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Kunst zum Geburtstag

[fruitful_alert type=“alert-success“]Dagmar Lippok und Jens Sundheim porträtierten Menschen in historischen Outfits.[/fruitful_alert]

Auf der UZWEI im Dortmunder U wird vom 22. September bis 22. Oktober 2017 eine besondere Foto-Ausstellung mit dem Titel „Diva und Dandy“ zu sehen sein. Die Künstler Dagmar Lippok und Jens Sundheim haben 16 Menschen mit und ohne Behinderung porträtiert und im Stile vergangener Zeiten inszeniert – zum Beispiel als Dandys und Divas.

Anlass für diese Ausstellung war der 150 Geburtstag von Bethel.regional. Dieses ungewöhnliche Geschenk war dafür eine schöne Idee. Bei der Eröffnung der Ausstellung am heutigen Tag war auch Mark Weigand von Bethel.regional anwesend. Die beteiligten Personen waren mit Begeisterung und Eifer dabei. Zwei der Fotografierten betonten, dass sie sich einmal als „außergewöhnlich“ oder als „Model“ wahrgenommen haben.

Entstanden sind über mehrere Tage Arbeit sehr ausdrucksstarke großformatige Fotografien. Es ist den beiden Fotografen eindrucksvoll gelungen, das Besondere der unterschiedlichen Persönlichkeiten heraus zu kitzeln.

Dabei haben wir den Begriff „Diva und Dandy“ nicht so eng gesehen und den Beteiligten Freiräume für ihre Kleiderwahl gelassen,“ erklärte Lippok. Die Unterschiede zwischen Frau oder Mann waren nicht von Bedeutung.

Ein Kompliment auch an die „Divas und Dandys“ für ihre offene und starke Mitarbeit.

Goethe neu betrachtet

Um ihn geht es in der Ausstellung: Goethe. (Leonie Antonia Jahn, Portrait II)
Um ihn geht es in der Ausstellung: Goethe. (Leonie Antonia Jahn, Portrait II)

Goethe war wohl nie in Dortmund. Wahrscheinlich hat er um das damalige westfälische Ackerbürgerstädtchen einen großen Bogen gemacht. Doch was wäre, wenn? Etwa 60 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasium beschäftigten sich auf künstlerische Weise mit großen Gelehrten. Zusammen mit dem Kooperationspartner, der UZWEI, der Etage für kulturelle Bildung im Dortmunder U, präsentieren die jungen Künstlerinnen und Künstler bis zum 01. März ihre Arbeiten unter dem Titel „U and Goethe“.

Johann Wolfgang von Goethe galt zu seiner Zeit als Universalgenie. Neben seinen literarischen Werken hat er sich auch mit Naturwissenschaften beschäftigt, eine Farbenlehre entwickelt und vieles mehr. Es gab also genug Material, mit denen sich die Beteiligten auseinandersetzen konnten.

Rund ein Jahr haben sich die Schülerinnen und Schüler mit Goethe intensiv auseinandergesetzt. Auf dem Goethe-Gymnasium wurde beispielsweise überlegt, was Goethe denn für das jeweilige Fach geleistet hat und sein Geburtstag wurde gefeiert. Daneben gab es Workshops in der Schule, die sich mit Malerei und Film beschäftigt haben.
Auch auf der UZWEI gab es einen Workshop, geleitet wurde er von der Künstlerin Dagmar Lippok. Lippok hat auch die dazugehörige Ausstellung kuratiert.

Die Ausstellung zeigt, dass die jungen Künstlerinnen und Künstler die Person Goethe gegen den Strich gebürstet haben, ohne dabei respektlos zu sein. Altes und neues wurden gemischt, so sind Möbel und Bücher aus der Goethes Zeit zu sehen und auf der anderen Seite wird die Goethes Facebook-Seite präsentiert.
Einige Arbeiten beschäftigten sich mit der Farbenlehre von Goethe, während ein anderes Kunstwerk Gedichte des Autors im modernen „to go“ Design darbot. Auf alle Fälle zeigt die Ausstellung, dass junge Menschen durchaus kreativ mit „alten“ Themen umgehen können und präsentiert ein großes Spektrum an Formen darstellender Kunst.
Doch das ist nicht alles: Einige Schülerinnen und Schüler haben ein kleines Theaterstück geschrieben. Hier kommt der junge Goethe durch den faustischen Teufelspakt ins moderne Dortmund. Was wird er wohl zuerst tun? Natürlich „seine“ Ausstellung im Dortmunder U besuchen.

Was bewegt Jugendliche bei Mode und Musik?

Die selbst gestaltete Bushaltestelle ist der Mittelpunkt der Ausstellung.
Die selbst gestaltete Bushaltestelle ist der Mittelpunkt der Ausstellung.

Vom 18. April bis zum 10. Juni ist die Etage U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U in Bewegung, denn dann ist dort die Ausstellung „Urban Movement – Stadt in Szene Mode und Musik“. Wobei Ausstellung zu kurz greift, es finden noch Mitmachaktionen und Workshops statt.

Schon 2012 startete die erste Urban Movement Veranstaltung, damals noch zu den Themen Streetart und Urban Sport. 2014 dreht sich alles um Mode und Musik. „Wir wollen von den Jugendlichen wissen, wo sind eure Netzwerke“, erklärte Mechthild Eickhoff, die Leiterin U2_Kulturelle Bildung. „Was macht Jugendkultur aus, wo findet sie statt. Dabei haben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.“ Das Ziel sei es, die Lebendigkeit und Kreativität der Jugendlichen aus Dortmund und der Region sichtbar zu machen.

In der Ausstellung werden Clips, Fotos, Platten und sogenannte Cosplay-Kostüme gezeigt. „Eine Bühne, die Open Stage, kann von den Jugendlichen im Rahmen von Lesungen oder kleinen Konzerten bespielt werden,“ so Susanne Henning, die Kuratorin der Ausstellung. Junge Kreative aus dem benachbarten Union-Quartier beteiligen sich mit Werken.

Zentraler Punkt der Ausstellung ist eine von Jugendlichen gestaltete Bushaltestelle. Eine Bushaltestelle hat für Jugendliche, die kein Auto fahren, natürlich eine andere Bedeutung als für Erwachsene. Die Haltestelle ist Treffpunkt, eine Art sozialer Raum. Die Künstlerin Dagmar Lippok unterstützte die Jugendlichen, doch ließ ihnen freie Hand für eigene Ideen. So wird die Bushaltestelle mit Sprayfarben, Zeichnungen und Stencils verschönert, manche Dinge wurden sogar vorher angezündet.

Während der Ausstellung finden vier Workshops statt, zu denen sich die Jugendlichen anmelden können. Sie können lernen, wie man Popsongs schreibt, Rappen lernen, eine Einführung ins Beatboxen bekommen oder in der Textilfabrik eigene Styles und Logos entwickeln.

Kleine Auswahl aus der Ausstellung:

Workshops und Kurse während der Ausstellung:

Liedermacher – Arbeitsladen
Eigene Pop-Hits schreiben und vertonen mit Marco Rudolph, Alter: 10-14 Jahre, ab 30.4.- 4.6.2014, mittwochs 15-18 Uhr.

Rappen
Texte schreiben, Rappen lernen und vertonen mit Schlakks, Alter: 14-18 Jahre. An den Wochenenden 2.5.- 4.5.und 9.5.-11.5. jeweils Fr: 15-18 Uhr, Sa: 11-17 Uhr, So: 10-13 Uhr.

Beatboxing – Schnupperkurs
Einführung in die Grundtechniken des Beatboxing mit Kevin 0’Neal, Alter: 10 – 18 Jahre, am 31.5., und zum Familiensonntag am 1.6. jeweils von 14 -16 Uhr.

Textilfabrik
Eigene Styles und Logos entwerfen und sie auf T-Shirts drucken, Alter: 6 – 18 Jahre, Offenes Angebot am Sonntag, 18.05. von 12 -17 Uhr.

Anmeldung ist möglich unter u2@dortmund.de oder telefonisch 0231 50 23843.

Experimente mit Zeichen und Buchstaben

Ein Exponat aus der Ausstellung, die momentan in "Kunst im Glas" läuft.
Ein Exponat aus der Ausstellung, die momentan in „Kunst im Glas“ läuft.

Bis zum 24. März zeigt die U2_Kulturelle Bildung des Dortmunder U eine Ausstellung mit Kunstobjekten aus dem Projekt „LOOPING“. An diesem Projekt haben Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 25 Jahren teilgenommen. Begleitet wurde „LOOPING“ von der Künstlerin Dagmar Lippok und dem Kameramann Björn Leonhardt.

 

Hintergrund des Kunstprojektes war die Ausstellung „Moving types“, in der es um das Thema ging, wie Film und Fernsehen mit Buchstaben umgehen. Mit der Hilfe von Lippok und Leonhardt entstanden großformatige Papiere und Folien, aber auch Filmsequenzen, in denen Sprüche und Buchstaben auf dem Dortmunder Bahnhofsvorplatz in Bewegung gesetzt wurde.

 

Das Projekt war ein offenes Angebot, so haben neben Schülerinnen und Schüler auch FSJler, Sozialarbeiter und Studierende von kreativen Fachrichtungen teilgenommen.

 

„Wir haben uns die Frage gestellt ‚Was kann man mit Worten erreichen“, so Lippok. Dabei wurde beispielsweise auch an die Tradition von Dada gedacht, das vor 100 Jahren entstand. „Sehr viel Spaß hatten die Teilnehmer auch an den Performances“, erklärte die Künstlerin.

 

Die Ergebnisse des Projektes werden in der Reihe „Kunst im Glas“ aus der zweiten Etage gezeigt. Diese Reihe möchte Werken junger, nicht professioneller Kreativer eine Plattform geben.

 

Das nächste Projekt auf der U2 steht schon in den Startlöchern: Urban Movements. Hier geht es um Musik und Mode. Mehr Informationen unter www.aufderuzwei.de

Mystisch aufgeladener Raum

Die Rauminstallation "KAPITEL" von Dagmar Lippok in der galerie 143.
Die Rauminstallation „KAPITEL“ von Dagmar Lippok in der galerie 143.

Im ersten Augenblick zögere ich. Habe ich mich nicht bei der Hausnummer geirrt? Doch kein Zweifel, es ist die Rheinische Straße 143 und das ist die galerie 143. Doch kein helles Licht, keine Kunstwerke an den Wänden. Im Gegenteil. Es ist eher dunkel.

 

Nachdem ich den Raum betreten habe, werde ich von einer Art mystischen, sakralen Stimmung gefangen genommen. Das erste, was mir in den Blick kommt ist ein riesiger Pendel, der über ein aufgeschlagenes Buch kreist, dessen Seiten einen schwarzen und weißen Fächer zeigen. Dahinter ist eine Art Thron, vielleicht für jemanden, der eine Zeremonie leitet. Links und rechts sind Bänke. Die Seiten sind mit Seide ausgeschlagen, den Zugang zum hinteren Raum versperrt ein schwarzer Vorhang. Eine erstaunliche Feststellung: Die Stimmen werden nicht nur von den Vorhängen gedämpft, auch die Besucher reden irgendwie leiser.

 

Die Rauminstallation heißt „KAPITEL“ und stammt von Dagmar Lippok. Das Pendel schwingt ständig zwischen den einzelnen Seiten des Buches, in dem verschiedene Objekte enthalten sind, die weibliche Attribute tragen wie kleine Söckchen, Ballettschuhe oder die erwähnten Fächer. Beim Umschlagen der Seiten setzt der Besucher automatisch das Pendel in Bewegung. Es stellt sich die Frage, wer entscheidet, was eine Frau trägt? Der Zufall (Pendel), ein Mann (der auf dem Thron sitzt) oder die Allgemeinheit (auf den Bänken)? Bei der Farbgebung (weiß/schwarz) kann auch die Assoziation Leben/Tod in den Sinn kommen. Der Tod als Bestandteil des Lebens und das Pendel kann immer einmal zur anderen Seite schwingen.

Die Ausstellung zwingt den Besucher auf eine sanfte Art, inne zu halten und über die zwei Seiten einer Medaillen nachzudenken. Zum Beispiel über Dominanz und Unterwerfung, schwarz und weiß, weibliches und männliches oder Frieden und Gewalt.

 

Die Rauminstallation ist noch bis zum 15. März zu sehen. Weitere Informationen und Öffnungszeiten der Galerie: www.galerie143.de