Künstliche Intelligenz – Traum oder Albtraum?

Ausflug in die 80er Jahre der Computertechnologie. "Dialector 6" von Chris Marker.
Ausflug in die 80er Jahre der Computertechnologie. „Dialector 6“ von Chris Marker.

Seit es Computer gibt, sind die Menschen von ihren Fähigkeiten angezogen oder abgestoßen. Computer können unser Leben sehr viel angenehmer gestalten, aber sie wirken auch bedrohlich. Hollywood hat das Thema „Artificial Intelligence“ wieder entdeckt. Filme über Alan Turing oder über eine Menschen, der sich in die Stimme seines Computers verliebt („Her“) sind die Nachfolger von Filmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“ und dem Schiffscomputer „HAL“. Die Ausstellung „(Artificial Intelligence) Digitale Demenz“ im Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U zeigt vom 14. November 2015 bis 06. März 2016 die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Turing ist ein wichtiger Begriff in dieser Ausstellung. Denn Alan Turing hat 1950 einen Test entwickelt, der bestimmen kann, ob eine Maschine ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen besitzt. Dass heißt, kann ein Mensch innerhalb eines Gespräches (über Tastatur) nicht erkennen, ob nun ein Programm oder ein Mensch mit ihm gechattet hat, hat der Computer den Test bestanden. Hier baut der „Dialector 6“ von Chris Marker auf. Der Mensch kann in eine Interaktion mit der Software geraten, die durchaus poetische Momente enthält.

Dass Maschinen uns überlegen sein können, zeigte die Niederlage von Garry Kasparov gegen Deep Blue im Schach. Julien Prévieux hat dies Niederlage in minimalistischen Fotografien festgehalten. Wieder zu sehen sind Arbeiten von Suzanne Treister, die ihre Recherchen zu technologischen Entwicklungen in esoterisch anmutenden Kartographien zusammenführt.

Mal sehen, in welche Schwierigkeiten der HMKV durch den „Random Darnet Shopper“ der „!Mediengruppe Bitnik“ gerät. Denn die Arbeit besteht aus einem Shopping-Roboter, das im geheimen Darkweb auf Einkaufstour geht. Ob jetzt Waffen und Drogen ins U geliefert werden?

Neben der klassischen Ausstellung gibt es eine Filmlounge. Hier werden beispielsweise sieben Episoden der Serie „Black Mirror“ gezeigt. Weitere Filme, die gezeigt werden, sind „The Girl who never was“. In dem Film geht es um die Geschichte der ersten Aufzeichnung der menschlichen Stimme im Jahre 1860. Zunächst ging man bei der Rekonstruktion von der Stimme eines kleinen Mädchens aus, doch in der richtigen Geschwindigkeit abgespult, war es die Stimme des Erfinders Édouard-Léon Scott de Martinville. Er singt „Au Clair de la lune“. Interessanterweise singt Computer HAL in der französichen Fassung von Kubricks Film das gleiche Lied, kurz bevor er abgeschaltet wird. Eine weitere Filmlounge präsentiert die zehn Folgen der ersten Staffel der Serie „Real Humans“, in der es um menschenähnliche Roboter geht.

Kinoatmosphäre im HMKV.
Kinoatmosphäre im HMKV.

Mehr Infos zu der Ausstellung, dem Filmprogramm und den Sonderveranstaltungen finden Sie hier: http://www.hmkv.de/programm/programmpunkte/2015/Ausstellungen/2015_AID_Artifical_Intelligence_Digitale_Demenz.php

 

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