopoldstraße.„Es gab wenig Vorbehalte, Fotografiert zu werden“, erinnert er sich. „ Ich habe auch erst, nachdem ich drei Jahre in Arbeit war, angefangen zu fotografieren. Ich wollte sie besser im Gedächtnis haben, vielleicht habe ich unbewusst im Hinterkopf schon die Idee gehabt, da könnte man vielleicht etwas daraus machen.“

Andreas Hub kam hinzu, nachdem er eine Reportage über den Arzt in der Zeitung gelesen hatte. Er begleitete „Doc“ Müller im letzten Jahr vor dessen Ruhestand. Die Reportage wurde in der TAZ und im Straßenmagazin BODO veröffentlicht und ins „Pixelprojekt_Ruhrgebiet“ aufgenommen. Aber um sie in der Öffentlichkeit wie im Depot zu zeigen, braucht man Geld. „Ich habe Sponsoren gesucht, denn so eine Ausstellung ist natürlich wahnsinnig teuer und dann bin ich an die Zukunftsstiftung Bildung der GLS-Bank in Bochum gegangen und die waren von dem Konzept so begeistert, dass sie die gesamte Ausstellung gesponsert haben.

Auch wenn viele Bilder vielleicht einen anderen Eindruck machen. Es war wohl nicht ganz so trist. „Es gab auch manchmal Augenblicke, wo es lustig war und wo man gelacht hat“, erinnert sich Hub. „Die gab es öfter. Sonst hätte ich das nie ausgehalten“, ergänzt Müller.

Mit einander umgehen

boxes
Sandra Wiesner (links) und Susanne Schütz treten mit den Besuchern in eine stille Interaktion.

Die Performance „Boxes“ des Künstlerduos „Echonea“, bestehend aus Susanne Schütz und Sandra Wiesner, sucht am 08. August 2015 um 19 Uhr im Depot in der Dortmunder Nordstadt das Positive in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Zwei Stunden lang haben die Besucher die Gelegenheit durch fünf verschiedene Boxen einen anderen Blick auf die Mitmenschen zu bekommen.

Zuerst wird es schlimm. Denn die erste Box zeigt ein Video von einigen Minuten Länge. Hier wird das Schlechte im Menschen präsentiert. „Von der Schulhofschlägerei bis hin zur Folter im Nahen Osten wird gezeigt, wozu der Mensch fähig ist“, so Wiesner. Nach diesem Tiefschlag kann die Katharsis beginnen. Denn in der zweiten Box kann der Besucher auf die Fragen „Welche guten Eigenschaften besitzt der Mensch?“ versuchen eine Antwort zu finden.

Die Box Nummer 3 und 4 sind besondere Stationen: Denn in Box 3 wird Susanne Schütz den Besucher auffordern, für die Dauer von drei Minuten Blickkontakt zu halten. Dabei wird nicht gesprochen. In Box 4 wird der Kontakt intensiviert. Denn bei Sandra Wiesners Box soll der Besucher mit der Künstlerin nonverbalen Körperkontakt halten. Sei es per Händedruck, sei es per Umarmung.

In der fünften Box, der „Ruhe-Box“, kann der Besucher ein wenig reflektieren. Hier sind wiederum Karten mit Fragen vorhanden wie „Was macht dich glücklich?“. Die Antworten der Karten werden am Ende der Performance von den Künstlerinnen vorgelesen.

Die Boxen 2 bis 5 werden doppelt vorhanden sein, auch die beiden persönlichen Boxen. Zwei „Aushilfskräfte“, unter anderem der Dortmunder Künstler Garrett Williams, werden Schütz und Wiesner unterstützen.

Somit sollen rund 100 Leute innerhalb der zwei Stunden durch die Performance geführt werden, deren Absolvieren rund 15 Minuten dauert. Ein Gong soll anzeigen, wenn die drei Minuten pro Box um sind.

„Es wird eine Herausforderung sein, ruhig zu bleiben“, so Schütz über die zwei Stunden in der Box. „Wir brauchen Stärke, zumal wir auch mit Emotionen rechnen müssen, was aber auch eine gute Sache ist.“

Nach der Performance gibt es eine Aftershowparty mit DJ und Getränken.

Preisgekrönte Pressefotos im Depot

Foto v.li. Pressechef des World Press Photo Wettbewerbs Karl Lundelin, Wolfgang Bödeker aus der Kommmunikationsabteilung der DEW21 und Geschäftsführerin des Depots Claudia Schenk präsentieren das World Press Photo of the year des Dänen Mads Nissen/Scanpix/Panos Pictures. Sein Bild zeigt ein homosexuelles russisches Paar in einer intimen Situation in ihrem Zuhause in Moskau. (Foto: © Anja Cord)
Foto v.li. Pressechef des World Press Photo Wettbewerbs Karl Lundelin, Wolfgang Bödeker aus der Kommmunikationsabteilung der DEW21 und Geschäftsführerin des Depots Claudia Schenk präsentieren das World Press Photo of the year des Dänen Mads Nissen/Scanpix/Panos Pictures. Sein Bild zeigt ein homosexuelles russisches Paar in einer intimen Situation in ihrem Zuhause in Moskau. (Foto: © Anja Cord)

Zum vierten Mal macht die World Press Photo Ausstellung Station im Kulturort Depot. Vom 30. Mai bis zum 21. Juni können die preisgekrönten Fotos namhafter Fotografen in der großen Halle besichtigt werden. Auf 145 Fotos sind spektakuläre Aufnahmen der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres zu sehen.

Seit 58 Jahren zeichnet die World Press Photo Foundation in diesem internationalen Wettbewerb die besten Fotos und Serien in den Kategorien General News, Spot News, Contemporary Issues, Daily Life, Portraits, Nature, Sports und Long-Term Projects aus. 41 Fotografen aus 17 Ländern wurden dieses Jahr prämiert.

Hauptziel der World Press Photo Foundation ist die Förderung professioneller Pressefotografen. Ein weiteres Anliegen ist die Auseinandersetzung mit den Themen des letzten Jahres und deren fotografische Umsetzungen. Die Erfahrung zeigt, dass die Besucher, egal ob Laien oder Profis vor den ausgestellten Fotos ins Gespräch kommen. Über Inhalte der Bilder und Serien, Lebenssituationen, politische Verhältnisse, technisches Verständnis und vieles mehr. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die stärksten Bilder sich nicht nur mit den Top-Nachrichten der Schlagzeilen befassen, sondern viele Zwischentöne zeigen, den Betrachter zum genauen Hinsehen verführen.
So ist zum Beispiel die Arbeit des Belgiers Tomas van Houtryve/ VII für Harper’s Magazine verstörend. Er fotografierte in den USA Menschenansammlungen mit einer extra dafür angeschafften Drohne, alltägliche Situationen, analog zu in Meldungen aus dem Jemen und Pakistan beschriebenen Drohnenangriffen auf wehrlose Menschengruppen, bei Hochzeiten, Beerdigungen oder Sportveranstaltungen. Abgelenkt durch die Ästhetik der Fotos, erschließt sich die Analogie erst durch die Bildlegende.

Eine durch alle Zeiten wichtige Fragestellung ist die Glaubwürdigkeit der Pressebilder. Seit zwei Jahren, erklärt der Pressechef der Foundation Karl Lundlin, müssen die teilnehmenden Fotografen neben dem in der Presse veröffentlichten Foto auch die RAW-Datei (vergleichbar mit einem Negativ) des Bildes einreichen, um jede Manipulation am Foto auszuschließen bzw. die angewandten Bearbeitungen sichtbar zu machen. In 20 Fällen lehnte die Jury Fotos ab und schloss sie vom Wettbewerb aus, da die Eingriffe in das Originalmaterial als zu gravierend betrachtet wurden.

Claudia Schenk, Geschäftsführerin des Depots, erwartet wie in den letzten Jahren um die 5.000 Besucher in der hochkarätigen Wanderausstellung. Sie weist darauf hin, dass besonders Schulklassen willkommen sind. Im Rahmenprogramm der Ausstellung können sie u. a. mit Hilfe eines Fragebogens erarbeiten was die Pressefotografie ausmacht, wie eine Nachricht zur Nachricht wird oder wie ein Bild in die Nachrichten gelangt.

Als weiteren Tipp weist sie auf mehrere Sondertermine hin:

Am 30 Mai um 16h führen die Fotografen Peter Lutz und Jan Schmitz durch die Ausstellung. Beide haben ihr Studio im Depot.
Die Führung kostet 6 € / 4€

Täglich von Donnerstag, dem 11.6. bis 17. 6. 17h, zeigt das sweetSixteen Kino den Film „Das Salz der Erde“, eine beeindruckende Dokumentation des Fotografen Sebastiao Salgado.

Am 12.6. hält der Dortmunder Fotograf Pascal Amos Rest einen Vortrag über seine Arbeit. Er zeigt einige seiner Projekte und erläutert das journalistische Arbeiten für u.a. Magazine wie Stern und Focus. Der Eintritt ist frei.

Überraschendes aus der „Gemischten Tüte“

Freuen sich auf die Ausstellung (v.l.n.r.): Bernard Simunovic, Kendryx Alfadoh, Rafael Campaña Ochoa und die Mitorganisatorin Berenice Becerril von der Stadtteil-Schule. Freuen sich auf die Ausstellung (v.l.n.r.): Bernard Simunovic, Kendryx Alfadoh, Rafael Campaña Ochoa und die Mitorganisatorin Berenice Becerril von der Stadtteil-Schule.[/caption]

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Dortmund International – Vielfalt in der Bildenden Kunst“ werden unter dem Titel „Gemischte Tüte – eine künstlerische Überraschung“ um die 38 meist großflächige Gemälde und einer Kunst-Installationen von vier Künstlern mit unterschiedlichem ausländischem Hintergrund vom 27.02.2015 bis15,03.2015 im Dortmunder Depot gezeigt.

Bereits 2012 und 2013 wurden unter diesem Titel vier aktuelle Positionen von hier lebenden Künstlern in einzelnen Ausstellungen präsentiert. In diesem Jahr machen vier Künstler mit unterschiedlichem Hintergrund die Vielfalt ihrer Kunst und den Einfluss ihrer kulturellen Wurzeln auf ihre Arbeit deutlich.

Kendryx Alfadoh hat seine Wurzel in Nigera. Bei seinen meist großflächigen, teilweise abstrakten Bilder in Acryl, Öl oder Sand auf Leinwand spielen kräftige, erdige Farben eine Rolle. Licht, Liebe Gefühltes und Leben beherrschen sein Werk. Seine Bilder lassen viel Raum für die Fantasie des Betrachters. So kann er zum Beispiel beim Anschauen eines Schmetterlings ein stilisiertes Liebespaar durch die beiden Flügel erkennen. Natur und ihre Farben spielen eine größere Rolle. So integriert er zum Beispiel auch schon einmal Teile eines Baumes in sein Werk.

Kubanische Lebensfreude können die Besucher bei dem zweiten Künstler, Rafael Campaña Ochoa in seinen Bildern erkennen. So zum Beispiel bei dem „Besuch der Königin in Haiti“. Hinter vielen bunten farbigen (Pixel)-Blasen, ähnlich wie bei einer Fernsehbild-Störung ist schemenhaft mit Fantasie eine Person zu erkennen. „Neuerdings versuche ich, hässliche Themen schön zu malen“, verriet Ochoa. So etwa zu sehen bei seinem Müll-„Taucherbild“ aus dem Jahr 2015. „Kunst kann nicht plakativ sein, sie muss von dem Betrachter entdeckt werden“, so der Künstler.

Die Wurzeln von Bernard Simunovic liegen im ehemaligen Jugoslawien (Kroatien). In seinen Bildern spielt er vor allem mit den Gegensätzen von Licht und Schatten, Gut und Böse, Nah und Fern. Der Hintergrund ist öfter in Schwarz oder anderen dunklen Tönen gehalten. Tiere als Retter, Befreier, als „gut“ und „unschuldig“. Schönheit steht Vergänglichkeit, Freiheit dem Tod gegenüber. Das Dargestellte ändert für den Betrachter auf erstaunliche Weise, wenn er seinen Blickwinkel verändert.

Denis S. Klatt ist mit vielfältigen, ethnischen, traditionellen und kulturellen Einflüssen mit aufgewachsen. Neben seinen türkischen Wurzeln haben ihn auch die urbane Landschaft des Ruhrgebiets beeinflusst, dessen versteckte Schönheit durch die zweckmäßige Architektur oft verdrängt wird. Mit seiner Kunst drückt er der Stadt einen eigenen Stempel auf. So erwartet den Besucher unter anderem ein begehbares Kunstwerk mit Lichtöffnungen.

Berenice Becerril vom Kooperationspartner Stadtteil-Schule Dortmund brachte es auf den Punkt: „Wir zeigen einen Vielfalt an Stilrichtungen. Jeder der Besucher kann sich sein „Bonbon“ daraus aussuchen.“

Die Reihe „Gemischte Tüte“ soll auch in den nächsten Jahren weiter durchgeführt werden.

Die Eröffnung der diesjährigen Ausstellung findet am 27.02,2015 um 19.00 Uhr im Depot, Immermannstraße 29.

Rafael Campaña Ochoa vor seinem Bild "Ohne Tüte".
Rafael Campaña Ochoa vor seinem Bild „Ohne Tüte“.