Kurzfilmfestival XXS ist zurück in der Heimat

Standbild vom Gewinnerfilm "In passing" von Allan Miller (Kanada). (Foto: © Allan Miller)
Standbild vom Gewinnerfilm „In Passing“ von Allan Miller (Kanada). (Foto: © Allan Miller)

10 Filme, fünf Preise, drei Mitglieder, eine neue Location: Die fünfzehnte Ausgabe des Dortmunder XXS-Kurzfilmfestival hatte einiges zu bieten. Dieses Jahr kam das Festival zurück in die Nordstadt, der Heimat der Medienakademie WAM. Das Kino „Roxy“ in der Münsterstraße öffnete am 12. September 2015 seine Pforten.

Vom Zwei-Minuten-Film „Revue“ bis zu „Chain“ und „Schuld um Schuld“ reichte das Spektrum. Romantik, Drama, Krimi, Animationsfilm: Fast alle Genres waren vertreten und die Qualität der Filme war beeindruckend. Die Jury, bestehend aus Raphael Vogt, Julian Weigend und Sascha Bisley, hatte also eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen.

Den dritten Platz schaffte der Film „Herman the German“ von Michael Binz aus Köln. In seinem Film geht es um den Bombenentschärfer Herman, der durch eine seltene Krankheit seien Ängste verliert. Daher ist er gezwungen sämtliche Phobien auszuprobieren. Der Film ist Freunden der „Schnitzeltorte“ ausdrücklich zu empfehlen.

Auf Platz 2 kam „Chain“ von Eicke Bettinger (Berlin). Der Film spielt in Bulgarien am Ende der 80er Jahre. Die Studentin Andrea aus Leipzig möchte über Bulgarien nach Griechenland. Sie trifft auf den Bulgaren Dian, der ihrem Leben eine schicksalhafte Wendung gibt.

Der Siegerfilm des diesjährigen XXS-Kurzfilmfestivals ist der kanadische Film „In Passing“ von Allan Miller. In dem fünf Minuten langen Film treffen sich zwei Menschen, die sich gerade vom Hochhaus gestürzt haben. Plötzlich verlangsamt sich die Zeit und sie haben die Chance, die Liebe und das Leben neu zu entdecken bevor sie unten ankommen.

Zusätzlich zu den drei Preisen gab es wieder zwei Sonderpreise. Der DEW21 Kreative Energie Preis ging an den spanischen Animationsfilm „Juan y la Nube“, der ein wenig holzschnittartig die Freundschaft eines Jungen mit einer Wolke beschreibt. Im späteren Erwachsenenleben ist natürlich alles grau und schlimm, bis er die Wolke wieder entdeckt und sich vom Saulus zum Paulus wandelt.

„Sadakat“ hieß der Siegertitel des Amnesty International Preis der Stiftung Menschenrechte. Die junge Ärztin Asli lebt in gesicherten Verhältnissen, bis sie einem Demonstranten hilft. Dadurch gerät sie ins Visier der Polizei und auch ihre Beziehung droht zu Zerbrechen.

Organisiert wurde die Veranstaltung in gewohnter Weise von den Studierenden aus dem Fachbereich Kultur- und Eventmanagement der WAM. Durch den Abend führten mit Humor Nico Schmid und Elena Stenczl.

Auch wenn das „Roxy“ logischerweise der ideale Ort ist, um Filme zu zeigen, fehlte ein wenig der Glamour der vergangenen Jahre im Schauspielhaus. „Früher war mehr Lametta“, würde Loriot sagen. Vor allen Dingen war es Schade, dass es keinen Publikumspreis gab.

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