Der Lichtfänger

Ulrich Behl, DNA Konstrukt, 2005
Ulrich Behl, DNA Konstrukt, 2005

Licht und Struktur waren schon immer ein Thema in den Arbeiten von Ulrich Behl. Der Kieler Künstler zeigt seine Zeichnungen und Objekte vom 01. Juli bis zum 14. August unter dem Titel „Licht und Schatten“ in der Galerie Dieter Fischer im Depot. Behl bekam 2016 den Kulturpreis der Landeshauptstadt Kiel.

Der Zufall als Basis. In einigen seiner ausgestellten Zeichnungen dienen die gezogenen Lottozahlen als Ausgangspunkt für die Arbeit. So verwandelt sich ein Lottoblock auf einem Lottoschein plötzlich in eine künstlerische Infografik. Auch bei seinem Triptychon „Raum und Zeit“ steht der Zufall bzw. die Tischtennisfähigkeiten von Behl im Mittelpunkt. Der Künstler hat mit Graphit überzogene Tischtennisbälle ständig gegen die drei Leinwände geschlagen, bis sich zufällige Muster bildeten. Behl wird gerne zu den konkret-konstruktiven Künstler gezählt, doch er möchte lieber zwischen den Stühlen sitzen, statt in eine Richtung festgelegt zu sein.

Spannend sind Behls Objekte. Er hat dort die Erfahrungen aus seiner Jugend als Flugzeugmodellbauer mit einfließen lassen. Auch hier steht das Thema Licht im Mittelpunkt. Die Objekte aus Papier und Holz haben etwas Architektonisches an sich, manche wirken wie futuristische Hochhäuser. Das Licht muss sich seinen Weg durch die unterschiedlich hellen und dunklen Flächen bahnen, manchmal verschwindet es auch in einem der schwarzen Flächen. „Ich stelle dem Licht eine Falle“, so Behl.

In einer Ecke steht eine besondere Installation. Die „Relative Identität“ ist eine Hommage an Jiří Kolář. Behl hat hier Alltagsgegenstände mit Schnipseln aus Kunstzeitungen umhüllt und sie zu einer Gesamtcollage geformt.

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