Fast wie Piktogramme

Tekla Wiemer, Witwe des Künstlers und Thomas Wiemer, Sohn des Künstlers, vor den Arbeiten "Eros" und "Sexus".
Tekla Wiemer, Witwe des Künstlers und Thomas Wiemer, Sohn des Künstlers, vor den Arbeiten „Eros“ und „Sexus“.

Das Museum Ostwall zeigt zum 90. Geburtstag eine Ausstellung von Werken von Rudolf Wiemer. Zu sehen sind Druckgrafiken, Zeichnungen und Skizzen des Dortmunder Künstlers. Insgesamt besitzt das Museum 60 Arbeiten von Wiemer, zu sehen sind im Grafikkabinett bis zum 15. März 2015 insgesamt 26 Werke.

Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Menschen sowie Städte und Landschaften. In Holzschnitten und Prägedrucken hat sich Rudolf Wiemer mit dem menschlichen Körper auseinandergesetzt . Dabei standen die Formen im Mittelpunkt seines Interesses. In seinen Darstellungen menschlicher Torsi reduziert Wiemer die Körper auf die für ihn charakteristischen Zeichen: Linie und Rundung werden zu Symbolen des Männlichen und Weiblichen. Somit sind wir nicht weit zu den Vorläufern von Piktogrammen.

Mit den beiden Holzschnitten „Passionsgang I“ und „Passionsgang II“ (1993) greift Wiemer die Formsprache der 1950er Jahre noch einmal auf: Die Darstellung einer Gruppe von Menschen bewegt sich an der Grenze zur geometrischen Abstraktion. Durch eine Transformation in eine Diagonale setzt sich die Menschenmenge nicht nur in Bewegung, sie erhält auch eine bedrohliche Konnotation.

Die Linien, mit denen Wiemer in Arbeiten wie „Dänemark“ oder „Amsterdam“ Hafen- oder Stadtansichten einfängt, spiegeln sowohl die dynamische Bewegung der Boote auf dem Wasser als auch das Statische der Architektur.

Ein besonderers Schmankerl der Ausstellung sind Skizzen sowie der Original-Druckstock zum Werk „Wintervögel“ aus dem Nachlass Rudolf Wiemers.

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