Das aktuelle Stück beginnt dort, wo das letztjährige Stück endete: Bei den alten Garagen. Der überwiegende Teil des Ensembles von "Juckpulver und Hagebuttentee".

Juckpulver und Hagebuttentee – mitten aus der echten Nordstadt

Das hätte sich Regisseur und Mastermind Rolf Dennemann nicht besser ausdenken könne. Während der Premiere von „Juckpulver und Hagebuttentee“ am 05. Mai 2018 im Hinterhof der Missundestraße 8-12, brach ein real existierender Nachbarstreit aus. Mit wüsten Beschimpfungen. Auf der Zuschauerbühne gab es zuerst einige Irritationen, ob denn das zum Stück gehörte. Aber es passte ideal in die Kulisse und das Stück.

Zum Inhalt: Deniz (Linus Ebner)kommt nach seinem Studium des „Manager of Communication“ wieder zurück in seine alte Heimat, die Dortmunder Nordstadt, und versucht den schlechten Ruf zu verbessern. Wie macht man das? Natürlich mit einem Casting für das Stück „Im Tal der fliegenden Messer“.

Somit ist den Besuchern klar: Der zweite Teil ist ein Prequel vom Vorgängerstück, das im vergangenen Jahr Premiere hatte. Mit dabei sind auch die skurrilen Typen aus der Nachbarschaft wie Walla (Thomas Kemper) und Kalla (Mathias Hecht). Hier erfährt der Besucher, warum sie im zweiten Teil zu Ommas werden.

Das aktuelle Stück beginnt dort, wo das letztjährige Stück endete: Bei den alten Garagen. Der überwiegende Teil des Ensembles von "Juckpulver und Hagebuttentee".
Das aktuelle Stück beginnt dort, wo das letztjährige Stück endete: Bei den alten Garagen. Der überwiegende Teil des Ensembles von „Juckpulver und Hagebuttentee“.

Wie beim Vorgängerstück zeigt Dennemann seine Liebe für die sonderlichen Typen, von denen es in der Nordstadt anscheinend viele gibt, aber bei „Juckpulver und Hagebuttentee“ gibt auch viele Szenen, die den Zusammenhalt der Nachbarschaft in der Nordstadt zeigen oder den täglichen Überlebenskampf der Menschen.

Musikalisch hatte das Stück einiges zu bieten: Cellist Daniel Brandl, der zuerst von Emmi (Elisabeth Pleß) entführt wurde, spielte einige schöne Passagen, wobei das auf deutsch gesungene „Bang bang (My baby shot me down) von Emmi für Gänsehautmomente sorgte. Doch auch Flöten und Trompetenklänge, gespielt von zwei Darstellern, bereicherten die Szenerie.

Wer sich in die Nordstadt traut, den erwarten bei „Juckpulver und Hagebuttentee“ ein engagiertes selbstironisch-humorvolles Spiel von Profi- und Laienschauspielern. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Für alle, die sich für die Fortsetzung „Im Tal der fliegenden Messer“ interessieren, gibt es zwei Termine.

Termine: 11. bis zum 13. Mai 2018, jeweils um 19:30 Uhr. Am 18. und 19. Mai 2018 gibt es eine Wiederaufnahme von „Tohuwabohu“, ebenfalls um 19:30 Uhr.

Die Eintrittspreise betragen 12 € / bzw. 7 € ermäßigt. Karten gibt es unter orga@artscenico.de oder unter der Telefonnummer 0176 63826162 oder 0231 8634113. Auch im Quartiersmanagement Nordstadt (Mallinckrodtstraße 56) sind Karten erhältlich.

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