Kunstwerke die wie Zeitdokumente wirken

Ein Beispiel aus der Werkreihe "Intervall" von Stefanie Pürschel.
Ein Beispiel aus der Werkreihe „Intervall“ von Stefanie Pürschler.

Die Galerie Art-Isotope zeigt vom 6. April bis zum 2. Mai 2014 Fotografien und Objekte von Stefanie Pürschler. Pürschler gewann den ersten Preis bei der zweiten Ausgabe von Art-Spanner, einem Wettbewerb, bei dem sich Künstlerinnen und Künstler mit einem Webrahmen auseinandersetzen mussten. Neben dem ausgelobten 500 € bekommt die Künstlerin in der Galerie Art-Isotope eine Einzelausstellung.

 

Wenn man die Galerie betritt, fällt einem sofort der riesige rote Teppich auf, der an der Wand hängen. Er ist 8 Meter lang und trägt deutliche Spuren von Pflastersteinen unterschiedlicher Art. Daneben sind auch Schmutz oder Beschädigungen erkennbar. Pürschler hat diesen ehemaligen Teppich der von irgend einem Mann Festival stammte, auf der Hafenstraße ausgerollt und einige Tage oder Wochen liegen lassen. Der darauf befindliche Schmutz gehört dadurch automatisch mit zum Kunstwerk. Dadurch entsteht eine Art Zeitdokument. Dieses Prinzip benutzt Pürschler auch in ihrer Werkereihe „Intervall“. Hier ist es eine Klebefolie, die einerseits Schmutz von oben wie Schuh- oder Reifenabdrücke aufnimmt, aber auch Schmutz von unten wie Gräser, Stäube oder ähnliches zeigt. In Acrylglas gefasst, haben sie fast den Anschein eines mikroskopischen Präparates. „Pürschler interessiert, was durch unterschiedliche Oberflächenstrukturen passiert“, so Axel Schöber, Inhaber der Galerie Art-Isotope.

 

Eine weitere Leidenschaft von Pürschler sind Drucke. In ihrer Reihe „Wüstenteppiche“ benutzt sie UV-Direktdruck und einen handelsüblichen Teppich als Trägermaterial. Beim UV-Direktdruck wird die Tinte mittels UV-Licht getrocknet. So entsteht durch die Oberflächenstruktur des Teppichs fast ein dreidimensionaler Eindruck. Die Künstlerin hat schon Jahre vorher mit dieser Technik experimentiert und hat handelsübliche Schwammtücher bedruckt. Auch davon sind einige Exemplare in der Ausstellung zu sehen. „Ich finde es wichtig zu sehen, wo ein Künstler her kommt“, erklärte Schöber.

 

Die Vernissage ist am Sonntag, den 06. April um 11 Uhr. Die Galerie Art-Isotope befindet sich in der Wilhelmstraße 38 und hat Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag von 14:30 bis 19:30 Uhr geöffnet.

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