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Spieglein, Spieglein …

Heike Kabisch", "If you go Bold, I go Bolder", 2014
Heike Kabisch“, „If you go Bold, I go Bolder“, 2014

Nein, die Ausstellung „Mirrors“, die seit dem 09. April 2016 im Künstlerhaus zu sehen ist, beschäftigt sich nicht mit Märchen. Die elf Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Facetten, die Spiegel und Reflexionen mit sich bringen. Die Ausstellung ist bis zum 08. Mai 2016 zu sehen und wurde von Adriane Wachholz kuratiert.

Zu Reflexionen gehört Licht. Das Licht ist ein wesentlicher Bestandteil der Skulptur „-scape“ von Dorothea Nold. Ihre Turmmodule aus Spanholzplatten besitzen winzige Schilze durch die das Licht einfällt. So verändert das Licht je nach Stand der Sonne die Skulptur. Zusätzlich wirkt das spröde, matte Material roh im Gegensatz zu den speigelnden Hochglanzflächen.

Kitsch as Kitsch can – so könnte man die Arbeiten „Detox“ von Katja Tönnissen beschreiben. Ihre Lampen scheinen ihre Struktur zu verändern und wirken organisch wie eine sich öffnende Auster, die statt einer Perle eine Glühbirne besitzt. Mit starken Rottönen und Echtgold wirken die Lampen „overkitsched“.

Heike Kabisch zeigt mit „If you go Bold, I go Bolder“ ein Objekt, das auf den ersten Blick anmutig aussieht. Zwei kleine Figuren schauen sich vor einem blauen Kreis an. Ist es eine Art Sonnenuntergang oder droht eine Katastrophe? Diese Ungewissheit macht den Reit dieses Objektes aus.

Ein zerbrechliches Gleichgewicht ist die Arbeit „Tagundnachtgleiche“ von Gereon Krebber. An einer Aluminumstange hängt ein ovaler Spiegel und als Gegengewicht fungieren Gehwegplatten und ein Bronzeguss. Durch einen Anstoß kommt alles in Bewegung. Alles dreht sich um um die eigene Achse und auf eigenen Bahnen, aber ist auch gleichzeitig in Abhängigkeit mit den anderen Objekten.

Die Arbeiten von Thomas Musehold sind Fundstücke, er einerseits als Anschauungsmaterial andererseits an Anschauungsmaterial nutzt. Die Objekte werden durch Zeichnungen, Abformung oder chemische Prozesse bearbeitet. Daraus entstehen Objekte, die an Wohnungseinrichtungen aus den 50er Jahre erinnern oder tatsächlich der Natur entstammen können wie beispielsweise an Tannenzapfen.

Ein Spiegel, der mit Stoff bezogen wurde, steht im Mittelpunkt von Timo Kubes „United White Cloth“. Denn dadurch reflektiert der Spiegel nur sehr schwach den Raum, trotzdem bleibt eine Ahnung der Räumlichkeit erhalten. Somit bildet das Gewebe eine Art Schnittstelle zwischen dem bildlich Vorstellbaren und dem Tatsächlichen.

Folgende Künstlerinnen und Künstler sind zu sehen: Sophie Erlund, Philipp Fürhofer, Anton Ginzburg, Heike Kabisch, Gereon Krebber, Timo Kube, Claudia Mann, Thomas Musehold, Dorothea Nold, Linda Sanchez und Katja Tönnissen.

Öffnungszeiten des Künstlerhauses Dortmund: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr.