Gelungene Premiere für das NRW Juniorballett

Wieder einmal bewies Ballettdirektor Xin Peng Wang und sein Team ein gutes Händchen bei der Auswahl der Künstler für die 20. Ballettgala am 27. und 28. September. Der Schwerpunkt lag diesmal beim zeitgenössischen Tanz. Die Fans des klassischen Balletts wurden dabei aber nicht vergessen. Die Highlights waren sicher Steven McRae und sein fabelhafter, in Dortmund uraufgeführter Stepptanz, der ausdrucksstarke Daniel Proietto und Eric Gauthier mit seinen witzigen Einfällen. Gewohnt charmant und humorvoll führte Kammersänger Hannes Brock durch den Abend.

Für die Freunde klassischen Balletts gab es drei Pas de deux zu erleben. Mathilde Froustey und Davit Karapetyan vom San Francisco Ballet tanzten den pas de deux aus „Giselle“, Iana Salenko und Steven McRae den „Schwarzen Schwan“, während Yanel Piñera und Camilo Ramos vom National Ballet of Cuba das pas de deux aus „Le Corsaire“ tanzten.

Als „alter Bekannter“ konnte Steven McRae zur Freude des Publikums wieder einmal bei einer internationalen Ballettgala in Dortmund sein großes können unter Beweis stellen.

Er zeigte sich in seinem Solostück „Czardas“ als steppender Czardasfürst einmit höchster technischer Perfektion. Die Zwillinge Jiři und Otto Bubeniček präsentierten ihr berühmtes Stück „Les Indomptes“. Und unbezähmbar (so der Titel übersetzt) war auch ihre Darbietung. Eine Mischung aus perfekter Synchronizität und Körperbeherrschung.

Für Fans von Borussia Dortmund hatte Tänzer Eric Gauthier ein kleines Trostpflaster parat. Sein „Freistoß“, der er zusammen mit seiner Compagnie „Gauthier Dance“ aufführte, stellte eine Freistoßsituation zwischen dem BVB und Bayern München dar. Da Gauthier BVB-Fan ist, brauche ich wohl nicht zu schrieben, wie das Stück ausgeht. Schon bei dem erste Stück der Compagnie (Gauthier Dance) „Sofa“ brillierten er zusammen mit Garazi Perez Oloriz und Florian Lochner nicht nur durch technische Finesse, sondern auch mit feinem Humor.

Stand für die Freunde des klassischen Balletts die Sprungkraft und die Anmut im Vordergrund, sind beim zeitgenössischen Tanz Ausdrucksfähigkeiten besonders wichtig. Im zweiten Programmpunkt zeigte Yanelis Brooks mit „Woman“ nach Motiven von Virginia Woolf ihre Körperbeherrschung. Ihr gleich tat es Daniel Proietto in „Sinnerman“, der im Glitzeranzug durch das Spiel mit den Farben seinem Tanz eine weitere Ebene hinzufügte. Im Duett mit Brooks zeigte sich Proietto bei „…and Carolyn“, einer dramatischen und anrührenden Choreografie von Alan Lucien Øyen.

Iana Salenko zeigte bei „If…“ ihr Können ebenso wie Mathilde Froustey und Davit Karapetyan bein „The Fifth Season“ von Helgi Thómasson.

Es gab natürlich auch Dortmunder Beteiligung. Das Dortmunder Ballett eröffnete traditionsgemäß die Ballettgala mit einer Gruppennummer, dieses Mal mit dem Walzer aus Schwanensee. Nach der Pause gab es einen Vorblick auf ein neues Stück, was das Dortmunder Ballett bei den Gluck-Festspielen in Fürth präsentiert hat: Orpheus. Den Ausschnitt „Three demons“ mit der Musik aus Mudan Ting aus dem 15. Jahrhundert führte die Besucher in eine fremde Welt.

Neu dabei ist das NRW Juniorballett, das ihren Standort in Dortmund hat, die jungen Künstler zeigten bei einem Ausschnitt aus „Krieg und Frieden“ sowie der Uraufführung „A full half turn“ ihr Können und Potential.

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