Premiere und Variation

Ebenfalls wieder dabei: Frau Kalaschnikowa (Caroline Hanke). Foto: © Edi Szekely
Ebenfalls wieder dabei: Frau Kalaschnikowa (Caroline Hanke). Foto: © Edi Szekely

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es am 27. Februar 2015 um 19:30 Uhr im Schauspielhaus. Die Uraufführung von „The Return of Das Goldene Zeitalter“ steht auf dem Programm. 100 neue Wege, dem Schicksal das Sorgerecht zu entziehen lautet der Untertitel und wer schon die erste Variation gesehen hat, kann sich auf die Raupe, Adam und Eva oder den Duracell-Hasen freuen.

Hat das Schicksal nun das Sorgerecht für uns? Sind wir determiniert und unfrei oder können wir versuchen unsere Freiheit wiederzuerlangen. Das ist das die zentrale Frage des Stückes. „Nicht mehr das Schicksal sorgt sich um mich, sondern ich sorge selber um mich“, fasst es Dramaturg Alexander Kerlin zusammen.

„Bin ich ein Individuum oder ein Remake“, fragt sich Regisseur Kay Voges. Der Mensch gehe einerseits gerne in einer Masse von 80.000 Leuten im Westfalenstadion unter, andererseits betone er seine Individualität. Ist der Mensch mehr als die Gene seiner Eltern?

Das Thema umfasst auch den Bereich „Remix“ und „Urheberrecht“. Gibt es so etwas wie die Originalität oder baut alles aufeinander auf? Ein aktuelles Beispiel bietet die „Baal“-Inszenierung in München. Dort haben die Brecht-Erben die Inszenierung untersagt, weil der Regisseur Fremdtexte integriert hatte. Dabei sagte Bertolt Brecht selber: „Der Urheber ist belanglos. Er setzt sich durch, indem er verschwindet.“

Was erwartet den Zuschauer in den drei bis vier Stunden? „Mein Traum ist, es, dass der Zuschauer den Abend wie einen Abend am Strand erlebt. Man betrachtet die Sterne, entweder demütig oder glücklich“, erzählt Kerlin.

Für die Schauspieler – es sind dieselben, die bereits vor einem Jahr beim „Goldenen Zeitalter mit dabei waren – ist das Stück wieder eine Art Überraschungstüte. Denn wie im vergangenen Jahr wird Regisseur Kay Voges im Zuschauersaal sitzen und live Anweisungen an die Schauspieler geben. „Die ganze Lust am Spielen, die Vorfreude ist spürbar. Niemand weiß, wie reagiert das Publikum“, so Voges.

Wie vorher auch, ist es möglich, während der Vorstellung den Theatersaal zu verlassen, um sich vielleicht etwas zu trinken zu holen und dann wiederzukommen.

Neben der Premiere am 27. Februar wird das Stück noch zweimal gespielt: Am 07. März und am 30. April. Die Termine sind deshalb zeitlich so weit voneinander entfernt, „weil das Stück einen sehr großen Aufwand fordert, den wir nicht zweimal pro Woche leisten können“, so Voges.

Für alle drei Termine gibt es noch Karten zu kaufen unter 0231 50 27222 oder www.theaterdo.de

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