Roxy und die Musikarchäologie

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren Jazz-Operetten in Deutschland groß in Mode. Einer der bekanntesten Namen war Paul Abraham. Eines seiner bekanntesten Werke war „Die Blume von Hawaii“ oder „Viktoria und ihr Husar“. Die Nazis verboten diese Form der Operette und Abaraham als Jude musste in die Emigration. Dadurch ist einiges an Material verloren gegangen. Henning Hagedorn und Matthias Grimmer waren auf der Spurensuche nach Notenmaterial für die deutsche Erstaufführung von „Roxy und ihr Wunderteam“ am 29. November 2014. sdas Original stammt aus den Jahren 1936/37.

„Wir wollen in dieser Operette die frechen Elemente hervorkramen“, erklärte Matthias Grimmiger, „Musikarchäologe“ und Mitglied der Dortmunder Philharmoniker. Leider wurden die Operetten in der Nazi-Zeit geglättet und diese Ästhetik in den 50er und 60er Jahren weiter gepflegt. „Wir wollen es nicht so glattgebügelt machen“, so Grimminger.

Die Story hat es in sich: Der Trainer einer Fußballnationalmannschaft (im Original war es die österreichische) verdonnert seine Spieler zu einem Trainingslager am Plattensee, verschwindet aber zu seiner Geliebten. Chaotisch wird es, als Pensionatsschülerinnen ebenfalls am Plattensee auftauchen und eine gewisse Roxy auftaucht, die vor ihrer eigenen Hochzeit geflohen ist.

Roxy wird gespielt vom neuen Ensemblemitglied Emily Newton, die bereits bei „Anna Nicole“ zu sehen war. Auch Kammersänger Hannes Brock wird zu hören sein, er spielt Sam Cheswick, den Onkel von Roxy. Lucian Krasznec spielt den Mannschaftskapitän Gjurka.

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