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Alice im Wunderland – Ein fast psychodelisches Weihnachtsmärchen

Am 11. November feierte das KJT Weihnachtsmärchen 2023 von Andreas Gruhn seine Premiere … und der „Märchenonkel“, der fantastische Geschichten auf die Bühne bringt, hat wohl wieder einen Weihnachtshit gelandet. Das Publikum war begeistert und spielte geradezu mit, denn bei Fragen auf der Bühne/im Stück, wo man denn nun müsse, kam die Antwort prompt von den jungen Zuschauern.

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Fantasievolle Alice im Fletch Bizzel

Am 21. August 2021 hatte die neue Produktion „Alice im Wunderland“ der Kulturbrigaden unter der neuen künstlerischen Leitung von Rada Radojcic Premiere im Fletch Bizzel. Ein schwarz-weiß hypnotisierendes Bühnenbild traf auf bunte Kostüme, viel Musik und spielfreudige Akteure.

Die Geschichte von Alice im Wunderland ist oft erzählt worden. Ob im Film oder auf der Bühne, die Geschichte von Alice fasziniert junge und junggebliebene Menschen. Kein Wunder, dass Regisseurin Rada Radojcic nach 2015 erneut ihre Alice auf die Bühne schickte und mit der Hilfe des Fletch Bizzels zu Zuschauerinnen und Zuschauer in eine fantastische Welt schickte. Denn sind wir nicht alle ein bisschen verrückt?

Obwohl sich Radojcic mit der Bühnenbildnerin Anna Hörling eine wirklich gute Partnerin an die Seite gestellt hatte, blieb das Markenzeichen der Kulturbrigaden erhalten: die bunten, farbenfrohen Kostüme. Sie kontrastierten wunderbar das hypnotische Bühnenbild, das uns immer tiefer in das Wunderland hineinzog und seine skurrilen Bewohner präsentierte.

Die Grinsekatze irritiert Alice ziemlich. (Foto: © Kulturbrigaden)
Die Grinsekatze irritiert Alice ziemlich. (Foto: © Kulturbrigaden)

Präsentiert wurden unter anderem das Kaninchen, die Raupe, der Märzhase, der verrückte Hutmacher, sprechende Blumen, Humpty Dumpty, die Herzogin, die Grinsekatze und natürlich die Herzkönigin. Alle haben eine eigene – meist skurrile – Persönlichkeit. Die Raupe entspannt sich beim Shisha-Rauchen, die drei sprechenden Blumen sind blasiert und machen sich über Alice lustig. Natürlich ist die Herzkönigin grausam und wird dementsprechend mit dem Star-Wars-Motiv von Bösewicht „Darth Vader“ auf der Bühne präsentiert. Fehlt natürlich Alice: Die Schauspielerin geht mit ihrer Figur durch alle Emotionen, ist gerne vorlaut und zeigt sich voller Spielfreude.

Musik und Choreografie sind ein wichtiges Element im Stück. Der Klangteppich mit Liedern und die große Choreografie bei der Teeparty passen sehr gut in das Stück und ergänzen es zu einem stimmigen Gesamtbild. Wer das Stück bereits 2015 im Depot gesehen hat, wird einige Szenen wiedererkennen, aber Radojcic hat sie gehörig aufpoliert und weiterentwickelt.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dem Fletch Bizzel einen Besuch abzustatten und mit Alice den Sprung ins Kaninchenloch zu wagen.

Weitere Termine: Am 12. und am 17. September, am 01. und 02. Oktober sowie am 17. und 18. Dezember 2021.

Kartenbestellungen unter www.fletch-bizzel.de

Mit Alice nimmt das Fletch wieder Fahrt auf

Aufgrund rechtlicher Streitereien war das Theater Fletch Bizzel nicht nur durch Corona blockiert. Um das Theater wieder ans Laufen zu bekommen, hat Horst Hanke-Lindemann, das Urgestein hinter dem Theater, Rada Radojcic bis zum Dezember als kommissarische Leitung eingesetzt. Die Interimslösung ist beileibe kein Notnagel, denn Radojcic war vorher bereits im Gespräch als Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung des Fletch. Zudem kennt sie das Haus durch viele Produktionen seit Jahren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass überhaupt wieder Premieren stattfinden, so Hanke-Lindemann. „Das Haus soll nicht brach liegen“.

Mit „Alice im Wunderland“ startet die erste Premiere am 21.08.2021 um 20 Uhr. Das Stück ist für Rada Radojcic nicht unbekannt. Bereits 2015 inszenierte sie mit den Kulturbrigaden das Stück im Theater im Depot. Doch nach sechs Jahren hat sich viel verändert. Damals waren viele der Mitwirklenden Kinder, in der diesjährigen Inszenierung spielen sogar zwei Mitglieder des Ensembles Fletch Bizzel mit, so dass aus einem Kinderstück ein Familienstück entsteht.

Die Herzogin im schwarz-gelben Outfit im schwarz-weißen Bühnenbild. (Foto: © Rada Radojcic)
Die Herzogin im schwarz-gelben Outfit im schwarz-weißen Bühnenbild. (Foto: © Rada Radojcic)

Ein besonders wichtiges Element in dem Stück wird die Musik sein. „Es gibt Live-Musik von musikalischen Leiter Dixon Ra“, erklärt Radojcic. „Zudem haben wir eigens für das Stück komponierte Songs.“

Ein besonderes Merkmal in den Produktionen der Kulturbrigaden sind die farbenfrohen und ausgefallenen Kostüme von Rada Radojcic. Dieses Mal hat sie mit Anna Hörling eine Verbündete gefunden, die für die nötige Finesse sorgt. Hörling hat auch das Bühnenbild entworfen, das im Gegensatz zu den Kostümen in schwarz-weiß gehalten ist.

Der Choreograph Erin Tobi ist ebenfalls mit von der Partie und sorgt bei der Tee-Party für Schwung im Stile der Tänze der 40er Jahre.

Zurück zum Theater Fletch Bizzel. Corona ist und bleibt ein Thema für Theater. „Glücklicherweise“ hat die Pandemie dafür gesorgt, dass das Fletch Bizzel künftig mit einer Klimaanlage wird. Was aber – nicht nur für dieses Haus – problematisch bleibt, ist die Zuschauerauslastung. Hanke-Lindemann ist skeptisch, dass es wieder zu einer 100% Auslastung kommen wird. Doch er macht Mut: „Wenn 140 Plätze nicht gehen, dann wenigstens 70. Dieser Weg muss beschritten werden.“

Neben dem Premierenwochenende am 21. August um 20 Uhr und am 22. August 2021 um 16 Uhr finden weitere Termine statt am 12. und am 17. September, am 01. und 02. Oktober sowie am 17. und 18. Dezember 2021 statt.

Weitere Informationen und Kartenbestellungen unter www.fletch-bizzel.de

Alice in drei Akten

„Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll ist ein Klassiker der Kinderliteratur und es ist kaum verwunderlich, dass das Stück regelmäßig auf dem Spielplan von Theatern oder anderen Kultureinrichtungen steht. Das Theater im Depot zeigte 2015 „Alice im Wunderland“ in der Inszenierung von Rada Radojcic, im Operntreff gab es 2017 die Version „Wunderland“ als Songzyklus, 2018 hatte sogar ein Ballett Premiere unter dem Namen „Alice“ mit Choreografien von Mauro Bigonzetti.

2021 haben sich drei Theater (Das Bochumer Theater Rottstr5, artscenico aus Dortmund und das Theater Kohlenpott aus Herne) zusammengeschlossen, um den Stoff in der Fassung von Roland Schimmelpfennig nicht auf die Bühne zu bringen, sondern in drei unterschiedlichen Parks. Den Beginn machte Dortmund und der Fredenbaumpark am 12. August 2021. Spannende Frage: Verderben viele Alices den Brei oder gab es eine gemeinsame Sprache?

Den Beginn machten die Bochumer vom Theater Rottstr5 unter der Regie von Benjamin Werner. Selina Paula Liebert spielte die Alice im ersten Teil als kindliche Figur, die aber durchaus neugierig war. Beeindruckend war das Kostüm der Königin. In einer riesigen, über 2 Meter großen Figur mit rotem Kleid, gab Alexander Gier schon mal einen Vorgeschmack, wozu die Herzkönigin fähig war. Mit seiner verzerrten Stimme erschreckte er nicht nur Alice.

Das Kostüm der fünf Alices  aus Herne erinnert ein wenig an die Zeichentrickfigur aus dem Disney-Film. Zu sehen sind: 
Lasse Borutta, Gareth Charles, Carina Langanki, Emily Leimbach und Baker Tarchichi.
Das Kostüm der fünf Alices aus Herne erinnert ein wenig an die Zeichentrickfigur aus dem Disney-Film. Zu sehen sind:
Lasse Borutta, Gareth Charles, Carina Langanki, Emily Leimbach und Baker Tarchichi.

Kleiner Einwurf: Bei den Bochumer und Dortmunder Teilen gingen die Besucherinnen und Besucher quasi von einer Station zur anderen, um dort für etwa 10 Minuten zu verweilen. Sitzmöglichkeiten gab es wenige. Das sollte im Hinterkopf behalten werden.

Die „Übergabe“ der Bochumer an die Dortmunder von artscenico fand bei der Raupe statt. Stilecht wurde die Gruppe von Dideldei und Dideldum (Cynthia Scholz und Chino Monagas) in einer Art Raubüberfall empfangen. Unter der Regie von Rolf Dennemann spielte Stefanie Winner eine deutlich „erwachsenere“ Alice, die sich nicht mehr so leicht ins Bockshorn jagen ließ und dementsprechend selbstbewusster auftrat. Elisabeth Pleß spielte eine ebenso geheimnisvolle wie chillige Grinsekatze, die sogar die Besucherinnen und Besucher ermunterte, das Lied „Entspann‘ dich“ mitzusingen. Einen gelungenen Auftritt hatte auch Sascha von Zambelly, der als distinguierter englischer „Humpty Dumpty“ ein schönes Rededuell mit Alice führte. Musik gab es auch: The Royal Squeeze Box spielte zwei Songs von Queen „I want to break free“ (für den eiförmigen Humpty Dumpty“) und gegen Ende „Bohemian Rhapsody“.

Dann ging es zu den Hernen vom Theater Kohlenpott. Hier gab es gleich fünf Alices. Lasse Borutta, Gareth Charles, Carina Langanki, Emily Leimbach und Baker Tarchichi spielten aber nicht nur die Figur der Alice, sondern auch die andere Figuren wie der Hutmacher oder der Märzhase wurden bedacht. Um die Gerichtsverhandlung zu inszenieren, verwandelte sich eine Person durch Aufsetzen einer schwarzen Krone in die Herzkönigin. Dabei kam es auch zu einer Charakteränderung.

Der dritte Teil fand an einem Ort statt, daher gab es Sitzgelegenheiten (Getränkekisten), besonders spannend war auch zu sehen, dass zufällige Besucher stehen blieben, um das Spiel der jungen Leute zu verfolgen. Dabei gab es eine lustige Szene, als einer der Schauspieler kurz einen E-Roller einer Besucherin entführte. Insgesamt zeigten die Fünf unter der Leitung von Henner Kallmeyer große Spielfreude.

Am Ende vereinigten sich alle Alices und alle weiteren Beteiligten zu einem großen gemeinsamen Abschlusslied.

Das Stück kann man nur noch in Bochum und in Dortmund erleben. Im Rechener Park in Bochum wird es sicher andere Bedingungen geben als im Fredenbaumpark, sodass es durchaus sinnvoll ist, sich mal beide Orte anzusehen. Man sollte etwas gut zu Fuß sein und Stehen können, denn das Stück dauert etwa zwei Stunden und hat keine Pause. Sitzgelegenheiten gibt es an zwei Stellen.

Es war sehr interessant zu sehen, wie jeder der drei Regisseure sich ‚seine‘ Alice vorstellt und welche Figuren aus dem Buch in den Mittelpunkt gestellt werden.

Alles in allem eine gelungene Reise in Wunderland im Fredenbaumpark.

Weitere Termine:

20./ 18h und 21.08.2021 17 Uhr und 22.8.2021 16h – Rechener Park Bochum
27./08. _ 18 Uhr und 28.08. – 16 Uhr – Fredenbaumpark Dortmund

Einlasskonditionen
Preise (15€ regulär/ 10€ ermäßigt), Reservierungen nur per Email im Voraus möglich
Karten unter: karten.aliceimpark@gmx.de
Infos unter: info.aliceimpark@gmx.de

Die Zuschauerzahl beläuft sich auf 50 Personen pro Vorstellung, in Dortmund auf 30 Personen.
Die aktuellen Hygienebestimmungen der Corona-Schutzverordnung gelten.

Wunderland – Alice im zauberhaften Operntreff

Wer kennt nicht die Geschichte von Lewis Carolls „Alice im Wunderland“. Bei der Premiere der Familienoper „Wunderland“ verwandelte sich der Operntreff im Dortmunder Opernhaus zu einem zauberhaftes Wunderland.
Unter der Regie von Ilaria Lanzino wurde die märchenhafte Story für die Junge Oper mit einem speziellen Songzyklus (Anna Schreier) und Text von Alexander Jansen bearbeitet.
Anna Schreier konzipierte der Handlung entsprechende eine abwechslungsreiche Klangmusik für Klarinette, Schlagzeug, Akkordeon und Kontrabass. Ein kleine Abteilung der Dortmunder Philharmoniker begleitete die Handlung tatkräftig und effektiv.
Als Sänger und Sängerinnen dabei waren die schon aus „Piraten fluchen nicht“ 2015/2016 in guter Erinnerung Boshana Milkov und Marvin Zobel, sowie die hier durch viele Aufführungen bekannte Sopranistin Julia Amos als Alice.
Der Innenraum war neben den Stühlen im hinteren Bereich mit vielen Kissen ausgestattet, so das die kleinen und großen Zuhörer auch teilweise mitten drin in der Handlung befanden. Diese erstreckte sich über den ganzen Raum.
Beim Spielen mit zwei Freunden bekommt Alice einen Ball an den, fällt hin und der „goldene Nachmittag“ nimmt seinen Lauf. Ihr Stoffhase wird lebendig und läuft weg. Auf der Suche nach ihm beginnt für Alice ein fabelhaftes, fantasievolles Abenteuer. Großes wird klein, und Kleines wird groß. Alles ist plötzlich anders. Antworten, auf die es keine Fragen gibt. Im Wunderland ganz normal.

Das Wunderland verzaubert: Alice beim Hutmacher. (v.l.n.r.) Boshana Milkov, Julia Amos und Marvin Zobel. (Foto: © Theater Dortmund)
Alice beim Hutmacher. (v.l.n.r.) Boshana Milkov, Julia Amos und Marvin Zobel. (Foto: © Theater Dortmund)

Auf ihrer Abenteuerreise begegnen ihr unter anderem ein sprechendes Kaninchen, eine rauchenden Raupe, eine Grinsekatze und ein verrückter Hutmacher. Er verrät ihr:„Unmögliche gelingt nur, wenn man es für möglich befindet“. Kleiner Wermutstropfen: Die Herzkönigin und der Herzkönig fehlten leider.
Mit einfachen Mitteln und verschiedensten Accessoires wurde eine zauberhafte Atmosphäre erzeugt. Die drei SängerInnen überzeugten nicht nur mit ihren Stimmen, sondern legten auch eine enorme Spielfreude an den Tag. Ein Motto von „Wunderland“ lautete: „Bei Gefahr wird gesungen.“
Eine Parabel um Macht und Bedeutung der Fantasie, mit Spaß auf die junge Opernbühne gebracht.

Informationen über weiter Aufführungen erhalten Sie unter www.theaterdo.de