Napoleons (Jan Wosnitza) Kaisergehabe entsetzt Beethoven (Marvin Zobel). (Foto: © Jan Wosnitza)

Effektvolles Rockoper-Projekt

[fruitful_alert type=“alert-success“]Napoleons (Jan Wosnitza) Kaisergehabe entsetzt Beethoven (Marvin Zobel). (Foto: © Jan Wosnitza)[/fruitful_alert]

Als ein Projekt der Jungen Oper Dortmund mit dem Märkischen Gymnasium Iserlohn (MGI) unter der Regie von Alexander Becker und der musikalischen Leitung Stefan Scheidtweiler hatte „Beethovens Last Night“ im hiesigen Opernhaus am 11.07.2017 seine Premiere. Die Musik hierfür stammt von Paul O‘Neil, John Oliva und Chris Caffery, der Text von O‘Neil. Durch rockig neu arrangierte Motive aus bekannten Motiven aus Beethovens (1770-1827) werden starke Emotionen des bewegten Lebens von Ludwig van Beethoven für das Publikum auf die Bühne transportiert.

Auf der Bühne und an den Instrumenten standen Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums Iserlohn sowie Mitglieder des Opernclubs Tortugas.

Sie wurden bei dem Projekt in Ausstattung, Regie und Musik von Profis des Opernhauses unterstützt.

Zusammen entwickelten sie eine geheimnisvoll-düster und spannende Musikgeschichte um die fiktive „letzte Nacht“ Beethovens. Das Publikum wurde nicht nur von „Personal in Regenmänteln und Schirmen“ empfangen, sondern mussten sich bei Blitz und Donner im Hintergrund auf der Leinwand ihre Plätze im Halbdunkel suchen. Was sie dann erwartete, waren nicht nur einige pfiffige „Special effects“ als Videoprojektion auf der Leinwand, sondern auch wunderbare Rockballaden. Hinzu kamen Auszüge bekannter Werken wie beispielsweise die „Ode an die Freude“ aus seiner 9. Sinfonie, die Mondscheinsonate. Das Stück präsentierte gute Stimmen und wunderschöne Kostüme.

Kurz zur Geschichte: Ludwig van Beethoven sitzt in einer düsteren Märznacht (1827)an seiner gerade fertig gestellten 10. Sinfonie, und die Geister der Vergangenheit suchen ihn heim. Mit dabei ist jedoch auch die gute Fee Fate. Da steigt um Mitternacht der Mephistopheles aus dem Klavierkasten und bietet ihm heimtückisch an, seine Seele zu behalten, wenn er ihm seine letzte gewaltige Sinfonie überlassen würde. Beethoven bittet um eine Stunde Bedenkzeit, um diese noch verbessern zu können. Die gute Fee bietet ihm zum Glück vor dieser großen Entscheidung ihre Hilfe an…

Wie es sich für eine richtige Rockoper gehört, ist sie in englischer Sprache gehalten, aber vier der beteiligten Akteure befanden sich unter dem Publikum und erklärten zwischendurch auf amüsante Weise einiges zu Beethoven und der Geschichte.

In der Hauptrolle des „alten Beethoven“ glänzte Profi-Sänger Marvin Zobel, auch schon als Ensemblemitglied der Dortmunder Oper 2015/2016 in der Produktion „Piraten fluchen nicht“ in guter Erinnerung. Die Produktion war nicht nur unterhaltsam, sondern gab auch sensible Rückblicke auf das Leben des Komponisten. Dabei wurden zum Beispiel die Gewaltausbrüche des Vaters gegen den kleinen Ludwig, aber auch lustige Momente wie seine Begegnung mit Wolfgang Amadeus Mozart vor Augen geführt. Auch die Frauen, die den Komponisten wesentlich beeinflusst haben, die „unbekannten Geliebten“ wurden thematisiert.

Mit Standing-Ovations feierte das Publikum diese beachtliche Leistung der beteiligten Akteure in allen Altersklassen.

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