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Achtsamkeit gegen Angst und Hass

Das Städte übergreifende Jugendtheaterprojekt der Kulturmetropole Ruhr „Pottfiction“ hatte am 17.05.2017 im Dortmunder Kinder-und Jugendtheater Premiere mit ihrer neuen Produktion „Achtung.Liebe!“. Wie wir Achtsamkeit und Liebe in Zeiten von Terror und Gewalt entwickeln können, war hier das Thema.

Die zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen (16-23 Jahre) hatten diese Performance unter der Leitung von Lisa Maria Heigl und der Unterstützung von drei Profis aus verschiedenen künstlerischen Sparten zusammen entwickelt.

Andreas Gruhn (Direktor KJT und Regie) für den Bereich Schauspiel, Oliver Sproll für die Masken, und Felix Bürkle für den Bereich Tanz und Choreografie gaben Inputs und Impulse für dieses sparten-übergreifende spannende Experiment.

Auf der fast leeren Bühne standen nur vier graue Bänke und mehrere Scheinwerfer im Hintergrund sorgten für unterschiedliche Lichtstimmungen.

Die jungen Akteuere schufen beeindruckende Bilder und spielten gekonnt mit den ausdrucksstarken Masken. Mit den künstlerischen Ausdrucksformen wie Pantomime, Tanz und Schauspiel setzten sie sich mit Ängsten vor dem „Fremden“, Menschenmassen und der Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und als „Ich“ angenommene Persönlichkeit auseinander. Die Masken vor den Gesichtern waren nicht nur Symbol für Bedrohung, sondern auch für die Tatsache, dass wir alle im Alltag oft „Masken“ im übertragenem Sinn zu unserem Schutz tragen, hinter denen wir uns „verstecken“ können. Es geht auch darum, hinter diese Masken zu blicken und so eventuell Ängste und Vorurteile abzubauen und Vertrauen zu entwickeln. Vertrauen entwickeln wurde von den Akteuren plastisch mit der Übung „sich fallen lassen und aufgefangen werden dargestellt.

Die Ängste und Bedrohungen wurden von bedrohlichen Geräuschen und Musik im Hintergrund dramaturgisch verstärkt. Der Wunsch nach Geborgenheit fand besonders seinen Ausdruck, als sich alle Akteure wie ein Embryo im Mutterleib auf den Boden legte. Ein besonderer Moment war, als alle Akteure auf der Bühne langsam nach vorne gehend unter zunehmend bedrohlicher Geräuschkulisse die Daten und Fakten der in immer kürzeren Abständen zunehmenden Terrorakte vorlasen.

Drei der Akteure spielten auch live auf der Bühne mit Gitarre und Streichinstrumenten.

Ein gelungenes Zusammenwirken verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen. Ein großes Kompliment auch für die „lebendigen“ wunderbaren Masken.

Informationen über weitere Vorstellungstermine erhalten Sie unter www.theaterdo.de

Sehnsucht nach Liebe und Achtsamkeit

[fruitful_alert type=“alert-success“]Den Ängsten ausgeliefert. Assoziative Bilder bei „Achtung, Liebe!“ (Foto: © Carmen Körner)[/fruitful_alert]

Pottfiction wurde als städteübergreifendes Jugendtheaterprojekt der Kulturmetropole Ruhr 2009 ins Leben gerufen. Beteiligt waren die Kinder-und Jugendtheater der Städte Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm, Bochum, Herne und Hagen. Es sollte neben der Vernetzung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Ruhrgebietsstädten vor allem Raum zum Ausprobieren und für die Entwicklung von Zukunftsvisionen geben. Es werden viele Workshops und ein jährliches Sommercamp angeboten. Dieses Jahr werden zum Sommercamp 90-100 junge Menschen in Hamm erwartet. Seit 2013 findet dieses Jugendtheaterprojekt kontinuierlich statt.

Als Ergebnis aus dem letzten Sommer wird jetzt am 17. Juni 2017 um 20:00Uhr im Dortmunder KJT „Achtung Liebe“ im Rahmen von Pottfiction vorgestellt. Es beschreibt ein Thema, was diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Herzen liegt. Wie können wir Achtsamkeit und Liebe entwickeln in einer Umwelt, die geprägt ist von Hass, Gewaltbereitschaft und Terrorangst und Mangel an Empathie.

Eine Theaterpädagogin (Lisa Maria Heigl) sowie drei Künstler aus unterschiedlichen Kunstsparten haben zusammen mit zehn jungen Leuten im Alter von 17 bis 23 Jahren ein Jahr an dem ausgesuchten Projekt gearbeitet.

Sie entwickelten gemeinsam Textarbeit, Pantomime und Körperarbeit, sowie Tanz und Performance. Die jungen Menschen bekamen von den drei Künstlern viele wichtige Inputs und Impulse. Andreas Gruhn (Direktor KJT und Regie) für den Bereich Schauspiel, Oliver Sproll für die Masken, und Felix Bürkle für den Bereich Tanz und Choreografie.

Es ist kein Theaterstück im herkömmlichen Sinn, sondern eine Theaterperformance. Schauspiel, Masken und Tanz werden von den jungen Akteuren benutzt, um assoziative Bilder auf der leeren Bühne entstehen zu lassen,“ so Gruhn.

Inhaltlich werden vier Kapitel bearbeitet. Fremd sein, Angst, Wut sowie Achtsamkeit und Liebe.

Es ist eine Auseinandersetzung auf persönlichen Ebene mit einem politisch brisanten und aktuellem Thema. Eingespielte und Live-Musik dient dabei als atmosphärischer Hintergrund.

Für die Uraufführung am Samstag, den 17. Juni 2017 um 20:00 Uhr und am Sonntag, den 18. Juni 2017 um 18:00 Uhr gibt es noch Karten.

Weitere Informationen gibt es wie immer unter www.theaterdo.de