Ein großes Historiendrama von Verdi im Rahmen von Klangvokal im Dortmunder Konzerthaus: Giovanna d‘Arco. (Foto: Bülent Kirschbaum)

Klangvokal 2018 – Verdi-Oper mit Gala-Besetzung

Als ein Highlight des Klangvokal Musikfestivals wurde am Sonntag, den 27.05.2018 im Dortmunder Konzerthaus Guiseppe Verdis Befreiungsoper „Giovanna d‘Arco“ (1845) als grandioses Spektakel aufgeführt.

Da wurde vom Feinsten aufgefahren: Als musikalische Begleitung konnte das WDR Funkorchester Köln unter der Leitung des renommierten italienischen Dirigenten Daniele Callegari gewonnen werden. Der Landesjugendchor Nordrhein-Westfalen (Einstudierung: Christiane Zywietz-Godland, Hermann Godland) überzeugte sowohl als Stimme des Volkes, als Engel oder „gute und böse

Geisterstimmen“.

Die Handlung dieser konzertanten Aufführung um 1429 im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Die Rolle der „heiligen Johanna von Orléans“ (Jeanne d‘Arc) oder auf italienisch Giovanna d‘Arco als französische Nationalheldin, katholische Heilige und Kämpferin für die Freiheit Frankreichs wurde literarisch schon von Friedrich Schiller dichterisch verarbeitet.

Verdis Oper zu diesem Thema (Libretto von Temistocle Solera) war damals (1845) von gewisser Brisanz. Italien kämpfte um seine nationale Identität und Unabhängigkeit von Österreich-Ungarn.

Auf der einen Ebene ist da die aufkeimende Liebe von von dem französischen Königs Carlo II. zu der Kämpferin Giovanna, die sich als Retterin Frankreichs vor englischer Herrschaft auserwählt fühlt. Diese wiederum steht im Konflikt zwischen „irdischer Leidenschaft“ (als Versuchung) und „Reinheit“ sowie alleinige Konzentration auf die für sie vorgesehene Aufgabe. Die Rettung der Nation.

Der Vater Giacomo fürchtet, dass seine Tochter sich den „Dämonen“ verschrieben hat und denunziert sie zunächst als „Verräterin“ bei den Engländern. Erst kurz vor dem drohenden Schafott lässt er sich von ihrer „Redlichkeit und Reinheit“ überzeugen, und hilft ihr zu fliehen. Sie kämpft erfolgreich für Frankreich wird dabei aber tödlich verwundet.

Die Oper wechselte musikalisch zwischen emotionalen, ins Ohr und Herz gehenden schönen Belcanto-Arien und dramatischen Steigerungen, bis hin zum Finale voller Pathos.

Ein großes Historiendrama von Verdi im Rahmen von Klangvokal im Dortmunder Konzerthaus: Giovanna d‘Arco. (Foto: Bülent Kirschbaum)
Ein großes Historiendrama von Verdi im Rahmen von Klangvokal im Dortmunder Konzerthaus: Giovanna d‘Arco. (Foto: Bülent Kirschbaum)

Fünf internationale Stars der Opernszene ließen die dramatische Geschichte mit ihren Konflikten für das Publikum mit ihren starken Stimmen lebendig werden. Gesungen wurde natürlich in italienischer Sprache mit mit deutschem Übertitel für das Publikum.

Die Lettin Marina Rebeka führte den Zwiespalt von Giovanna mit ihrem hohen, klaren Sopran deutlich vor Augen.

Der französische Tenor Jean-François Borras beeindruckte als Carlo II. Von Frankreich mit seinem einfühlsamen und starken Tenor.

Der italienische Bariton Vittorio Vitelli überzeugte mit seinem warmen Bariton als verzweifelter Vater Giacomo.

Neben diesen drei Hauptpersonen hatten Bauzhan Anderzhanov (Bassbariton), geboren in Kasachstan, als englischer Kommandeur Talbot und der kubanische Tenor Bryan López González als französischer Offizier Delil weniger Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Das tat ihrer musikalischen Qualität ihrer gesanglichen Darbietung keinen Abbruch.

Die Aufführung und die Leistung der beteiligten Akteure wurden mit viel Beifall belohnt.

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