Schlagwort-Archive: Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922-1945

Ausstellung zum antifaschistischen Widerstand in Europa 1922 -1945

Sie hatte schon für großes Aufsehen bei ihren Stationen im Europa-Parlament (Brüssel) und bei der Documenta in Kassel gesorgt. Nun wird die Ausstellung „Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922-1945“ vom 7. Juni bis zum 5. Juli 2018 in der Agora im Dietrich-Keunning-Haus (DKH) in unserer Stadt zu sehen sein. Dies geschieht auf Einladung der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Dortmund“ (VVN) und der Steinwache in unserer Stadt.

Diese Ausstellung ist unter Beteiligung der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und das nationale belgische Institut der Veteranen und Opfer des Krieges (IV-INIG) und Unterstützung einiger Musen und Institutionen aus Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden entstanden.

Auf 50 Stellwänden sind Berichte zu lesen und Bilder zu sehen, die Zeugnis ablegen über den Widerstand und mutigen Kampf um Menschenwürde von einzelnen Menschen oder Gruppen in dieser Zeit. Es geht darum darzustellen, wer hat wie, wo und aus welchen Beweggründen Widerstand geleistet. Dabei wird gezeigt, das der Kampf gegen den Faschismus in Europa unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Weltanschauung stattfand und von notwendiger Solidarität getragen war. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm aus Führungen für Schulen und sonstige interessierte sowie kulturelle und politische Bildungsveranstaltungen. Unterrichtsmaterialien für Schulen und ein viersprachiger Katalog in deutscher, französischer, englischer und flämischer Sprache stehen zur Verfügung.

Kontakt per E-Mail: vvndo@gmx.de

Levent Arslan, kommissarischer Leiter des DKH freut sich, diese Ausstellung in diesem soziokulturellen Begegnungszentrum die Ausstellung zeigen zu können.

Bürgermeisterin Birgit Jörder hat die Schirmherrschaft übernommen und wird die Ausstellung am Donnerstag, den 7. Juni 2018 um 18:00 Uhr vor Ort eröffnen.

Über den Widerstand gegen den Faschismus informiert die Ausstellung im Dietrich-Keuning-Haus. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.
Über den europäischen Widerstand gegen den Faschismus informiert die Ausstellung im Dietrich-Keuning-Haus. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.

Ab 19:00 Uhr wird dann die Rapper-Band gegen Rechts „Microphone Mafia“ aus Köln für einen musikalischen Einstieg sorgen. Sie werden von der Esther und Joram Bejarano auf der Bühne begleitet. Deren Mutter , die 92-jährigen Esther Bejarano, reist als Zeitzeugin als eine der wenigen Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau durch das Land. Sie überlebte als Teil des „Mädchenorchester“ im Todeslager und singt mit ihren Kindern in der Gruppe „Coincidente“ antifaschistische und jüdische Lieder.

Die Rapper Kutlu Yurtseven, Signore Rossi und DJ Öner haben ihre Musik gesampelt. Daraus sind zwei CD‘s entstanden und sie hatten schon bei einige Auftritte mit ihnen für Aufsehen gesorgt.

Das Motto „Preserving Memories – Bewahrung der Erinnerungen“ zeigt deutlich, wie wichtig gerade auch in unserer Zeit da erinnern, die Wachsamkeit und Mut zum Widerstand und „nein“ Sagen ist.

Der in Dortmund bekannte Schauspieler Andreas Weißert wies beim Pressegespräch auf die Bedrohung rechtspopulistische Parteien hin. Die Gefahr bestehe aber heute vor allem auch auf deren Sogwirkung auf die bürgerliche Mitte hin.

Am 27. Juni 2018 wird Weißert zusammen mit seinem Schauspielkollegen Carsten Bülow um 19:30 Uhr im DKH eine Lesungen mit deutschen antifaschistischen Texten halten. Besonders beeindruckt hat ihn, wie er sagt, von Hans Fallada „Jeder stirbt für sich allein“ (1947).

Die Zeitzeugen sterben so langsam aus. Um so wichtiger ist es, durch die Nachfahren, deren Vermächtnis und Mahnung wach zu halten. Traute Sander (VVN) erzählte von ihrer Gruppe „Kinder des Widerstands“. Sie ist Tochter eines jungen Widerständlers, der der von den Nazis ermordet wurde.