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Geschichten in Bildern

Welf Schiefer, Die War-Peace-Maschine.
Welf Schiefer, Die War-Peace-Maschine.

Wer bei den Arbeiten von Welf Schiefer an Dix oder Grosz denkt, der liegt nicht ganz verkehrt. Die Personen in Schiefers Zeichnungen sind ähnlich skurril wie die der alten meister. Der Künstler präsentiert in seinen Bildern Geschichten und zeigt einen enormen Detailreichtum. Zu sehen sind rund 30 Werke bis zum 30. September 2016 in der Galerie Art isotope am der Kampstraße 80.

Die Themen seiner Bilder nimmt Schiefer teilweise aus der Grimms Märchenwelt oder der Geschichte von „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Dabei kann die Ausführung durchaus blutig oder frivol sein. Eines seiner Kennzeichen ist sein unruhiger Strich beim Zeichnen.

Ausgestellt werden auch Druckgrafiken. Hierbei benutzt Schiefer eine alte Technik, in dem er farbige Papiere in die Drucke einbaut, somit entstehen Unikate.

Seit etwa zwei Jahren beschäftigt sich Schiefer mit einer Mischtechnik zwischen Zeichnung und Collage. Hierbei mischt der Künstler verschiedene Zeichnungen und klebt sie mit einem speziellen Lack auf seine Bilder. Damit ergibt sich ein auf den ersten Blick ein einheitliches Bild, erst beim genaueren Hinsehen, erkennt der Betrachter die Kleberänder.

Grafik, Ruß und Aquarell

Tina Wohlfarth, "Superior", Rußzeichnung, 2014, 59 x 42 cm.
Tina Wohlfarth, „Superior“, Rußzeichnung, 2014, 59 x 42 cm.

Mit Tina Wohlfarth stellt eine sehr vielseitige Künstlerin in der Galerie ART-isotope an der Kampstraße 80 aus. Es ist die erste Einzelausstellung in den neuen Räumen der Galerie und gezeigt werden über 30 Arbeiten von Wohlfahrt.

Es gehört sicher sehr viel geschick dazu, eine Rußzeichnung anzufertigen. Denn die Flamme, die das Papier „färbt“ muss vorsichtig geführt werden, denn ansonsten kann es passieren, dass man unschöne Löcher im Papier hat. Danach bearbeitet Wohlfarth diese Bilder noch mit einem Radiergummi, um scharfe Konturen herzustellen. So entstehen Portraits mit großer Ausdrucksstärke.

Das Hauptaugenmerk von Wohlfarth liegt ganz eindeutig beim Menschen. Vor allem sein Gesichtsausdruck hat es der Künstlerin angetan, wie auch in den Aquarellmalereien zu sehen ist. Hier erinnert sie ein wenig an die Arbeiten von Marlene Dumas.

Ihre Grafikarbeiten sind teilweise sehr aufwändig. Sie arbeitet mit der Mezzotinto-Technik. Diese aufwändige Technik schafft es, sehr kontrastreiche Druckergebnisse zu erzeugen. Dazu integriert sie noch Prägemuster und stanzt in akribischer Weise noch Stücke aus den Bildern aus.

Wohlfarth, die momentan noch ihr Meisterschülerstudium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden absolviert, bekam 2012 ein Reisestipendium und reiste nach Cleveland, Ohio. Dort inspirierten sie vor allem Stadtansichten mit den typischen Wasserspeichern, die sie in ihren Druckgrafiken umsetzte. Die Künstlerin bearbeitet die einzelnen Drucke dann noch mit Farben oder anderen Materialien zu einem individuellen Kunstwerk.

Die Ausstellungskonzeption entstand in Zusammenarbeit mit dem Kurs Galeriemanagement der WAM- Die Medienakademie.

ART isotope

Kampstraße 80

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 10 bis 14 Uhr uind von 15 bis 19 Uhr

www.art-isotope.de

 

Kristalline Prozesse

Robert Huber, "Hermetische Quelle", 2009, Monoammoniumphosphat, Glas, limitierte Auflage
Robert Huber, „Hermetische Quelle“, 2009, Monoammoniumphosphat, Glas, limitierte Auflage

Bei der Betrachtung von Arbeiten von Robert Huber erinnere ich mich an die Experimentierkästen von Kosmos. Da gibt es auch einen, der sich mit der Züchtung von Kristallen beschäftigt. Huber verknüpft diesen Kristallisationsprozess mit einer künstlerischen Form und Aussage. Zu sehen sind seine Werke vom 15. November bis zum 13. Dezember 2015 in der Galerie ART isotope.

Huber belässt es bei seinen Werken aber nicht nur bei der ästhetischen Schönheit von Kristallen, sondern er stellt sich die Frage: Wo ist die äußere Begrenzung, wann stoppe oder begrenze ich die Prozesse. Denn beim Kristallzüchten kann der Züchter zwar den Prozess steuern, doch wie die Kristalle genau aussehen, kann er nicht bestimmen. Huber benutzt Baumwolle als Trägerstoff, da fühlen sich die Kristalle anscheinend am liebsten.

So wachsen seine Kristalle innerhalb von Begrenzungen. Früher benutzte der Künstler fertige industrielle Formen wie Kissen, aber jetzt benutzt er selbst gestaltete Behälter mit denen er den Raum der Kristalle begrenzt.

Der Raum ist das Grundthema von Hubers Arbeiten. Wie erobern und durchdringen Kristalle des Raum? Wo ist die Grenze? Dabei arbeitet der Künstler durchaus mit Humor. In seiner Arbeit „Hermetische Quelle“ lässt er Kristalle in einer Flasche wachsen. Quasi abgefüllt kann man ein Exemplar aus der Quelle kaufen.

Ohne Kristalle kommt die Arbeit „Mem“ aus. Hier formt Huber aus einzeln abgeformten Kohlblättern einen riesigen Kohl. Durch die Übersteigerung der Funktion eines Blattes schafft der Künstler ein imposantes Werk, das wieder nach seinen Grenzen fragt.

Die Ausstellung von Robert Huber wird die letzte am alten Standort der Galerie ART isotope in der Wilhelmstraße sein, denn bald steht der Umzug zur Kampstraße an.

Mehr Informationen unter www.art-isotope.de

 

Zwischen Realität und Phantasie

Zeichnerische Ode an einen Briefträger von Horst Jenssen. "Heinzi", 1988, Farbradierung, 60,5x60 cm, 35/100.
Zeichnerische Ode an einen Briefträger von Horst Jenssen. „Heinzi“, 1988, Farbradierung, 60,5×60 cm, 35/100.

15 Jahre Art-Isotope in der Wilhelmstraße. Für dieses kleine Jubiläum präsentiert Galeriebesitzer Axel Schöber bis zum 25. Oktober 2015 eine besondere Ausstellung mit Werken von Horst Janssen unter dem Titel „Die Lust des Augenblicks“. Aus dessen umfangreichen Werk des vor 20 Jahren gestorbenen Künstlers fokussiert sich Schöber auf die Portraits und zeigt überwiegend Radierungen und Zeichnungen.

Horst Janssen (1929-1995) gehört mit Sicherheit zu den bedeutendsten Grafikern und Zeichnern der Nachkriegszeit. Er beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg als Illustrator und entwickelte ab den 60er Jahren seinen eigenen Stil. Obwohl in der Nachkriegszeit die abstrakte Kunst sehr im Fokus stand, hat sich Janssen zeitlebens auf die Figürlichkeit konzentriert.

Janssen machte aus seinen Drucken, die meist in einer Auflage von 100 erschienen, manchmal auch Unikate, indem er sie per Hand kolorierte. So kann es passieren, dass zwei Werke von ihm komplett anders aussehen, obwohl sie zur gleichen Serie gehören.

Sind seine früheren Arbeiten noch vom Expressionismus geprägt, steht der Hauptteil seiner Arbeiten zwischen der Neuen Sachlichkeit und dem Phantastischen Realismus. Janssen zeichnete oft sich selbst, hatte aber bei seiner Motivwahl keine Wertigkeit, was zu zeichnen würdig ist. Von seinem Briefträger Heinzi bis zu einem bemoosten Stein reicht das Spektrum. Dazu scheint Janssen sehr impulsiv gewesen zu sein. „Er hat den Augenblick sehr gelebt und hatte eine Spontanität im Gefühlsausdruck“, charakterisiert Schöber den Künstler.

In den 80er Jahren wendet sich Janssen auch der Landschaft als Motiv zu. Auch hiervon sind einige Beispiele („Kartoffelfeuer“) in der Ausstellung zu sehen.

Zu der Ausstellung gibt es auch Lesestoff über Horst Janssen zu kaufen sowie ein Momory-Spiel „Face to face“ mit verschiedenen Portraits. Das Memory-Spiel kostet 25 €. Währen der Museumsnacht werden Ausschnitte des Films „Janssen:Ego“ von Peter Voss-Andreae gezeigt.

70 Ausstellung hat Axel Schöber in seiner Galerie in den vergangenen 15 Jahren bereits gezeigt. „Qualität und Einzigartigkeit sind mir wichtig“, so Schöber über seine Auswahlkriterien. Im Fokus stehen Künstler, die bereits seit einiger Zeit auf dem Kunstmarkt etabliert sind, so dass plötzliche Sprünge in der Karriere eher selten ist. „Der Kunstmarkt ist ein langfristiges Projekt“, erklärt Schöber, der neben seiner Galerie auch auf Kunstmessen aktiv ist.

Zu den Höhepunkten zählt der Galeriebesitzer daher keine Einzelausstellung, sondern die Gemeinschaftsausstellungen wie „ART Spanner“. Hier mussten verschiedene Künstlerinnen und Künstler mit einem bestimmten Objekt ein Kunstwerk schaffen. Die Ergebnisse waren in ihrer Vielfalt überraschend.

Horst Janssen
„Die Lust des Augenblicks“
noch bis zum 25. Oktober 2015

Art isotope
Axel Schöber
Wilhelmstr. 38

Öffnungszeiten:Sonntag, Montag, Dienstag, Freitag von 14:30 Uhr bis 19:30 Uhr
www.art-isotope.de

Reduzierung auf die Form

Constantin Jaxy zeigt technische Dinge in ungewohnten Perspektiven.
Constantin Jaxy zeigt technische Dinge in ungewohnten Perspektiven.

Die Galerie ART-isotope von Axel Schöber präsentiert vom 29. Mai bis zum 26. Juni 2015 Zeichnungen und Objekte von Constantin Jaxy. Seine in Schwarz-Weiß gehaltenen Werke spielen mit dem Kontrast, der Perspektive und dem Licht.

Das Bild hängt über zwei Wände. Anders hätte es Galerist Axel Schöber und Künstler Constantin Jaxy nicht an die Wände der Galerie bekommen. Denn das Werk „Double Drive“ ist über fünf Meter lang. Für den Betrachter wirkt das Bild auf den ersten Blick wie ein fremdartiges riesiges Raumschiff, das durch das All schwebt. Doch in Wirklichkeit hat Jaxy zwei Werksfotos von Schiffsschrauben genommen und sie perspektivisch miteinander verwoben. Die Werke entstehen dann in einem schnellen Duktus. „Die Vorbereitungen dauern länger als die Durchführung“, so Jaxy.

Jaxy hat eine Vorliebe für technoide Motive, die oft wirken, als seien sie aus einem Science-Fiction-Film oder aus einem Comic entsprungen. Doch sie haben reale Vorbilder, sei es ein Glasdach eines russsichen Bahnhofes, ein Windkanal oder aber chinesische Kräne. „Ich suche gerne von Menschen energetisch aufgeladene Punkte auf“, erzählt Jaxy, der in Bremen geboren ist und dort schon als Kind gerne am Hafen dem Bau von Schiffen zugeschaut hat.

Für den Künstler ist die Form wichtiger als Farbe, daher arbeitet er konsequent in Schwarz und Weiß. Zudem beschäftigt ihn sehr stark die Umkehrung von Perspektiven und Größenverhältnissen. In seinem Objekten arbeitet Jaxy sehr stark mit dem Licht und Schatten. Seine Objekte erhalten durch den Schatten, den sie werfen eine weitere Dimension, sie lösen sich scheinbar vom Kunstwerk, bleiben aber mit ihm verbunden. So entsteht aus einer Form wieder eine andere Form.

Mit Licht und Schatten spielt auch seine Werkreihe CLOUD Kran, dessen Schwarz lackierte Oberfläche zunächst nicht darauf schließen lassen, aus welchem Material sie sind. So wirken die Kräne ein wenig wie düstere Vorbilder für Modellbahnanlagen.

ART-isotope • Galerie Schöber
Wilhelmstr. 38 (Ecke Friedrichstr.), 44137 Dortmund

Öffnungszeiten Sonntag, Montag, Dienstag, Freitag von 14:30-19:30 Uhr

mail@art-isotope.de
www.art-isotope.de

Abstrakte Landschaftsmalerei

Susanne Maurer, Februar #5, 2014, 95x90 cm
Susanne Maurer, Februar #5, 2014, 95×90 cm

Die Landschaftsbilder von Susanne Maurer stehen auf der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Wären nicht Horizonte erkennbar, man könnte ihre Werke für reine abstrakte Malerei halten. Doch die Künstlerin benutzt geschickte Farbcodierungen, um so beim Betrachter die Landschaften entstehen zu lassen. Zu sehen sind ihre Bilder vom 19. April bis zum 22. Mai 2015 in der Galerie ART-isotope.

Was macht eine Landschaft aus? Zunächst einmal die Farben. Dunkelgrün steht für Wald, hellgrün für Wiese, Felder sind gelb und das Meer ist blau. In den Schulatlanten haben wir diese Farbgebung kennengelernt. Einen ähnlichen Farbcode benutzt Susanne Maurer in ihren Werken, so dass uns die Farbgebung vertraut vorkommt. Trotzdem sind es keine „echten“ Landschaften, die vorher fotografiert oder skizziert wurden, um im Atelier auf Leinwand verewigt zu werden. Die Landschaften entstehen nur im Auge des Betrachters.

Zudem gibt es zwei Besonderheiten. Zunächst einmal arbeitet sie fast immer mit quadratischen Leinwänden, was unsere Sehgewohnheiten von Landschaft entgegenläuft. Denn das bekannte Landschaftsformat (landscape) ist meist 4:3 oder 16:9, also querformatig. Darüber hinaus spielt die Künstlerin mit der Position des Horizonts. Anders als bei der klassischen Landschaftsmalerei ist bei ihr der Horizont schon einmal sehr dominant oder kaum zu sehen. Dennoch bleibt der Horizont oft für den Betrachter als wichtiger Bezugspunkt erhalten.

Maurer, die ihren Bildern ausschließlich Monatsnamen gibt,  benutzt für ihren Malstil Elemente der Street-Art oder Graffiti-Kultur. So verwendet sie großflächige Lasuren, die sie erneut mit Farben übermalt. Maurer setzt viel auf Farbwirkung, sie arbeitet beispielsweise mit den Komplementärkontrast (rot-grün) und benutzt seit neuestem auch fluoreszierende Farben.

ART-isotope

Wilhelmstraße 38

Öffnungszeiten: Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag von 14:30 – 19:30 Uhr.

Der Mensch im Mittelpunkt der Ausstellung

Die "Köpfe" von Eberhard Bitter mit unterschiedlicher Gesichtsausdrücken.
Die „Köpfe“ von Eberhard Bitter mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken.

Mit Sieglinde Gros und Eberhard Bitter zeigt die Galerie ART isotope unter dem Titel „Gedankenspiele“ Skulpturen sowie Malereien und Zeichnungen der beiden Künstler. Was beide verbindet sind die Darstellungen von Menschen. Die Ausstellung ist vom 09. November bis zum 14. Dezember zu sehen.

Bei den farbigen Köpfen von Bitter kann der Betrachter einen spannenden Effekt beobachten. Von nahem wirken seine Bilder mit grobem Pinselstrich gemalt und roh. Schaut man aber von einer gewissen Entfernung scheinen die Farben zu verschmelzen und ein klareres Bild entsteht im Kopf des Betrachters. Dennoch ist der Gesichtsausdruck in seinen „Köpfen“ schon zu Beginn zu erkennen. Wir merken sofort, ob eine Person wütend, traurig oder gut gelaunt ist. Auch seine großformatigen Arbeiten wie „Nach-Denken“ lässt Assoziationen beim Betrachter entstehen.

Die anderen gezeigten Arbeiten von Bitter sind klassische Aktzeichnungen überwiegend in Tusche und Acryl. Sie sind zwar figurativ, aber nicht fotorealistisch, sondern abstrahiert.

Die Skulpturen von Sieglinde Gros stellen ebenfalls den Menschen im Mittelpunkt. Sie arbeitet figurativ und benutzt für ihre Skulpturen unterschiedliche Hölzer von Ulme bis Eiche. Das Neue an ihren Arbeiten ist, dass sie mit Farbe arbeitet und reliefartige Elemente in ihre Skulpturen einarbeitet. Immer steht die Frage im Mittelpunkt: Wie stehen wir mit anderen Menschen in Beziehung. Sehr schön ist das in der Skulptur „Mitgänger“ zu sehen, bei der kleine Menschen am Bein hängen.

ART-isotope

Wilhelmstraße 38

Öffnungszeiten: Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag von 14:30 bis 19:30 Uhr

www.art-isotope.de

Performance Art mit Künstlergruppe SAKATO KATOSA

Kai Hillebrand fängt in seinen Fotografien das Expressive des Tanzes ein.
Kai Hillebrand fängt in seinen Fotografien das Expressive des Tanzes ein.

Die Galerie ART-isotope in der Wilhelmstraße 38 zeigt vom 25. September bis zum 12. Oktober 2014 Action Painting, Fotografie, Malerei und Tanz dargeboten durch die Künstlergruppe SAKATO KATOSA sowie Skulpturen von Sieglinde Gros.

„Ich wollte für die Dortmunder Museumsnacht etwas besonderes präsentieren“, erklärte Axel Schöber, Galerist von ART-isotope. Das Ergebnis ist eine Tanzperformance der Gruppe SAKATO KATOSA auf dem Alfons-Spielhoff-Platz um 21:00 Uhr und 22:15 Uhr. Die Gruppe besteht aus der Künstlerin Sarah Jil Niklas, die den Tanzpart übernehmen wird, Kai Hillebrand (Fotografie) und Thomas Volkmann (Malerei). Niklas ist vom Tanz fasziniert. Ihre Arbeiten von Balletttänzern hingen bereits im Dortmunder Ballettzentrum, auch in der Galerie werden einige ihrer Werke gezeigt. Niklas schafft es, mit unterschiedlich großen Holzblöcken die Bewegung und den Anmut von Tänzern auszudrücken. Während der Performance wird Niklas tanzen unter dem Titel „Lass meinen Körper durch das Chaos tanzen.“

Kai Hillebrand wird fotografieren, seine Fotografien sind direkt bei oder nach einer Performance entstanden und halten in fast abstrakter, archaischer Form die Tanzbewegungen fest.

Thomas Volkmann nimmt die Bilder von Hillebrand und bearbeitet sie mit malerischen Mitteln weiter. Der Betrachter seiner Werke kann wählen: Ist es eher eine Destruktion von Bildern oder eine Ergänzung? Volkmann betont in seinen Werken oft das archaische, wilde, dämonische in der Kunstform Tanz.

Eine Art „Ruhepol“ sind die Skulpturen von Sieglinde Gros, denn sie bewegen sich nicht. Ihre Gruppe von Menschen verharrt in der Position, denn sie sind aus Holz. Doch auch sie könnten mit Tanz zu tun haben. Vielleicht sind es eine Gruppe von Tänzern, die hinter der Bühne gespannt auf ihren Auftritt warten.

ART-isotope

Wilhelmstraße 38

44137 Dortmund

Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag 14:30 – 19:30 Uhr

und natürlich während der Dortmunder Museumsnacht am 27. September von 16 bis 24 Uhr.

Irritierende Innenansichten

Küchenszene  mit Hummer und Pizzastücken von Dorothea Schüle (Ankunft im Schlaraffenland, 2011, 115x150, Öl auf Nessel).
Küchenszene mit Hummer und Pizzastücken von Dorothea Schüle (Ankunft im Schlaraffenland, 2011, 115×150, Öl auf Nessel).

Premiere in Dortmund: Die Galerie „ART isotope“ zeigt vom 24. August bis zum 19. September 2014 eine Einzelausstellung von Dorothea Schüle unter dem Titel „Intérieurs“. Die ausgewählten Werke zeigen überwiegend Innenansichten von Räumen und verblüffen durch Farbgestaltung und Perspektive.

 

Ein Blick auf das Bild „Sinn und Sinnlichkeit“ irritiert. Aus welcher Perspektive hat die Malerin denn das Bild gemalt? Antwort: aus verschiedenen. Während die Dinge auf dem Tisch von einer schrägen Position gemalt wurden, erscheinen die Stühle aus einer Perspektive von oben. Schüle benutzt also die Perspektiven, um damit zu spielen. Dann zu den Farben: Die Künstlerin benutzt einerseits eine reduzierte Farbpalette (bei „Sinn und Sinnlichkeit“ sind es überwiegend Blautöne), die sie aber mit expressionistischen Farben wie beispielsweise Rosa für das Licht mischt. „Dorotea Schüle hat bei Professor Kuhna studiert, der seinen Schülern ihre Freiheiten ließ, aber sehr auf den korrekten Umgang mit Farbe geachtet hat“, so Axel Schöber, Galerist von „ART isotope“.

 

Schüles Bilder sind gegenständlich, aber sie geht frei mit der Fegenständlichkeit um. Es sind keine fotorealistischen Abbildungen, Schüle reduziert behutsam und lässt die Linien in ihren Bildern stärker hervortreten. Ein weiteres Merkmal ihrer Bilder ist die Üppigkeit. Auf den Tischen stehen Sektflaschen, in der Küche gibt es Hummer und das Klavier steht vermutlich in einer Lounge eines exklusiven Hotels.

Macht Lust auf einen Besuch in einer Eisdiele (Tuttifrutti, 2014, 30x25, Öl auf Nessel von Dorothea Schüle)
Macht Lust auf einen Besuch in einer Eisdiele (Tuttifrutti, 2014, 30×25, Öl auf Nessel von Dorothea Schüle)

Eine weitere Besonderheit von Dorothea Schüle ist ihr Arbeitsmaterial. Sie malt ihre Ölbilder auf Nessel. Nessel ist ein grober Leinwandstoff, der ursprünglich aus Brennnesselfasern hergestellt wurde. Für die Künstlerin ist diese grobe Struktur aber kein Makel.

 

Dorothea Schüle „Intérieurs“

vom 24. August bis zum 19. September 2014

ART isotope

Wilhelmstraße 38

Öffnungszeiten: Sonntag, Montag und Freitag von 14.30 bis 19:30 Uhr

www.art-isotope.de

 

Unentdeckte Talente

 

Tim Wandschneider, Die Überfahrt, 2013, Bleistift auf Papier, 52x36 cm
Tim Wandschneider, Die Überfahrt, 2013, Bleistift auf Papier, 52×36 cm

„Hidden champions“ nennt man in der Fachsprache mittelständische Unternehmen, die weltweit Marktführer sind, aber in der Öffentlichkeit fast unbekannt sind. Die beiden „Hidden talents“, die Axel Schöber in seiner Galerie ART-isotope vorstellt, sind sicher keine Marktführer, aber sind in der Öffentlichkeit unbekannt. Was daran liegt, dass das die erste Ausstellung von Susanne Woelk und Tim Wandschneider ist. Zu sehen sind ihre Arbeiten vom 18. Mai bis zum 20. Juni 2014.

 

Vermutlich täuscht der erste Eindruck beim Betrachten der Zeichnungen von Tim Wandschneider. Es scheint, als sei das Foto im Rechner mit einem Zeichnen-Effekt von Photoshop bearbeitet worden, fertig. Doch beim zweiten, näheren Hinsehen sieht der Betrachter deutlich: Das ist alles selbst gezeichnet. Und beim Betrachten der fotorealistischen Bilder überfällt einem so etwas wie Ehrfurcht vor dieser Kunst. Hinzu kommt, dass Wandschneider jedes seiner Bilder nur mit einer Bleistiftstärke zeichnet. Die verschiedenen Grauwerte kreiert er durch Verdichten oder Auflockern der Struktur.

„Ihm geht es um Allgemeingültigkeit“, sagt Galerist Schöber zu den Themen von Wandschneiders Bildern. Sie haben aber durch ihren Fotorealismus durchaus etwas von einem Zeitdokument.

 

Bei Susanne Woelk war ihr eigener Qualitätsanspruch im Weg. So arbeitete sie zunächst nach ihrem Studium als Krankenschwester. Mittlerweile findet sie – zurecht -,. dass ihre Bilder der Öffentlichkeit gezeigt werden können. Ebenso wie Wandschneider benutzt sie Fotos als Vorlage. Ihre präsentierten Bilder, die allesamt keine Titel haben, lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Einmal in großformatige realistische Abbildungen von Bonbonpapieren, in denen die Farbgebung eine wichtige Rolle spielt.

Bei denen anderen Bildern arbeitete sie mit gezielten Unschärfen. Dadurch entwickeln die Motive eine Bewegungsdynamik.

 

Beiden Künstlern ist gemeinsam, dass sie an der FH Dortmund Design studierten. Woelk von 1981 bis 1997 und Wandschneider von 1998 bis 2004.

 

Susanne Woelk, o.T., 2000, Öl auf Leinwand, 80x100 cm
Susanne Woelk, o.T., 2000, Öl auf Leinwand, 80×100 cm

Hidden talents

ART isotope

Wilhelmstraße 38

44137 Dortmund

www.art-isotope.de