Phänomen Trump – Versuch einer Annäherung

[fruitful_alert type=“alert-success“]Bildunterschrift: Andreas Beck und Bettina Lieder laden zur Stehparty. (Foto: © Birgit Hupfeld) [/fruitful_alert]

Die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staat am 9. November 2016 hat viele Menschen irritiert und fassungslos gemacht. Wer ist dieser Mensch? Seine Unberechenbarkeit, die rassistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen sowie kritische Einstellung zu den freien Medien waren klar und deutlich. Wie konnte er von so vielen Menschen gewählt werden, und was hat das eigentlich mit Europa zu tun?

Der amerikanische Performer und Autor Mike Daisey hatte sich schon längere Zeit mit Donald Trump beschäftigt. Im Sommer 2016 entwickelte er den Monolog-Text „The Trump Card“. Daisey ist auch hier bekannt geworden durch seinen Monolog „Die Agonie und Ekstase des Steve Jobs“, der im Schauspiel Dortmund 2012 in der Regie von Jennifer Wigham mit Schauspieler Andreas Beck als genialen Erzähler seine erste deutschsprachige Aufführung erlebte und inzwischen über 40 mal gespielt wurde.

Der Kontakt zu Mike Daisey war nie wirklich abgebrochen und so kam es, dass wir uns kurzfristig unter der Regie von Marcus Lobbes diesem aktuellen Stoff annahmen,“ erklärte Dramaturgin Anne-KathrinSchulz. Zusammen mit Matthias Seier hat sie den Text ins Deutsche übersetzt. „Mike Daisey ist ein offener Typ, und hat uns freie Hand zu Aktualisierungen und Anpassungen an das hiesige Publikum gelassen,“ so Schulz.

Dinnerparty mit dem Publikum

Lobbes konzipiert den Abend als eine Art Dinner-Party für über 80 Gästen, nämlich das Publikum. Es wird auch keinen Monolog-Text geben, sonder die Schauspieler Bettina Lieder und Andreas Beck werden als „Gastgeber“ auftreten und sich geschickt die Text-Bälle zuwerfen. Das Publikum ist mitten drin statt nur dabei.

Es wird aber kein Mitmachttheater werden. Da wird niemand offensiv angesprochen,“ erläuterte der Regisseur. Beim Probepublikum konnten aber wohl einige der Anwesenden mit Reaktionen nicht an sich halten.

Wie es sich gehört, werden geschmückte Party-Tische im Aufführungsraum stehen. Es wird eine ca. 88-minütige Stehparty werden. Die Video-Einspielungen werden nicht die beherrschende Rolle spielen.

Inhaltlich wird auch versucht, die Persönlichkeitsentwicklung von Donald Trump durch seine Familiengeschichte zu erklären. Nicht als Entschuldigung, sondern eben als ein Faktor.

Wie sieht es in Europa aus?

Es geht aber um viel mehr als nur um Trump und die USA. Auch in Europa versuchen rechtspopulistische Parteien gezielt, durch Grenzüberschreitungen, ihre politischen Machtpläne durchzusetzen. Sie loten sie immer weiter aus. Sei es in Polit-Shows, auf Veranstaltungen oder im Internet. Wie weit sind wir bereit zu gehen? Wann wird es gefährlich?

Neben den humorvollen Momenten wird es am Ende wohl auch ein nachdenklicher Theaterabend werden.

Nähere Infos und Termine unter www.theaterdo.de

Es lohnt sich immer nachzufragen, ob man noch Karten für eine Vorstellung bekommen kann!

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